Sonntag, 11. März 2012
Studien über Muslime hinterfragen
Die Islamwissenschaftlerin Riem Spielhaus hinterfragt im taz-Interview kritisch nicht nur die aktuelle Studie zu Muslimen. Mehr zu ihrem Forschungsprojekt über Studien zu Muslimen auch in einem Tagesspiegel-Artikel.

Riems Forschung ist sehr spannend. Spannend ist für mich auch die leicht unterschiedliche Perspektive von ihr und mir. Während sie als Islamwissenschaftlerin tatsächlich mehr über die Religiösität, das religiöse Leben, etc. von Menschen, die sich als Muslim_innen verstehen, wissen möchte, interessiert mich aus rassismuskritischer Perspektive vorallem die rassistische Konstruktion des/der Muslim_a (und das Religiöse ist für mich weniger interessant).

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Staatlicher Rassismus
Das Bundesverfassungsgericht hat laut taz institutionalisierte rassistische Ausgrenzung in Bayern gekippt:

"Das bayerische Landeserziehungsgeld verstößt gegen das Grundgesetz. Dies entschied das Bundesverfassungsgericht in einem am Donnerstag bekanntgemachten Beschluss. Die Beschränkung der Sozialleistung auf deutsche und EU-Kinder sei verfassungswidrig. "

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Alltagsrassismus
Barbara John setzt sich engagiert für die Angehörigen der NSU-Morde ein. Dabei thematisiert sie löblicherweise auch Rassismus wie die taz berichtet:

"Als Vorbild verwies sie auf Irland, wo es eine Beschwerdestelle für rassistisches Fehlverhalten bei der Polizei gebe. Auch Alltagsrassismsus sei ein Problem: So hätten sich Betroffene aus Köln darüber beschwert, dass sie an ihrer Berufsschule regelmäßig mit rechten Sprüchen und "Heil Hitler"-Grüßen belästigt würden. "

Ob für diesen offenen Rassismus, der eher am rechten Rand der Gesellschaft angesiedelt ist, der Begriff Alltagsrassismus allerdings sinnvoll ist, ist zu hinterfragen. Die Rassismustheoretikerin Philomena Essed definiert Alltagsrassismus gerade nicht als das Extreme am Rande, sondern als das alltäglich Anerkannte:

"Everyday racism is a process in which (a) socialized racist notions are integrated into meanings that make practices immediately definable and manageable, (b) practices with racist implications become in themselves familiar and repetitive, and (c) underlying racial and ethnic relations are actualized and reinforced through these routine or familiar practices in everyday situations."

Dabei geht es um die ganz alltäglichen Praktiken, die aufgrund ihrer Alltäglich und Normalität von den im Rassismus Privilegierten nicht als Rassismus wahrgenommen werden.

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