... newer stories
Freitag, 24. August 2012
Janko Lauenberger
urmila, 23:53h
Das taz berlin Montagsinterview mit dem Sinto Janko Lauenberger aus Ost-Berlin:
taz: "Fühlen Sie sich trotzdem als Ostdeutscher verletzt, wenn nun ein westdeutsches Medium wie die taz wissen will, wie schlimm es in der DDR war – auch in Bezug auf die Diskriminierung der Sinti?"
Lauenberger: "Natürlich, denn für uns war Rassismus in der DDR nicht schlimmer als für andere, nur anders. Als Kind fand ich es natürlich schlimm, dass ich immer auf meine Hautfarbe angesprochen wurde. Aber Kinder sind eben so. Außerdem: Die Leute waren andere Hautfarben in der DDR einfach nicht gewohnt. Da wurde schon oft ängstlich reagiert und nicht so neugierig, wie ich mir das gewünscht hätte. In vielen Dörfern oder Kleinstädten Im Osten wird man heute immer noch schlimm angemacht. Ich weiß auch nicht, was mit den Ossis los ist."
taz: "Und wie ist es bei den Wessis?"
Lauenberger: "Da passieren auch komische Sachen. Neulich haben wir zum Beispiel auf einem Golfertreffen gespielt. Da tanzte dann so ein betuchter Herr mit seiner Dame, die ihre Handtasche in meiner Nähe abgelegt hatte. Und dann guckte der immer so komisch. Plötzlich schnappt er sich die Handtasche, klemmt sie seiner Tanzpartnerin unter den Arm und dreht sie dann beim Tanzen ganz elegant von mir weg. Das knallt manchmal noch, das tut weh. Wahnsinn. Zum Glück kann ich jetzt darüber lachen."
taz: "Fühlen Sie sich trotzdem als Ostdeutscher verletzt, wenn nun ein westdeutsches Medium wie die taz wissen will, wie schlimm es in der DDR war – auch in Bezug auf die Diskriminierung der Sinti?"
Lauenberger: "Natürlich, denn für uns war Rassismus in der DDR nicht schlimmer als für andere, nur anders. Als Kind fand ich es natürlich schlimm, dass ich immer auf meine Hautfarbe angesprochen wurde. Aber Kinder sind eben so. Außerdem: Die Leute waren andere Hautfarben in der DDR einfach nicht gewohnt. Da wurde schon oft ängstlich reagiert und nicht so neugierig, wie ich mir das gewünscht hätte. In vielen Dörfern oder Kleinstädten Im Osten wird man heute immer noch schlimm angemacht. Ich weiß auch nicht, was mit den Ossis los ist."
taz: "Und wie ist es bei den Wessis?"
Lauenberger: "Da passieren auch komische Sachen. Neulich haben wir zum Beispiel auf einem Golfertreffen gespielt. Da tanzte dann so ein betuchter Herr mit seiner Dame, die ihre Handtasche in meiner Nähe abgelegt hatte. Und dann guckte der immer so komisch. Plötzlich schnappt er sich die Handtasche, klemmt sie seiner Tanzpartnerin unter den Arm und dreht sie dann beim Tanzen ganz elegant von mir weg. Das knallt manchmal noch, das tut weh. Wahnsinn. Zum Glück kann ich jetzt darüber lachen."
0 Kommentare in: andere deutsche ... comment ... link
Mittwoch, 22. August 2012
Rostock-Lichtenhagen
urmila, 14:56h
Gerade haben sie im Deutschlandfunk den 'Extremismusforscher' Klaus Schroeder von der FU Berlin zu den Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen vor zwanzig Jahren befragt. Wie nicht anders zu erwarten, konstruiert er die Ausschreitungen als ein Problem der angeblich fehlenden Zivilgesellschaft in der DDR und geht so gut wie gar nicht auf Rassismus ein. Ihn interessiert das Gegensatzpaar böse DDR - gute BRD und die linksradikale Antifa ist ihm gar nicht geheuer.
