Mittwoch, 4. Juli 2012
Intersektionalität und Bildungsarbeit
urmila, 02:09h
Gemeinsam mit Alice Stein habe ich auf dem Portal Intersektionalität den Artikel Mehr als nur ein Machtverhältnis – machtkritische Bildung und Zugänge zu Intersektionalität (als pdf) veröffentlicht:
"Aufbauend auf unserer theoretischen Auseinandersetzung mit Intersektionalität bzw. der Interdependenz von Machtverhältnissen wollen wir in diesem Artikel anhand unserer praktischen Erfahrungen als Trainerinnen diskutieren, welche Herausforderungen machtkritische Bildungsarbeit zu bzw. im Kontext von mehreren verflochtenen Machtverhältnissen für Trainer_innen mit sich bringt."
"Aufbauend auf unserer theoretischen Auseinandersetzung mit Intersektionalität bzw. der Interdependenz von Machtverhältnissen wollen wir in diesem Artikel anhand unserer praktischen Erfahrungen als Trainerinnen diskutieren, welche Herausforderungen machtkritische Bildungsarbeit zu bzw. im Kontext von mehreren verflochtenen Machtverhältnissen für Trainer_innen mit sich bringt."
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Mittwoch, 16. Mai 2012
Neue Veröffentlichung: Migration im Europa der Regionen
urmila, 00:53h
Mein Artikel Migration im Europa der Regionen – Überlegungen zu ungleichen Machtverhältnissen und ihren Konsequenzen ist nun in der Online-Publikation Kritische Migrationsforschung? – Da kann ja jeder kommen. vom Netzwerk MiRA veröffentlicht worden.
Zusammenfassung:
Urmila Goel stellt in ihrem Artikel theoretische Überlegungen zu ungleichen und interdependenten Machtverhältnissen an, welche sie auf die Europaregionen und ihren Umgang mit Migration anwendet und daran anschließend alternative Denkansätze rund um Migration erarbeitet. Ausgangspunkt ihrer Überlegungen ist die Feststellung, dass durch die Überschreitung von Grenzen in die und innerhalb der nationalstaatlich organisierten EU Konflikte auftreten. Migration erscheint als ein Problem für die EUNationalstaaten, welches es zu regulieren bzw. zu verhindern gilt. Mit Blick auf die aktuellen Debatten über Migration stellt sie allerdings heraus, dass nicht Migration an sich, sondern die Migration von bestimmten Personen als Problem angesehen wird. In der Analyse des nach ökonomischen Kosten-Nutzen folgenden ‚Bereicherungsdiskurses’ und des ‚Integrationsdiskurses’ verweist Urmila Goel auf die diesen zugrunde liegenden Konstruktion der abweichenden Anderen, über welche sich die zur Norm erklärten Dominanzgesellschaft erst hervorbringt. Die Differenzierung zwischen uns und den Anderen erfolgt dabei entlang strukturell verankerter rassistischer, (hetero)sexistischer und klassistischer Vorstellungen sowie jene über normgerechte Körperlichkeit. In den Migrationsdebatten wird diese Differenzierung in vermeintlich eindeutig Zugehörige und Nicht-Zugehörige permanent (re)produziert und somit die ungleichen Machtverhältnisse, auf welchen die gesamte (post)koloniale Weltordnung basiert,stabilisiert. Diese so hergestellte Norm und das Andere ist allerdings nicht eindeutig und stabil, welches auf die Interdependenz verschiedener Machtverhältnisse hindeutet. Diese veranschaulicht Urmila Goel an Beispielen der Verwobenheit von Gender und natio-ethno-kultureller Zugehörigkeit, wie sie z. B. in der Kopftuchdebatte auftreten. Sie beendet ihren Artikel, indem sie anhand von drei Beispielen von Grenzüberschreitungen die damit verbundenen Machtungleichheiten, Interdependenzen und Ambivalenzen aufzeigt.
