Mittwoch, 29. August 2012
Innenminister nicht integrationsswillig
tagesschau.de berichtet:

"Aus Protest gegen eine Plakataktion des Innenministeriums gegen die islamistische Radikalisierung Jugendlicher haben vier islamische Verbände ihre Mitarbeit in der gemeinsamen "Initiative Sicherheitspartnerschaft" auf Eis gelegt. Zugleich forderten die Verbände das Ministerium in einer Erklärung auf, die sogenannte "Vermisst"-Plakataktion zu stoppen. Stattdessen solle sich das Innenministerium "auf geeignete Instrumentarien" besinnen, "die dem Wohl und Zusammenhalt der gesamten Gesellschaft dienen"."

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Nicht witzig die Überschrift
Immer mal wieder vergreift sich die taz bei den Überschriften. Heute ging es in der Print-taz um Pflanzen und Insekten, die erst seit kurzer Zeit massenhaft in Deutschland leben und die gefährlich sind (für Mensch oder Pflanzen). Der Titel des Artikels Kriminelle Ausländer im Stadtpark sollte bestimmt witzig sein. Ist er aber nicht. Denn die Bekämpfung von 'fremden' Pflanzen und Insekten ist diskursiv verdammt nah an der Bekämpfung von 'fremden' Menschen.

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Netzwerk für Integration


Das Banner "Netzwerk für Integration der Migranten und Migrantinnen in Treptow-Köpenick" ist bestimmt gut gemeint. Es ist aber auch das perfekte Beispiel dafür, warum die Integrationsdebatte so furchtbar ist:

Zum einen konstruiert das Banner den Gegensatz zwischen den "Migranten und Migrantinnen in Treptow-Köpenick" und den unbenannten 'Normalen'. Zudem konstruiert es die "Migranten und Migrantinnen" als passiv, da etwas für sie getan werden muss. Aktiv ist das Netzwerk, zu dem wohl vorallem die 'Normalen' gehören. Das drückt sich zum einen in dem 'für' des Titels aus (und nicht 'von und für') und zum anderen zeigt es sich in den Personen, die das Banner gehalten haben und die zumindest phänotypisch nicht in das konstruierte Bild von "Migrantinnen und Migranten" passen. Worein die "Migrantinnen und Migranten" integriert werden sollen, bleibt auch unklar. Und so gehe ich davon aus, dass es um den gerade dominanten Integrationsbegriff geht. Wenn es um Partizipationsmöglichkeiten ginge, dann könnte mensch das ja auf das Banner schreiben.

Phänotypisch gehöre ich zwar auch nicht eindeutig zu dem Bild von "Migrantinnen und Migranten". Aufgrund anderer Merkmale weiss ich aber, dass ich wohl dazu gehöre (statistisch gehöre ich in die Kategorie 'mit Migrationshintergrund'). Und deswegen wirkt das Banner auch so abstossend auf mich:

Danke nein, ich will von keinem Netzwerk integriert werden! Schon gar nicht, wenn ich nicht gefragt werde und nicht weiss, wohin ich integriert werden soll.

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Solidaritätskundgebung in Schöneweide


Gestern fand eine Solidaritätskundgebung gegen rechte Gewalt in Schöneweide statt. Anlass waren mehrere Anschläge auf Politiker im Bezirk.

Die Moderatorin der Veranstaltung (wenn ich es richtig verstanden habe von Uffmucken Schöneweide) hat dabei immer wieder betont, dass die Aufmerksamkeit nicht nur auf die Rechtsextremen gerichtet werden darf, sondern sich auf Rassismus richten muss. Und dass wir nicht nur Solidarität mit den prominenten Opfern sondern auch mit denenen, die keine Öffentlichkeit bekommen, zeigen müssen.

Nachtrag 29.08.12: Ein Bericht der taz berlin zur Veranstaltung.

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