Im Gegensatz dazu zieht Patrick Gensing auf dem tagesschau-Blog Kontinuitäten des Rassismus zwischen West und Ost, von damals bis heute. Der Artikel heisst: Das Problem heißt Rassismus.
Im Gegensatz dazu zieht Patrick Gensing auf dem tagesschau-Blog Kontinuitäten des Rassismus zwischen West und Ost, von damals bis heute. Der Artikel heisst: Das Problem heißt Rassismus.
1 Kommentar in: rassistisch ... comment ... link
Zum Inder gemacht
urmila, 14:25h
Ein Cicero-Artikel über den Vorsitzenden des NSU-Untersuchungsausschuss Sebastian Edathy. (Ein sehr zahmer Artikel, der so tut als ob er rassismuskritisch sein will.)
0 Kommentare in: andere deutsche ... comment ... link
Samstag, 18. August 2012
Angst vor rassistischer Gewalt in Indien
urmila, 18:21h
Zur Zeit fliehen Tausende von Menschen, die aus dem Nordosten Indiens kommen, aus Bangalore und anderen Städten (siehe z.B. Times of India ). Sie haben Angst, das Opfer von Angriffen zu werden.
Am 11.08.12 hatte schon die die Economic & Political Weekly einen Kommentar zu Preface to Racial Discourse in India veröffentlicht. Swar Thounaojam argumentiert in dem Artikel, dass Menschen, die dem Nordosten aufgrund bestimmter phänotypischer Merkmale zugeschrieben werden, in Indien rassistisch ausgegrenzt werden und fordert eine gesellschaftliche und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Rassismus.
Angesichts der akutellen Flucht aus Bangalore schreibt Lawrence Liang vom Alternative Law Forum in The Hindu über die Ausgrenzungen und die aktuelle Panik:
" The need of the hour is to contain this spillover effect. Politicians of all shades and the media have to recognise the vital role that they play in diffusing the situation rather than inflaming it. Rumours and riots have always been insidiously linked to each other and we have no choice but to deal with the situation before us with utmost care and responsibility. Centuries of immigrant struggles have won us the right to say that a city can belong to us even if we do not belong to the city. And if we do not care of what belongs to us, we will run the danger of losing it."
.
Am 11.08.12 hatte schon die die Economic & Political Weekly einen Kommentar zu Preface to Racial Discourse in India veröffentlicht. Swar Thounaojam argumentiert in dem Artikel, dass Menschen, die dem Nordosten aufgrund bestimmter phänotypischer Merkmale zugeschrieben werden, in Indien rassistisch ausgegrenzt werden und fordert eine gesellschaftliche und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Rassismus.
Angesichts der akutellen Flucht aus Bangalore schreibt Lawrence Liang vom Alternative Law Forum in The Hindu über die Ausgrenzungen und die aktuelle Panik:
" The need of the hour is to contain this spillover effect. Politicians of all shades and the media have to recognise the vital role that they play in diffusing the situation rather than inflaming it. Rumours and riots have always been insidiously linked to each other and we have no choice but to deal with the situation before us with utmost care and responsibility. Centuries of immigrant struggles have won us the right to say that a city can belong to us even if we do not belong to the city. And if we do not care of what belongs to us, we will run the danger of losing it."
.
0 Kommentare in: rassistisch ... comment ... link
Integrationsunwillige Bildungsbürger_innen
urmila, 17:16h
Eltern wollen (in der Regel) für ihre Kinder das Beste. Manche verfügen über Privilegien, um dies weitgehend duchzusetzen. Andere müssen sehen, wo sie bleiben.
Bildungsbürger_innen mit 'deutschem Hintergrund' (was immer das sein soll) haben insbesondere davor Angst, dass ihre Kinder mit weniger privilegierten Kindern (oder im benutzten Sprachgebrauch 'Kinder mit nichtdeutscher Herkunftssprache') zusammen zur Schule gehen und dadurch nicht optimal gefördert werden. In einer Kreuzberger Grundschule konnten sie mit dem Argument der Mischung die Mischung unterbinden und Bildungsbürger_innen-Kinder als Gruppe anmelden (siehe tagesspiegel.de vom 18.10.11.