Zusammenfassung:
Urmila Goel stellt in ihrem Artikel theoretische Überlegungen zu ungleichen und interdependenten Machtverhältnissen an, welche sie auf die Europaregionen und ihren Umgang mit Migration anwendet und daran anschließend alternative Denkansätze rund um Migration erarbeitet. Ausgangspunkt ihrer Überlegungen ist die Feststellung, dass durch die Überschreitung von Grenzen in die und innerhalb der nationalstaatlich organisierten EU Konflikte auftreten. Migration erscheint als ein Problem für die EUNationalstaaten, welches es zu regulieren bzw. zu verhindern gilt. Mit Blick auf die aktuellen Debatten über Migration stellt sie allerdings heraus, dass nicht Migration an sich, sondern die Migration von bestimmten Personen als Problem angesehen wird. In der Analyse des nach ökonomischen Kosten-Nutzen folgenden ‚Bereicherungsdiskurses’ und des ‚Integrationsdiskurses’ verweist Urmila Goel auf die diesen zugrunde liegenden Konstruktion der abweichenden Anderen, über welche sich die zur Norm erklärten Dominanzgesellschaft erst hervorbringt. Die Differenzierung zwischen uns und den Anderen erfolgt dabei entlang strukturell verankerter rassistischer, (hetero)sexistischer und klassistischer Vorstellungen sowie jene über normgerechte Körperlichkeit. In den Migrationsdebatten wird diese Differenzierung in vermeintlich eindeutig Zugehörige und Nicht-Zugehörige permanent (re)produziert und somit die ungleichen Machtverhältnisse, auf welchen die gesamte (post)koloniale Weltordnung basiert,stabilisiert. Diese so hergestellte Norm und das Andere ist allerdings nicht eindeutig und stabil, welches auf die Interdependenz verschiedener Machtverhältnisse hindeutet. Diese veranschaulicht Urmila Goel an Beispielen der Verwobenheit von Gender und natio-ethno-kultureller Zugehörigkeit, wie sie z. B. in der Kopftuchdebatte auftreten. Sie beendet ihren Artikel, indem sie anhand von drei Beispielen von Grenzüberschreitungen die damit verbundenen Machtungleichheiten, Interdependenzen und Ambivalenzen aufzeigt.
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Dienstag, 15. November 2011
Argumente gegen antimuslimischen Rassismus
urmila, 00:00h
Die Antirassistische Initiative und die Gruppe Soziale Kämpfe haben eine Broschüre 'Arguemente gegen antimuslimischen Rassismus' (als pdf) herausgegeben, in der sie überwiegend dekonstruierend argumentieren.
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Freitag, 11. November 2011
Rezension: Rassismus auf gut Deutsch
urmila, 00:05h
Chandra-Milena Danielzik hat den Sammelband Rassismus auf gut Deutsch. Ein kritisches Nachschlagewerk zu rassistischen Sprachhandlungen (Hrsg. Nduka-Agwu und Hornscheidt, Brandes & Apsel, 2010), in dem auch ich mit zwei Kolleginnen einen Artikel zu Integration veröffentlicht habe, rezensiert. Ihre Zusammenfassung ist vernichtend (und durchaus berechtigt, wenn auch meine Kritik etwas anders formuliert wäre):
"Ernüchtert bleibt festzustellen, dass bezüglich anti-rassistischer Kämpfe in Deutschland Intention und Effekt des Sammelbandes auseinanderzufallen scheinen: Anstelle von Empowerment von und Solidarität mit Menschen, welche den alltäglichen Rassismus der Weißen deutschen Mehrheitsgesellschaft erfahren und erleiden müssen und der Überwindung von Identitätsschubladen verlangen die Herausgeber_innen nach einer eindeutigen Trennschärfe, und dies, obwohl es im Beitrag „Schwarze, Schwarze Deutsche“ von Adibeli Nduka-Agwu und Wendy Sutherland heißt, Bezeichnungen von Menschen könnten nur dann ihr emanzipatorisches Potential entfalten, wenn sie jeweils von der benannten Person selbst als Eigenbezeichnung und Identität gewählt wurden (90). Es erscheint verwunderlich, worin dann das emanzipatorische Moment liegen soll, wenn Menschen ihre Rassismuserfahrungen abgesprochen werden, das Buch neue Identitätsschubladen schafft und mit einem reduzierten und statischen Rassismusbegriff operiert."
Quelle: PERIPHERIE Nr. 124, 31., Jg. 2011, Verlag Westphälisches Dampfboot, Münster, S. 526-9.
