Samstag, 9. Januar 2010
Suggestivfragen
Die taz berlin führt ein Interview zur Gentrifizierung mit einem Hausverwalter in Nordneukölln. Nach der Hälfte des Interviews hat der Interviewte noch nichts zu den 'problematischen Migrant_innen' gesagt und so hackt die Interviewerin immer wieder nach:

"Was für Menschen haben denn in Ihrer Kindheit in Neukölln gelebt? ....

Und wann ging es dann bergab? ....

Aber bei allem Reden vom Boom ist für viele Neukölln immer noch ein Synonym für Problembezirk. ...

Manche sagen, ein Problem sei auch, dass das Zusammenleben der Kulturen nicht so funktioniert. Würden Sie dem zustimmen? ....

Was für Nationalitäten leben denn in den von Ihnen verwalteten Häusern und wie funktioniert da das Zusammenleben? ...

Hatten Sie schon mal arabische Mieter? Es wohnen ja viele Araber hier in der Gegend."


Mit der letzten Frage ist sie dann endlich erfolgreich und der Hausverwalter schliesst an die rassistische Klassifizierung an:

"Also gefragt hat bei mir noch keiner. Ich muss aber zugeben, das wäre mir auch nicht so ganz angenehm. Wobei: Ehe ich einem arabischen Mieter absagen würde, der mir und dem Vermieter angenehm ist, eher würde ich einem Hundebesitzer absagen."

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