Eltern 'nichtdeutscher Herkunftssprache' fanden das aber gar nicht so gemischt, dass ihre Kinder nun in Klassen ganz ohne 'Bildungsbürger_innen-Kinder deutscher Herkunft' sassen und protestierten (siehe tagesspiegel.de vom 17.08.12, 9.04 Uhr.
Jetzt wehren sich die deutschen Eltern überschreibt tagesspiegel.de einen Artikel vom 17.08.12, 19.36 Uhr.
Ein Beispiel in Seggregation, Ausnutzen von (Bildungs-)Privilegien, fehlender Solidarität und der Notwendigkeit von strukturellen Änderungen. Wenn es Probleme an den Schulen gibt (und die gibt es), dann sollten die nicht nur für privilegierte Kinder von Bildungsbürger_innen gleich welcher Herkunft behoben werden, sondern für alle Kinder.
Nachtrag 23.08.12: Und dazu noch ein Rassismus leugnender und (re)produzierender Kommentar vom Tagesspiegel, der mal eben so behauptet:
"Jeder Bundesbürger kann wissen, dass die großen Migrantengruppen in Deutschland bildungsferner sind als der Bevölkerungsdurchschnitt."
und dann noch gegen "die vermeintlich politisch Korrekten" hetzt.
Als Bundesbürgerin weiss ich das jedenfalls nicht (vielleicht habe ich das falsche Geschlecht für so ein Wissen). Ich weiss hingegen (und könnte auf wissenschaftliche Literatur dazu verweisen), dass das deutsche Schulsystem rassifizierte Andere systematisch ausgrenzt und ihnen Bildungsferne unterstellt.
Bildungsbürger_innen mit 'deutschem Hintergrund' (was immer das sein soll) haben insbesondere davor Angst, dass ihre Kinder mit weniger privilegierten Kindern (oder im benutzten Sprachgebrauch 'Kinder mit nichtdeutscher Herkunftssprache') zusammen zur Schule gehen und dadurch nicht optimal gefördert werden. In einer Kreuzberger Grundschule konnten sie mit dem Argument der Mischung die Mischung unterbinden und Bildungsbürger_innen-Kinder als Gruppe anmelden (siehe tagesspiegel.de vom 18.10.11.
Eltern 'nichtdeutscher Herkunftssprache' fanden das aber gar nicht so gemischt, dass ihre Kinder nun in Klassen ganz ohne 'Bildungsbürger_innen-Kinder deutscher Herkunft' sassen und protestierten (siehe tagesspiegel.de vom 17.08.12, 9.04 Uhr.
Jetzt wehren sich die deutschen Eltern überschreibt tagesspiegel.de einen Artikel vom 17.08.12, 19.36 Uhr.
Ein Beispiel in Seggregation, Ausnutzen von (Bildungs-)Privilegien, fehlender Solidarität und der Notwendigkeit von strukturellen Änderungen. Wenn es Probleme an den Schulen gibt (und die gibt es), dann sollten die nicht nur für privilegierte Kinder von Bildungsbürger_innen gleich welcher Herkunft behoben werden, sondern für alle Kinder.
Nachtrag 23.08.12: Und dazu noch ein Rassismus leugnender und (re)produzierender Kommentar vom Tagesspiegel, der mal eben so behauptet:
"Jeder Bundesbürger kann wissen, dass die großen Migrantengruppen in Deutschland bildungsferner sind als der Bevölkerungsdurchschnitt."
und dann noch gegen "die vermeintlich politisch Korrekten" hetzt.
Als Bundesbürgerin weiss ich das jedenfalls nicht (vielleicht habe ich das falsche Geschlecht für so ein Wissen). Ich weiss hingegen (und könnte auf wissenschaftliche Literatur dazu verweisen), dass das deutsche Schulsystem rassifizierte Andere systematisch ausgrenzt und ihnen Bildungsferne unterstellt.
0 Kommentare in: deutsch ... comment ... link
Montag, 13. August 2012
Dagmar Yu-Dembski im Interview
urmila, 18:59h
Im Montagsinterview der taz berlin spricht Dagmar Yu-Dembski über ihre Erfahrungen als Tochter eines Chinesen und einer Deutschen in Berlin.