PS: Für unseren Artikel nehme ich natürlich an, dass er unter Chandra-Milena Danielziks Einschätzung:
"Vereinzelte Beiträge dieses Sammelbandes sind durchaus lesenswert und nicht so sehr geprägt von der kritisierten Grundausrichtung des Buches."
fällt. :-)
"Ernüchtert bleibt festzustellen, dass bezüglich anti-rassistischer Kämpfe in Deutschland Intention und Effekt des Sammelbandes auseinanderzufallen scheinen: Anstelle von Empowerment von und Solidarität mit Menschen, welche den alltäglichen Rassismus der Weißen deutschen Mehrheitsgesellschaft erfahren und erleiden müssen und der Überwindung von Identitätsschubladen verlangen die Herausgeber_innen nach einer eindeutigen Trennschärfe, und dies, obwohl es im Beitrag „Schwarze, Schwarze Deutsche“ von Adibeli Nduka-Agwu und Wendy Sutherland heißt, Bezeichnungen von Menschen könnten nur dann ihr emanzipatorisches Potential entfalten, wenn sie jeweils von der benannten Person selbst als Eigenbezeichnung und Identität gewählt wurden (90). Es erscheint verwunderlich, worin dann das emanzipatorische Moment liegen soll, wenn Menschen ihre Rassismuserfahrungen abgesprochen werden, das Buch neue Identitätsschubladen schafft und mit einem reduzierten und statischen Rassismusbegriff operiert."
Quelle: PERIPHERIE Nr. 124, 31., Jg. 2011, Verlag Westphälisches Dampfboot, Münster, S. 526-9.
PS: Für unseren Artikel nehme ich natürlich an, dass er unter Chandra-Milena Danielziks Einschätzung:
"Vereinzelte Beiträge dieses Sammelbandes sind durchaus lesenswert und nicht so sehr geprägt von der kritisierten Grundausrichtung des Buches."
fällt. :-)
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Freitag, 14. Oktober 2011
Buchbesprechung: Rassismus in der Leistungsgesellschaft
urmila, 00:45h
Anmerkung: Ich habe dieses Buch vom Verlag kostenlos als Rezensionsexemplar bekommen.
Der von Sebastian Friedrich herausgegebene Sammelband Rassismus in der Leistungsgesellschaft (2011, Verlag edition assemblage, Münster) bietet laut Untertitel Analysen und kritische Perspektiven zu den rassistischen Normalisierungsprozessen der >>Sarrazindebatte<< . Ein Jahr nach der Sarrazindebatte versammelt dieses Buch sowohl Artikel, die sich explizit mit Sarrazins Buch beschäftigen sowie jene, die sich mit der Debatte rund um die Veröffentlichungen von Sarrazins Buch beschäftigen.
Insbesondere letzteres ist wichtig, um den Fokus weg von der Person Sarrazin und seinen Aussagen zu nehmen und stattdessen zu analysieren, wieso eine solche Veröffentlichung so erfolgreich sein konnte, welche gesellschaftliche Debatten (und Ausgrenzungsmechanismen) dem Erfolg zugrunde liegen und durch ihn gefördert werden.
Ein besonderes Anliegen des Sammelbandes ist es, nicht nur den Rassismus der Sarrazindebatte zu analysieren sondern auch den damit verbundenen Klassismus. Verschiedene Artikel analysieren, die sarrazinsche Ausgrenzung von jenen, die als ökonomisch nicht leistungsfähig konstruiert werden, und die weitgehende Nichtthematisierung dieses Themenkomplexes in der öffentlichen Sarrazindebatte.
Das Buch hat mich in verschiedener Hinsicht bereichert. Zum einen bieten etliche Artikel eine Sammlung von interessanten Sarrazin- und anderen Medienzitaten. Zum anderen bietet der Sammelband einige kritische Analysen der Sarrazindebatten. Viele der Argumentationen waren für mich nicht neu, einige haben mir aber auch noch neue Denkanregungen gegeben. Ich kann das Buch also durchaus empfehlen, für all jene, die sich noch mal eingehender mit der Sarrazindebatte auseinandersetzen wollen.
Der von Sebastian Friedrich herausgegebene Sammelband Rassismus in der Leistungsgesellschaft (2011, Verlag edition assemblage, Münster) bietet laut Untertitel Analysen und kritische Perspektiven zu den rassistischen Normalisierungsprozessen der >>Sarrazindebatte<< . Ein Jahr nach der Sarrazindebatte versammelt dieses Buch sowohl Artikel, die sich explizit mit Sarrazins Buch beschäftigen sowie jene, die sich mit der Debatte rund um die Veröffentlichungen von Sarrazins Buch beschäftigen.
Insbesondere letzteres ist wichtig, um den Fokus weg von der Person Sarrazin und seinen Aussagen zu nehmen und stattdessen zu analysieren, wieso eine solche Veröffentlichung so erfolgreich sein konnte, welche gesellschaftliche Debatten (und Ausgrenzungsmechanismen) dem Erfolg zugrunde liegen und durch ihn gefördert werden.
