Mittwoch, 1. Februar 2023
Metro fahren
Ladies Coach an der Endhaltestelle


Eine der besten Sachen, die Delhi in den letzten 20 Jahren verändert hat, ist die Metro. Damit kommt mensch gut und sicher an viele Orte in der Stadt. Im Ladies Coach ist es auch meistens nicht überfüllt.

Wir Berliner Fellows fahren damit in der Regel zu unserem Kolloquium in den Norden der Stadt. Und schwärmen davon. Das hat Auswirkungen. Die junge Kollegin, die die Metro für zu voll gehalten hat, fährt jetzt auch meist nach dem Kolloquium mit der Metro nach hause. Eine andere indische Fellow hat sich auch von uns mitziehen lassen und ist zum erstenmal seit 15 Jahren wieder Metro gefahren. Und sie war begeistert, über die Sauberkeit und Nutzbarkeit. Dass wir zu Fuß zur Metro gehen, und das auch bei Dunkelheit, fand sie erst überraschend, hat sich aber dann darauf eingelassen. Abends hat sie sich dann vom Fahrer ihrer Familie von der Metrostation abholen lassen.

Dass die Verkehrsmittelwahl mit Klassenstatus zusammenhängt, ist auch in Deutschland nicht anders. Will mensch hier Mitglieder der Mittelklasse in die Metro holen, muss wohl aber noch mehr als in Deutschland Überzeugungsarbeit gemacht werden.

Und natürlich ist die Verkehrsmittelwahl auch gegendert. Frauen* sind hier weniger mobil als Männer*. Der öffentliche Raum gilt als unsicher und ist es teilweise auch. Wenn frau es sich da leisten kann, nimmt sie daher eher das Auto als die Metro. Um das zu ändern, müssen auch die Wege von und zur Metro sicherer werden.

0 Kommentare in: indien   ... comment ... link