0 Kommentare in: andere deutsche ... comment ... link
Freitag, 10. August 2012
Rassisistisches Massaker in Wisconsin
urmila, 14:15h
Vor knapp einer Woche gab es einen rassistischen Angriff auf einen Gurudwara in Wisconsin/ USA (siehe z.B. tagesschau.de ). Der Mörder war ein weißer Rechtsextremist (siehe z.B. tageschau.de ).
Mich erreichte die Nachricht über tagesschau.de, aber auch über verschiedene Freund_innen in Facebook: Pakistanerinnen, die auch in den USA gelebt haben, eine Australier_in mit indischem Namen und eine indische Migrantin in den USA. Für mich völlig überraschend war aber, dass die ganzen InderKinder in Deutschland (irgendwie auf Indien verwiesene Menschen, die in Deutschland sozialisiert wurden), mit denen ich über Facebook verbunden bin, das Thema nicht aufgegriffen haben, auch nicht das Indernet und erst spät und nur mit einem kurzem Link das india magazin . Nur die Bhangra Brothers posteten recht schnell ein Andenken an die Opfer. Nun stell sich für mich die Frage, warum es so wenig Interesse an dem Massaker gibt. Während alle (Nicht-)Medaillen von indischen Sportler_innen bei Olympia im Detail verfolgt werden? Warum sind Sikhs in den USA so weit weg von InderKindern in Deutschland?
Meine Freund_innen mit USA- und Australien-Bezug haben eine ganze Reihe von Links gepostet. Am Anfang ging es vorallem darum, dass Sikhs seit 9/11 immer wieder für Muslime gehalten werden und antimuslimischen Rassismus ausgesetzt sind (siehe The progressive und npr ). Dann ging es auch darum, dass diese Verwechselung natürlich nicht heissen kann, dass es gerechtfertig wäre, 'echte' Muslime umzubringen (und nur die Sikhs aussparen sollte, weil sie keine sind). Seitdem es klar war, dass ein weißer Rassist, das Massaker verübt hat, geht es auch immer wieder darum, welche Akte den als Terrorismus verfolgt werden und welche nicht (z.B. The New Yorker ). Und es geht um die Frage, warum der Amoklauf im Aurora so viel mehr Aufmerksamkeit bekommt (z.B. aus Australien newmatilda ). In Deutschland muss erstmal erklärt werden, was überhaupt Sikhs sind. Die taz interviewt dazu den Beiratsvorsitzender der Sikh-Gemeinde in Hannover. Der erste tagesschau.de-Videoclip war von der Deutschen Welle und startete im Goldenen Tempel in Amritsar, ging dann nach Delhi und erst von da nach Wisconsin.
Mich erreichte die Nachricht über tagesschau.de, aber auch über verschiedene Freund_innen in Facebook: Pakistanerinnen, die auch in den USA gelebt haben, eine Australier_in mit indischem Namen und eine indische Migrantin in den USA. Für mich völlig überraschend war aber, dass die ganzen InderKinder in Deutschland (irgendwie auf Indien verwiesene Menschen, die in Deutschland sozialisiert wurden), mit denen ich über Facebook verbunden bin, das Thema nicht aufgegriffen haben, auch nicht das Indernet und erst spät und nur mit einem kurzem Link das india magazin . Nur die Bhangra Brothers posteten recht schnell ein Andenken an die Opfer. Nun stell sich für mich die Frage, warum es so wenig Interesse an dem Massaker gibt. Während alle (Nicht-)Medaillen von indischen Sportler_innen bei Olympia im Detail verfolgt werden? Warum sind Sikhs in den USA so weit weg von InderKindern in Deutschland?