Ein besonderes Anliegen des Sammelbandes ist es, nicht nur den Rassismus der Sarrazindebatte zu analysieren sondern auch den damit verbundenen Klassismus. Verschiedene Artikel analysieren, die sarrazinsche Ausgrenzung von jenen, die als ökonomisch nicht leistungsfähig konstruiert werden, und die weitgehende Nichtthematisierung dieses Themenkomplexes in der öffentlichen Sarrazindebatte.
Das Buch hat mich in verschiedener Hinsicht bereichert. Zum einen bieten etliche Artikel eine Sammlung von interessanten Sarrazin- und anderen Medienzitaten. Zum anderen bietet der Sammelband einige kritische Analysen der Sarrazindebatten. Viele der Argumentationen waren für mich nicht neu, einige haben mir aber auch noch neue Denkanregungen gegeben. Ich kann das Buch also durchaus empfehlen, für all jene, die sich noch mal eingehender mit der Sarrazindebatte auseinandersetzen wollen.
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Sonntag, 9. Oktober 2011
Neuer Blog: Migrasia
urmila, 16:45h
Der neue Blog Migrasia berichtet über Migration rund um 'Asien' oder wie es auf dem Blog selbst heisst:
"Babylonic news from the shifting borders of Asia"
"Babylonic news from the shifting borders of Asia"
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Mittwoch, 28. September 2011
Veröffentlichung: Rassismuskritische Bildungsarbeit
urmila, 14:12h
In der Broschüre weltwärts pädagogisch begleiten ist eine Artikel von mir zur rassismus- und privilegienkritischen Bildungsarbeit erschienen.
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Donnerstag, 1. September 2011
Über das Sprechen über die Religion der Anderen
urmila, 21:13h
Der Sammelband Jugend, Migration und Religion mit meinem Artikel Über das Sprechen über die Religion der Anderen ist jetzt veröffentlicht.
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Freitag, 5. August 2011
Veröffentlichung zur zweiten Generation
urmila, 01:34h
Jetzt online: Die neue Ausgabe von migrazine.at!
Bezeichnungen wie "Zweite Generation" oder "Secondo"/"Seconda" verweisen auf die Lebensrealitäten von Menschen, die keine Migrant_innen sind und dennoch von der Mehrheitsgesellschaft als "Andere" konstruiert werden. Tatsächlich ist die Generation der "Postmigration" jedoch durch ein Selbstverständnis charakterisiert, das traditionelle Identitätsentwürfe infrage stellt und stattdessen ein neues Vokabular von Zugehörigkeit entwickelt.
Aus dem Inhalt von migrazine.at #7:
Räume der "Zweiten Generation"
Gefühlte und zugeschriebene Zugehörigkeiten – von "Deutsch-Inder_innen" bis "Desis"
Von Urmila Goel
Bezeichnungen wie "Zweite Generation" oder "Secondo"/"Seconda" verweisen auf die Lebensrealitäten von Menschen, die keine Migrant_innen sind und dennoch von der Mehrheitsgesellschaft als "Andere" konstruiert werden. Tatsächlich ist die Generation der "Postmigration" jedoch durch ein Selbstverständnis charakterisiert, das traditionelle Identitätsentwürfe infrage stellt und stattdessen ein neues Vokabular von Zugehörigkeit entwickelt.
Aus dem Inhalt von migrazine.at #7:
Räume der "Zweiten Generation"
Gefühlte und zugeschriebene Zugehörigkeiten – von "Deutsch-Inder_innen" bis "Desis"
Von Urmila Goel
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Freitag, 4. Februar 2011
Rassismuskritische Studie über Ethnotourismus
urmila, 18:21h
Die Ethnologin Mechtild von Vacano hat eine interessannte rassismuskritische Studie über Ethnotourismus in Indonesien geschrieben: Reise Reflexionen - Selbst Bilder beim Verlag regiospectra.
In ihrem Buch versucht Mechtild von Vacano, Ansätze der kritischen Weißseinsforschung auf den Kontext des Ethnotourismus anzuwenden. Auch wenn ich immer wieder mit einigen Aspekten der kritischen Weißseinsforschung hardere, fand ich den Ansatz durchaus produktiv, um die Rolle von Tourist_innen aus Deutschland in Indonesien zu hinterfragen.
In ihrem Buch versucht Mechtild von Vacano, Ansätze der kritischen Weißseinsforschung auf den Kontext des Ethnotourismus anzuwenden. Auch wenn ich immer wieder mit einigen Aspekten der kritischen Weißseinsforschung hardere, fand ich den Ansatz durchaus produktiv, um die Rolle von Tourist_innen aus Deutschland in Indonesien zu hinterfragen.
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