Sonntag, 12. September 2021
Autonormativität und Rassismus
AFD-Plakat "Weniger abschleppen. Mehr Abschieben"


Man könnte meinen Verkehrspolitik und Abschieberegelungen haben nichts miteinander zu tun. Dieses AfD-Plakat mit dem Slogan "Weniger abschleppen. Mehr Abschieben" zeigt aber deutlich, dass ökologische Verkehrspolitik und Rassismuskritik miteinander verbunden sind. Sie sind beide menschenfreundlich und unterstützen die strukturell Schwächeren. Und das ist etwas was die AfD nicht möchte. Sie ist immer auf der Seite der strukturell Stärkeren und versucht mit aller Macht, deren Vorteile zu sichern.

Auch andere sogenannte konservative und liberale Parteien (und in Berlin auch die sozialdemokratische) tun sich im Wahlkampf gerade damit hervor, Autointeressen zu vertreten. Zum Teil behaupten sie, damit die Interessen des "kleinen Mannes" zu schützen. Da gilt es genauer hinzuschauen, wessen Interessen tatsächlich gefördert werden und wessen völlig ausgeblendet werden.

Rassismus und Autonormativität sind durchaus miteinander verknüpft. Je weniger Chancen mensch auf dem Wohnungsmarkt hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass mensch unter Verkehrslärm, -verschmutzung und -gefahr leiden muss. Und je peripherer die Arbeitsplätze sind (zeitlich und geographisch) desto schlechter ist die Anbindung an den ÖPNV.

Hinweis: Ich bin aktiv im VCD Nordost.

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Samstag, 30. April 2011
Autogesellschaft zieht um
Für Kommentare zur Autogesellschaft haben motzkat und ich jetzt einen neuen Blog verkehrdenken eingerichtet. Alles rund um Verkehr blogge ich ab sofort dort.

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Mittwoch, 12. Januar 2011
Rutschgefahr
Es taut seit Tagen, die Autostraßen sind frei. Da lässt sich auch Radfahren, wenn eine die Autosfahrer_innen lassen.

Freie Fahrt für Autos, Rutschen für Radfahrer_innen und Fußgänger_innen


Auf den Radwegen hingegen lässt sich nicht fahren. Die Rad- und Fußwege sind noch lange nicht eisfrei. Es ist weiter höchst gefährlich, sich dort fortzubewegen.

Auch noch nach Tagen Tauwetter Eispanzer auf dem Fußweg.


Wieso werden Autostrassen eigentlich geräumt und Fuß- und Radwege nicht? Warum werden die Mittel immer zu erst für den Autoverkehr ausgegeben?

Nachtrag 14.01.11: Die taz berlin berichtet, dass die Auto- und Wirtschaftslobby weiteres Geld in den Autoverkehr pumpen will und Verbesserungen für Radfahrer_innen verhindern will.

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Donnerstag, 6. Januar 2011
Vision
Aus der taz-Reihe Berlin 2020:

"Parkplätze im öffentlichen Straßenland, wie es sie jetzt überall gibt, sollen die Ausnahme werden. An dieser Stelle gerät Möller ins Schwärmen. Wie die Stadt auf einmal aussehen könnte, ganz ohne Autos an den Straßenrändern. Wie viel Platz es auf einmal geben würde, wie man ihn nutzen könnte, wie ein ganz anderes Gefühl von Urbanität entstünde. "

Ich bin dabei! Motorisierte Stehzeuge sind fast so ärgerlich wie motorisierte Fahrzeuge - weg damit. Eine Stadt für Menschen, nicht für Autos.