Meine Freund_innen mit USA- und Australien-Bezug haben eine ganze Reihe von Links gepostet. Am Anfang ging es vorallem darum, dass Sikhs seit 9/11 immer wieder für Muslime gehalten werden und antimuslimischen Rassismus ausgesetzt sind (siehe The progressive und npr ). Dann ging es auch darum, dass diese Verwechselung natürlich nicht heissen kann, dass es gerechtfertig wäre, 'echte' Muslime umzubringen (und nur die Sikhs aussparen sollte, weil sie keine sind). Seitdem es klar war, dass ein weißer Rassist, das Massaker verübt hat, geht es auch immer wieder darum, welche Akte den als Terrorismus verfolgt werden und welche nicht (z.B. The New Yorker ). Und es geht um die Frage, warum der Amoklauf im Aurora so viel mehr Aufmerksamkeit bekommt (z.B. aus Australien newmatilda ). In Deutschland muss erstmal erklärt werden, was überhaupt Sikhs sind. Die taz interviewt dazu den Beiratsvorsitzender der Sikh-Gemeinde in Hannover. Der erste tagesschau.de-Videoclip war von der Deutschen Welle und startete im Goldenen Tempel in Amritsar, ging dann nach Delhi und erst von da nach Wisconsin.
0 Kommentare in: rassistisch ... comment ... link
Mittwoch, 8. August 2012
Ausländerbehörde schikaniert
urmila, 01:46h
Die taz berlin berichtet, dass die Ausländerbehörde staatenlose Menschen, die in Berlin geboren sind, dazu zwingt in den Libanon zu reisen und viel Geld auszugeben, um ihre Identität zu beweisen. Und das obwohl es ein Verwaltungsgerichtsurteil gibt, dass das die deutsche Geburtsurkunde ausreicht und es keinen Ermessensspielraum für die Behörde gibt, sich darüber hinweg zu setzen. Aufgrund des Gerichtsurteils hat der Betroffene zwar ein Aufenthaltsrecht für ein Jahr bekommen, soll aber in dieser Zeit nach wie vor in den Libanon fahren, um seine Identität zu beweisen. Die Ausländerbehörde begründet das wie folgt:
"Das sei, so schreibt eine Sprecherin der Innenverwaltung der taz, "deswegen erforderlich, weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass im Laufe der Zeit eine andere Staatsangehörigkeit - insbesondere die libanesische - erworben beziehungsweise festgestellt wurde.""
Hier gilt also im Zweifel gegen den Antragstellenden. Oder wie die taz berlin Canan Bayram zitiert:
"Dieses Augenmaß habe die Innenverwaltung verloren, kritisiert die Grüne, "weil sie sich in die Auffassung hineingesteigert hat, alle Staatenlosen aus dem Libanon zu kriminalisieren. Dabei katapultiert sie sich in eine Argumentation, in der der unwahrscheinlichste Fall eher angenommen wird als die normale Lebenswirklichkeit.""
"Das sei, so schreibt eine Sprecherin der Innenverwaltung der taz, "deswegen erforderlich, weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass im Laufe der Zeit eine andere Staatsangehörigkeit - insbesondere die libanesische - erworben beziehungsweise festgestellt wurde.""
Hier gilt also im Zweifel gegen den Antragstellenden. Oder wie die taz berlin Canan Bayram zitiert:
"Dieses Augenmaß habe die Innenverwaltung verloren, kritisiert die Grüne, "weil sie sich in die Auffassung hineingesteigert hat, alle Staatenlosen aus dem Libanon zu kriminalisieren. Dabei katapultiert sie sich in eine Argumentation, in der der unwahrscheinlichste Fall eher angenommen wird als die normale Lebenswirklichkeit.""
0 Kommentare in: abschieben ... comment ... link
Neuer Text: von Asiat_innen und Inder_innen in Deutschland
urmila, 00:11h
Im Sommer 2008 wurde ich zu dem Internationalen Workshop „Imagining Race and Hegemony in (Inter)Asia“ in Seoul/ Südkorea eingeladen. Im November 2010 dann zu einer Podiumsdiskussion "Selbstorganisation und (Pan-)Asiatische Identitäten" im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Vietnamesische Diaspora and Beyond“ in Berlin. Im Zuge dieser Veranstaltungen habe ich mich mit dem Konzept Asien/Asiat_innen in Bezug auf die in Deutschland als Inder_innen wahrgenommenen Menschen auseinandergesetzt.
