Samstag, 18. August 2012
Angst vor rassistischer Gewalt in Indien
Zur Zeit fliehen Tausende von Menschen, die aus dem Nordosten Indiens kommen, aus Bangalore und anderen Städten (siehe z.B. Times of India ). Sie haben Angst, das Opfer von Angriffen zu werden.

Am 11.08.12 hatte schon die die Economic & Political Weekly einen Kommentar zu Preface to Racial Discourse in India veröffentlicht. Swar Thounaojam argumentiert in dem Artikel, dass Menschen, die dem Nordosten aufgrund bestimmter phänotypischer Merkmale zugeschrieben werden, in Indien rassistisch ausgegrenzt werden und fordert eine gesellschaftliche und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Rassismus.

Angesichts der akutellen Flucht aus Bangalore schreibt Lawrence Liang vom Alternative Law Forum in The Hindu über die Ausgrenzungen und die aktuelle Panik:

" The need of the hour is to contain this spillover effect. Politicians of all shades and the media have to recognise the vital role that they play in diffusing the situation rather than inflaming it. Rumours and riots have always been insidiously linked to each other and we have no choice but to deal with the situation before us with utmost care and responsibility. Centuries of immigrant struggles have won us the right to say that a city can belong to us even if we do not belong to the city. And if we do not care of what belongs to us, we will run the danger of losing it."
.

0 Kommentare in: rassistisch   ... comment ... link


Integrationsunwillige Bildungsbürger_innen
Eltern wollen (in der Regel) für ihre Kinder das Beste. Manche verfügen über Privilegien, um dies weitgehend duchzusetzen. Andere müssen sehen, wo sie bleiben.

Bildungsbürger_innen mit 'deutschem Hintergrund' (was immer das sein soll) haben insbesondere davor Angst, dass ihre Kinder mit weniger privilegierten Kindern (oder im benutzten Sprachgebrauch 'Kinder mit nichtdeutscher Herkunftssprache') zusammen zur Schule gehen und dadurch nicht optimal gefördert werden. In einer Kreuzberger Grundschule konnten sie mit dem Argument der Mischung die Mischung unterbinden und Bildungsbürger_innen-Kinder als Gruppe anmelden (siehe tagesspiegel.de vom 18.10.11.

Eltern 'nichtdeutscher Herkunftssprache' fanden das aber gar nicht so gemischt, dass ihre Kinder nun in Klassen ganz ohne 'Bildungsbürger_innen-Kinder deutscher Herkunft' sassen und protestierten (siehe tagesspiegel.de vom 17.08.12, 9.04 Uhr.

Jetzt wehren sich die deutschen Eltern überschreibt tagesspiegel.de einen Artikel vom 17.08.12, 19.36 Uhr.

Ein Beispiel in Seggregation, Ausnutzen von (Bildungs-)Privilegien, fehlender Solidarität und der Notwendigkeit von strukturellen Änderungen. Wenn es Probleme an den Schulen gibt (und die gibt es), dann sollten die nicht nur für privilegierte Kinder von Bildungsbürger_innen gleich welcher Herkunft behoben werden, sondern für alle Kinder.

Nachtrag 23.08.12: Und dazu noch ein Rassismus leugnender und (re)produzierender Kommentar vom Tagesspiegel, der mal eben so behauptet:

"Jeder Bundesbürger kann wissen, dass die großen Migrantengruppen in Deutschland bildungsferner sind als der Bevölkerungsdurchschnitt."

und dann noch gegen "die vermeintlich politisch Korrekten" hetzt.

Als Bundesbürgerin weiss ich das jedenfalls nicht (vielleicht habe ich das falsche Geschlecht für so ein Wissen). Ich weiss hingegen (und könnte auf wissenschaftliche Literatur dazu verweisen), dass das deutsche Schulsystem rassifizierte Andere systematisch ausgrenzt und ihnen Bildungsferne unterstellt.

0 Kommentare in: deutsch   ... comment ... link