Samstag, 17. Februar 2007
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Kurznachrichten in der taz berlin:

"+++ Vor dem Kadi: Ein 67-jähriger Spanier ist wegen versuchten Mordes ... Hintergrund der Räumung war ein jahrelanger Streit des gelernten Fleischers mit den Vermietern +++ Ebenfalls das Messer führte ein 41-jähriger Türke, der seit gestern wegen versuchten Totschlags ... Er hatte einen Landsmann bei einem Streit schwere Verletzungen ... +++ Ein 30-Jähriger ist derweil in der Nacht zum Freitag als mutmaßlicher Brandstifter in Marzahn festgenommen worden. ... +++"

Aus der Logik der Nachrichten ist wohl zu schliessen, dass der "30-Jährige" ein 'Deutscher' war, sonst hätte die taz ihn sicher als 'Ausländer' bezeichnet. Die einen werden markiert, die anderen nicht.

Aber wer wird markiert? Der angebliche "Spanier" lebte seit 30 Jahren in der gleichen Wohnung, die wiederum nicht in Spanien sondern in Berlin liegt. Der "Landsmann" des "Türken" war vermutlich genauso 'deutscher' Inländer wie der Täter.

Und warum wird markiert? Weil versuchter Mord- und Totschlag, und dann noch mit dem Messer, so schön zu den 'heißblütigen Südländern' passt?

Aber nein, da wird natürlich kein rassistischer Hintergrund hinter der Begriffswahl sein. Ist doch alles ganz harmlos, einfach ein paar Informationen mehr für die LeserIn.
Nur wozu? Die Schuhgröße der Täter wird uns doch auch nicht gesagt.

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Klassengesellschaft
Aus der taz berlin zur Einführung des Business Immigration Service:

Die "Einführung einer VIP-Lounge für First-Class-Einwanderer ... zeigt nämlich, dass offenbar auch die Ausländerbehörde es ganz einleuchtend findet, dass man Einwanderern, die man wirklich haben will, den Empfang, den ihr Haus bietet, nicht zumuten sollte."

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