Dazu habe ich jetzt den Text Vorzeige-Migrant_innen, Rassismus und mögliche Bündnisse - von Asiat_innen und Inder_innen in Deutschland auf meiner Webseite veröffentlicht. Mit der Schlussfolgerung:
"Zwischen ‚Asiat_innen‘ und ‚Inder_innen‘ gibt es Gemeinsamkeiten. So verbindet die virtuellen Räume asia-zone, asiapower, danger!bananas und das Indernet, das in diesen virtuellen Räumen eine deutschsprachige Auseinandersetzung mit den Erfahrungen in Deutschland mit einem unscharfen natio-ethno-kulturellen Bezugspunkt jenseits von Deutschland verbunden wird. Das ist aber eine Gemeinsamkeit, die sie auch mit anderen Räumen natio-ethno-kulturell anders Definierter (wie ‚Türk_innen‘, ‚Pol_innen‘, ‚Russ_innen‘, etc.) verbindet. Verbindend sind viel mehr die Erfahrungen in Deutschland als der Bezug zu dem unscharfen Konstrukt ‚Asien‘. So bleibt mir unklar, wozu die Klammer ‚asiatisch‘ dienen soll."
Dazu habe ich jetzt den Text Vorzeige-Migrant_innen, Rassismus und mögliche Bündnisse - von Asiat_innen und Inder_innen in Deutschland auf meiner Webseite veröffentlicht. Mit der Schlussfolgerung:
"Zwischen ‚Asiat_innen‘ und ‚Inder_innen‘ gibt es Gemeinsamkeiten. So verbindet die virtuellen Räume asia-zone, asiapower, danger!bananas und das Indernet, das in diesen virtuellen Räumen eine deutschsprachige Auseinandersetzung mit den Erfahrungen in Deutschland mit einem unscharfen natio-ethno-kulturellen Bezugspunkt jenseits von Deutschland verbunden wird. Das ist aber eine Gemeinsamkeit, die sie auch mit anderen Räumen natio-ethno-kulturell anders Definierter (wie ‚Türk_innen‘, ‚Pol_innen‘, ‚Russ_innen‘, etc.) verbindet. Verbindend sind viel mehr die Erfahrungen in Deutschland als der Bezug zu dem unscharfen Konstrukt ‚Asien‘. So bleibt mir unklar, wozu die Klammer ‚asiatisch‘ dienen soll."
0 Kommentare in: lesen ... comment ... link
Freitag, 3. August 2012
Innenminister nicht verfassungstreu
urmila, 17:35h
Die taz berichtet, dass Innenminister Friedrich das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu Sozialleistungen für Asylbewerber_innen nicht akzeptieren will:
"Er halte es „nach wie vor für richtig“, dass Asylsuchende mit weniger Geld leben müssten als Hartz-IV-Empfänger, sagte er kürzlich bei einer Veranstaltung in Bamberg."
Wird Friedrich eigentlich vom Verfassungsschutz beobachtet?
"Er halte es „nach wie vor für richtig“, dass Asylsuchende mit weniger Geld leben müssten als Hartz-IV-Empfänger, sagte er kürzlich bei einer Veranstaltung in Bamberg."
Wird Friedrich eigentlich vom Verfassungsschutz beobachtet?
0 Kommentare in: rassistisch ... comment ... link
Olympia und Nation
urmila, 14:00h
Die Mainstream Medien in Deutschland sind hauptsächlich daran interessiert, was mit den 'deutschen' Sportler_innen so ist, was 'wir' gewinnen und wo die Sportler_innen versagen. Die 'deutschen indischen' Medien, die ich verfolge, sind hauptsächlich daran interessiert, wie Indien/ 'wir' stehen. (Dass 'Indien' die erste Medaille vor 'Deutschlands' erster hatte, wurde gefeiert.) Es geht also wieder um Nation.
