Mittwoch, 19. Juli 2006
Am Deutsch liegt es (nicht)
Vor dem Integrationsgipfel in der taz:

"Die Politiker sind sich einig, dass die Integration in den Arbeitsmarkt vor allem an Sprachproblemen und Bildungsdefiziten scheitert."

Ein paar Seiten weiter sagt Kenan Kolat im Interview:

"Natürlich müssen die Kinder Deutsch lernen. Niemand bestreitet das. Aber das ist nicht die Lösung aller Probleme. Es gibt auch die Kinder, die gut Deutsch sprechen, die Real-Abschluss oder sogar Abitur haben - und trotzdem wegen Diskriminierungen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt keinen Job finden. Darüber spricht niemand. Es gibt viele türkische Hochschulabsolventen, die als Taxifahrer arbeiten."

Nachtrag 26.07.06: Weiter wird der Grund für die Arbeitslosigkeit von 'Anderen Deutschen' in mangelhaften Deutschkenntnissen. Struktureller Rassismus als Ursache wird weiter ignoriert.

Dabei zeigt sogar der Artikel der taz diesen, denn er differenziert zwischen "einheimischen Mitschüler"n, womit wohl deutsche StaatsbürgerInnen oder gar 'Bluts-Deutsche' gemeint sind, und "ausländischen Jugendliche"n , womit möglicherweise Jugendliche mit nicht-deutscher Staatsbürgerschaft oder aber alle 'Anderen Deutschen' gemeint sind. 'Einheimisch' sind sie alle, denn sie haben ihren Lebensmittelpunkt hier. Aber der Rassismus sorgt dafür, dass nicht alle für 'einheimisch' gehalten werden.

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Kulturschock
In letzer Zeit bin ich viel unterwegs gewesen. Immer mal wieder bin ich dabei auf Ungewohntes gestossen. Aber letztes Wochenende war am krassesten. Ich dachte, ich wäre noch in 'Deutschland'. Aber es liefen erheblich viele Menschen herum, die sich in irgendwelchen traditionellen Gewändern kleideten. Die sich einfach nicht an die 'deutsche Leitkultur' halten wollten. Einfach so auf der Straße, in der S-Bahn, auf dem Jahrmarkt. Und sie schienen noch nicht einmal zu merken, dass sie abweichen, dass sie sich nicht an die Norm halten.

Lederhosen

Und jetzt sage keiner, dass Lederhosen und Dirndl 'deutsche' Norm sei. Das trägt frau bei 'uns' zumindest nicht, es sei denn es ist Karneval.

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