Sonntag, 18. Mai 2014
Wahlen in Indien: BJP an der Regierung
Die Reaktionen auf den überwältigenden Sieg der BJP bei den indischen Wahlen sind zutiefst gespalten. Auf der einen Seite wird gejubelt und gefeiert. Auf der anderen Seite sind die Menschen zu tiefst schockiert und befürchten das Schlimmste.

Ich gehöre zu den Schockierten. Die politische Agenda der BJP ist zutiefst menschenrechtswidrig (vergleiche Artikel von Christophe Jaffrelot in Le Monde diplomatique). Für marginalisierte Minderheiten (egal ob queere Menschen, Muslim_innen oder andere) wird das Leben noch gefährlicher. Die Wirtschaftspolitik der BJP wird nicht die Armen und Marginalisierten fördern sondern Wirtschaftsführende (siehe Lalon Sander in der taz). Die Meinungsfreiheit wird eingeschränkt und oppositionelle Stimmen unterdrückt werden (siehe Nandita Das in Outlook India).

Schockiert bin ich auch davon, dass so viele jubeln. Dass ihnen die menschenrechtswidrige gewalttätige Politik der BJP so egal ist. Dass sie gut damit leben können, wenn andere diskriminiert, ausgegrenzt und möglicherweise getötet werden.

Schockiert bin ich davon, dass abweichende Meinung nicht geduldet werden. (So wurden meine kritischen Nachfragen in einer Facebook-Gruppe von Indern in Deutschland wurden gelöscht, weil sie politisch waren.Der Jubel-Post hingegen wurde nicht als politisch angesehen.)

Der Wahlerfolg der BJP und die allgemeine Zustimmung auch unter Migrant_innen in Deutschland macht mir Angst.

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