Dabei ist die Nation im Kontext von Olympia eine interessante Konstruktion, wie ein taz-Artikel über "Plastik-Briten" vor zehn Tagen zeigte:
"„Plastik-Briten“ hat die Zeitung Daily Mail Athleten wie Aldama getauft, „künstliche Briten“. Gemeint sind Sportler, die angeblich aus dem einzigen Grund eingebürgert wurden, Großbritanniens Ruhm bei den Spielen zu Hause zu mehren. So entstand in London eine hässliche, nahe am Fremdenhass geführte, aber moralisch spannende Debatte über die Frage, ob Sportler ihre Nation wie einen Klub wechseln dürfen."
Die Nationenkonstruktion hat hier verschiedene Ebenenen:
Es gibt jene Sportler_innen, die es nicht in das Team des Landes geschafft haben, dessen Staatsbürger_innenschaft sie haben und sich da an ihren britischen Elternteil erinnert haben - wobei es da sowohl den Fall gibt, dass sie "lebenslanger Brite"n aus dem Team verdrängen sowie dass sie es überhaupt erst ermöglichen ein Team aufzubauen (im Fall von Handball). Dann gibt es zumindest eine Sportlerin, die nicht mehr für das Land, aus dem sie kommt (Kuba) antreten darf, weil sie einen Schotten geheiratet hat und nach London zog, und sich daher ein neues Land suchen musste.
Die taz schliesst daraus:
"Ukrainische Ringer und schwedische Handballer werden in London Briten sein, doch jeder dieser Fälle ist unterschiedlich. In manch einem lässt sich durchaus pures Söldnertum vermuten. Doch wer legt fest, dass es für Menschen nur eine Heimat geben darf?"
Und ich frage mich, warum überhaupt diese Zuordnung immer so wichtig sein muss? (Das ist eine rhetorische Frage, klar, denn natürlich geht es um Nationenbildung und so.)
Dabei ist die Nation im Kontext von Olympia eine interessante Konstruktion, wie ein taz-Artikel über "Plastik-Briten" vor zehn Tagen zeigte:
"„Plastik-Briten“ hat die Zeitung Daily Mail Athleten wie Aldama getauft, „künstliche Briten“. Gemeint sind Sportler, die angeblich aus dem einzigen Grund eingebürgert wurden, Großbritanniens Ruhm bei den Spielen zu Hause zu mehren. So entstand in London eine hässliche, nahe am Fremdenhass geführte, aber moralisch spannende Debatte über die Frage, ob Sportler ihre Nation wie einen Klub wechseln dürfen."
Die Nationenkonstruktion hat hier verschiedene Ebenenen:
- die Motivation der Sportler_innen, sich einer Nation anzuschliessen
- die Motivation der Verantwortlichen, den Sportler_innen die Staatsbürger_innenschaft zu geben und sie in die Mannschaft aufzunehmen
- wie geht die öffentliche Meinung damit um, wann ist Rassismus dominant, wann wird ein_e eingebürgte Sportler_in zum 'wir' gezählt und wann fliegt sie_r wieder raus?
Es gibt jene Sportler_innen, die es nicht in das Team des Landes geschafft haben, dessen Staatsbürger_innenschaft sie haben und sich da an ihren britischen Elternteil erinnert haben - wobei es da sowohl den Fall gibt, dass sie "lebenslanger Brite"n aus dem Team verdrängen sowie dass sie es überhaupt erst ermöglichen ein Team aufzubauen (im Fall von Handball). Dann gibt es zumindest eine Sportlerin, die nicht mehr für das Land, aus dem sie kommt (Kuba) antreten darf, weil sie einen Schotten geheiratet hat und nach London zog, und sich daher ein neues Land suchen musste.
Die taz schliesst daraus:
"Ukrainische Ringer und schwedische Handballer werden in London Briten sein, doch jeder dieser Fälle ist unterschiedlich. In manch einem lässt sich durchaus pures Söldnertum vermuten. Doch wer legt fest, dass es für Menschen nur eine Heimat geben darf?"
Und ich frage mich, warum überhaupt diese Zuordnung immer so wichtig sein muss? (Das ist eine rhetorische Frage, klar, denn natürlich geht es um Nationenbildung und so.)
0 Kommentare in: nationales ... comment ... link
... older stories