Donnerstag, 31. Januar 2013
Individueller Widerstand
Die taz berichtet anlässlich des Holocaust-Gedenktages über jene Menschen, die während der Nazi-Zeit in Berlin Verfolgten geholfen haben. Diese wurden lange nicht geehrt, weil sie etwas getan haben, von dem die Mehrheit behauptet, es wäre nicht möglich gewesen. Klaus Hillenbrand schreibt in der taz:

" Doch die Judenretter waren nicht nur ein Zeichen dafür, dass die übergroße Mehrheit der Deutschen ihre eigene Schuld verdrängte. Sie straften zugleich die Behauptung Lüge, man habe nichts gegen die Nazi-Diktatur unternehmen können. Sie waren der lebende Beweis dafür, dass Widerstand möglich war, und zwar ein ganz privater, vielleicht nur kleiner und unauffälliger, aber doch einer, der allein in Berlin über 1.700 Juden das Leben gerettet hat. Davon wollte man nichts hören."

Hillenbrand weist auch auf die Bedeutung individuellen Widerstands heute hin (und darauf, dass der auch heute nicht gerne gesehen wird):

"Doch unangepasstes Verhalten gilt auch heute, in einem demokratischen Staat, keinesfalls als vorbildlich: Wer heute etwa zum Widerstand gegen eine Nazi-Demonstration aufruft, muss bisweilen eher mit einer langen Strafe als mit dem Bundesverdienstkreuz rechnen, wie der Fall eines kürzlich zu 22 Monaten Haft verurteilten jungen Mannes aus Dresden zeigt. "

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