Damit die Straßen nicht mehr so aussehen:

Fußweg zugeparkt, kein Platz für Fußgänger_innen

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Freitag, 20. August 2010
Unfall
Ein Motorradfahrer und ein Fahrradfahrer fahren ineinander auf der Strasse. Der Radfahrer liegt auf der Straße, springt auf, rennt an den Straßenrand und setzt sich auf einen Poller. Da sitzt er apathisch. Der Motorradfahrer schiebt sein Motorrad auch auf den Radweg, fäng an über Schuld zu sprechen, inspiziert die leichten Kratzer an seinem Motorrad, ist ungeduldig. Der Radfahrer starrt vor sich hin, am Arm blutet er, die Hose ist etwas kaputt, das Rad beschädigt, das Handy in der Hosentasche zerstört. Der Motorradfahrer ist ungeduldig und will klarstellen, dass der Radfahrer schuldig ist, er wird ausfällig. Der Rettungswagen lässt auf sich warten. Die Sanitäter verbinden den Radfahrer und stehen rum (sagen mir, ich bin zu aufgeregt). Die Polizei kommt noch viel später. Der Radfahrer wird als Schuldiger angesprochen und behandelt. Er wirkt weiter weitgehend abwesend. Der Motorradfahrer ist aktiv, will die Schuld des anderen festgestellt haben.

Weder den Motorradfahrer noch die Sanitäter noch die Polizisten scheint es zu interessieren, dass der Radfahrer unter Schock steht, dass es für ihn noch viel dramatischer hätte ausgehen können. Männerbündelei. Die weiblichen (schwarzen) Zeug_innen scheinen nur zu stören.

Wenn ich die Radfahrerin in einem solchen Unfall wäre, würde ich gerne anders behandelt werden. Selbst wenn ich Schuld gewesen bin. Im Schockzustand kann frau keine ordentliche Aussage machen. Und sie braucht medizinische Unterstützung.

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Sonntag, 23. Mai 2010
Autofahren für die Umwelt
Die taz berichtet, dass der ADAC ein Wechselkennzeichen für Autos fordert, um die Umwelt zu schützen oder so. Die Logik ist mir so abstrus, dass ich sie hier auch nicht wiedergeben kann. Es geht wohl irgendwie in die Richtung, dass ich mit dem Wechselkennzeichen bei jeder Fahrt zwischen verschieden spritfressenden Autos auswählen kann. Vorallem aber geht es um Steuerbefreiung für Besitzer_innen von mehreren Autos. Also eine Kombination aus Umweltschädigung und steuerlichen Erleichterung für die, die materiell eh schon mehr als genug haben.

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Montag, 20. April 2009
Stop A 100
Fahrraddemonstration gegen den Weiterbau der A 100

Mehr Informationen hier.

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Samstag, 5. Januar 2008
Luft ablassen
In Seelow sollen "Ventilwächter" SchuldnerInnen davon überzeugen, ihre Schulden bei der Stadt zu bezahlen. Die MOZ berichtet:

"Klein, aber signalgelb werden sie an den Ventilen der Vorderreifen des Autos säumiger Zahler, deren Außenstände in Einzelfällen etliche Tausend Euro betragen, angebracht. Ein ebenso knallgelber Hinweis-Aufkleber an der Windschutzscheibe warnt den Autofahrer vor den Folgen des so genannten "Ventilwächters". Die Luft aus den Reifen entweicht und das Auto wird durch zwei platte Vorderreifen lahmgelegt."

Wenn linke AktivistInnen das gleiche machen, um gegen die Autogesellschaft zu protestieren, ist das Sachbeschädigung und Gefährdung der AutofahrerIn.

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Donnerstag, 20. Dezember 2007
Rettet deutsche Autos
"Ausgerechnet Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD), der sich in Bali so medienwirksam für mehr Klimaschutz eingesetzt hatte, sprach gestern von einem "Wettbewerbskrieg gegen deutsche Autohersteller"." schreibt die taz.

Das Auto als des Deutschen liebstes Kind.

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Sonntag, 3. Juni 2007
Behinderungen
Gerade auf Radio Eins: "wegen der Sternfahrt ist im ganzen Stadtgebiet mit Behinderungen zu rechnen".

Die Sternfahrt ist so ziemlich der einzige Zeitpunkt, zu dem ich im ganzen Stadtgebiet auf fast keine Behinderungen stoße. Manche AutofahrerInnen kapieren es zwar nicht und versuchen partout in die Demo rein zu fahren. Die sind dann schon Behinderungen. Aber ansonsten komme ich mit dem Rad richtig gut voran, werde nicht ständig behindert, geschnitten, gefährdet, angemacht.

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