Dienstag, 4. Juli 2006
Wissenschaftlicher Rassismus
Wieder einmal haben GenforscherInnen aufgrund ihrer Vorstellungen über die Natur des Menschen, etwas über die Natur des Menschen herausgefunden. Diesmal haben sie ein antisemitisches Vorurteil über 'Juden' genommen und das getestet. Und tatsächlich sie glauben herausgefunden zu haben, dass 'aschkenasische Juden' aufgrund eines Gendefekts schlauer sind. Robert Misik schreibt in der taz: "Wissenschaftlich exakt beweisen lässt sich das nicht". Das stört ihn aber nicht, es für bewiesen zu halten. Die taz titelt sogar: "Juden mit Hirn. Kein Rassismus, sondern Genforschung"

Rassistischer geht es kaum noch. Denn Rassismus hat sich schon immer der Wissenschaft bedient, um damit imaginierte biologische Unterschiede zu 'beweisen'. Rassismus und Genforschung gehören damit unmittelbar zusammen. GenforscherInnen leben wie alle anderen Menschen auch in rassistisch strukturieren Gesellschaften, sind durch rassistische Bilder in ihrer Perspektive beeinflusst und tragen diese (zumeist unbewusst) mit in ihre Forschung.

Wer sollen denn diese 'aschkenasischen Juden' sein, die alle den gleichen Genfehler haben? Wenn wir die als biologisch zusammengehörig verstehen, dann sind wir ganz klar wieder bei einer 'Rassenlehre'.

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Unterschiede muss man nicht beweisen, sie sind offensichtlich. Warum sollten Menschen da anders sein als Hühner? Aber ist das schlimm?

Alleine die Verwendung des Wortes "Rassismus" impliziert ja schon einen möglichen Unterschied zwischen den Menschen. Egal ob Gut oder Böse verwendet.

Ansonsten lässt sich ein Rassismus immer dann finden, wenn mehr als ein Mensch beteiligt ist. Das liegt daran, dass wir eben unterschiedlich sind. Das kann man bedauern, es ändert aber nix. Nicht "Rassismus" ist das Problem sondern mangelnder Wunsch nach Gemeinsamkeit. Beim Zusammenleben muss man von sich abgeben, aber das will ich nicht immer. Ausserdem traue ich dem möglicherweise nicht, dem ich von mir geben muss. Mir scheint das Verständlich. Oder?

Schlimm, wenn sich jemand diese Bedenken zu Nutze macht, das Feuer schürt und dann die Flammen züngeln. Aber das mus jeder erst mal zulassen.

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