Über die Arbeitsbedingungen führt die taz aus: "Die eigentlichen Pflegekräfte werden kurzerhand zu Betreuungskräften oder Haushaltshilfen dequalifiziert, wie auch ein Hinweis auf der Internetseite der Vermittlungsagentur "ost-profi.de" zeigt. Erleichtert wird das Vorgehen, weil die osteuropäischen Abschlüsse bis heute in Deutschland nicht offiziell anerkannt werden.
Doch viele der Frauen aus Osteuropa haben sehr wohl Erfahrungen und Abschlüsse als Krankenpflegerinnen. Sie verdienen hier zwar mehr als in ihrem Herkunftsland - jedoch nur 25 bis 50 Prozent einer deutschen Pflegekraft.
Je nach Anforderungen und Sprachkenntnissen liegt der monatliche Verdienst für einen 24-Stunden-Tag und einen Einsatz von sieben Tagen pro Woche zwischen 1.300 bis 2.500 Euro brutto, heißt es aus den Vermittlungsagenturen. "
Die Pflegekräfte aus Osteuropa werden also erstens dequalifiziert, zweitens miserabel bezahlt und drittens haben sie menschenunwürdige Arbeitsbedingungen. So funktioniert internationale Arbeitsteilung.
0 Kommentare in: privilegien sichern ... comment ... link
Soweit ich das sehe, macht Sabine Schiffer nichts wesentlich anderes als ich auch hier im Blog. Auf der Grundlage von kritischer Rassismusforschung analysieren wir, was in der deutschen Öffentlichkeit passiert. Dabei geht es nicht um üble Nachrede, sondern um genaue Analyse und das Aufdecken von strukturellen Machtverhältnissen. Es geht also viel weniger um Einzelpersonen (auch wenn die Analyse an Einzelpersonen ansetzen kann, wie z.B. im Fall von Sarrazins Äußerungen), sondern um das Funktionieren unserer Gesellschaft und die Gewalt die aus ihrer Mitte permanent reproduziert wird.
Nachtrag 25.03.10: Sabine Schiffer wurde gestern freigesprochen. Mehr dazu auf Solidarität mit Dr. Sabine Schiffer.
Nachtrag 12.04.10: Die Staatsanwältin hat Revision eingelegt. Mehr dazu in einer Pressemitteilung von Sabine Schiffer.
Nachtrag 22.12.12: Und wie die taz berichtet, ist auch das journalistische Arbeiten gegen Rassismus gefährlich.
0 Kommentare in: privilegien sichern ... comment ... link
"Die Anzeige begann mit einer grobianischen Diffamierung: "Die Linken und die Grünen holen immer mehr gewaltbereite Ausländer in unser Land." Dann war die Rede von "Mord und Totschlag" sowie von "gefühllosen Schlägerkindern". Im Zentrum der Attacke standen jedoch "ausländische Ellbögler" an den Universitäten, die angeblich Schweizer verdrängten. An den Hochschulen, so das Inserat, mache sich "deutscher Filz" breit, "denn Deutsche stellen vor allem Deutsche ein - an der Uni und in den Spitälern"."
In den folgenden Ausführungen geht es dann aber nur noch um die Ausgrenzung der Deutschen und nicht um die rassistischen Ausfälle gegen die anderen 'Ausländer_innen'. Warum nur über die Deutschen?
5 Kommentare in: privilegien sichern ... comment ... link
Welche Leser_innen will die taz binden?
0 Kommentare in: privilegien sichern ... comment ... link
Unter anderem wirkt sich das, wie die taz berichtet, auf den Kampf gegen Rechtsextremismus aus. Der wird nun mit Linksextremismus und Islamismus gleichgesetzt, was wohl bedeuten wird, dass weniger Geld für den Kampf gegen Rechts zur Verfügung stehen wird. Dabei ist völlig unerheblich, dass von Links keine Gefahr gegen Menschen ausgeht, von Rechts sehr wohl :
"Links- und Rechtsradikalismus auf eine Ebene zu stellen trage zur Verharmlosung von rechter Gewalt bei. "Seit 1993 sind über 140 Menschen durch Gewalt von rechts ums Leben gekommen, aber kein Einziger durch Gewalt von links", erklärt Jelpke."
Die Koalitionäre haben aber offensichtlich mehr Angst um ihre Autos und sonstigen materiellen Reichtümer als um das Leben von irgendwelchen rassistisch ausgegrenzten Menschen. Rassismus ist offensichtlich anschlussfähiger in der deutschen Öffentlichkeit als die Kritik von Machtungleichheiten.
Zu den Auswirkungen der Umwidmung der Gelder gegen Rechts siehe auch einen taz-Kommentar.
Nachtrag 20.07.10:Die Bundesfamilienministerin macht laut taz weiter in der Kriminalisierung von linken Aktionen und er Verharmlosung von Rechtsextremismus.
Nachtrag 29.07.10: Die taz berichtet, dass das Geld für die Arbeit gegen Linksextremismus und Islamismus nicht abgerufen wird.
Nachtrag 02.10.10: Die taz berichtet Antifa-Förderung in Gefahr.
Nachtrag 07.10.10: Neues von der Antifeministin, Rassismusverharmloserin, Muslim- und Linkenjägerin Kristina Schröder in der taz.
0 Kommentare in: privilegien sichern ... comment ... link
Solche Forderungen sind sicherlich gut gemeint. Sie sind sicher auch politisch durchsetzbarere als antirassistische Forderungen. Sicher würden sie auch das Leben von etlichen Menschen erleichtern.
Und trotzdem bekomme ich bei einer solchen auf Nutzenoptimierung ausgerichteten Argumentation immer das Grausen. Welches Menschen-/Gesellschaftsbild wird durch eine solche Argumentation gefördert? Haben Menschen, die keinen ökonomischen/ politischen/ gesellschaftlichen Nutzen versprechen, keine schützenswerte Menschenrechte?
0 Kommentare in: privilegien sichern ... comment ... link
0 Kommentare in: privilegien sichern ... comment ... link
Jotzo meint aber gar nicht die Menschen, die von struktureller Gewalt betroffen sind. Er will die privilegierten, die selber strukturelle Gewalt ausüben schützen:
" "Wir dürfen uns von niemandem, erst recht nicht von linken Chaoten diktieren lassen, welche Autos wir fahren, in welchen Kiezen wir wohnen oder welche Kleider wir tragen", so Jotzo."
Dabei hat er die staatliche Gewalt auf seiner Seite: Menschen, die Autos beschädigen, werden härter verfolgt, als solche die Menschen verletzen und in Todesgefahr versetzen.
0 Kommentare in: privilegien sichern ... comment ... link
0 Kommentare in: privilegien sichern ... comment ... link
"Ich dachte immer, dass wir mit unserer Baugruppe gegenüber den großen Investoren zu den Guten zählen würden."
Es ist immer schwierig zu akzeptieren, wenn frau so überzeugt davon ist, zu den Guten zu gehören (was ich natürlich auch von mir selbst meine), dass andere das ganz anders sehen und einem die eigenen Privilegien unter die Nase reiben.
0 Kommentare in: privilegien sichern ... comment ... link