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Dienstag, 12. Juni 2012
Andere Deutsche in der Ukraine
urmila, 01:18h
Aus einem taz-Artikel über ein Frauenfußballturnier in der Ukraine:
"Giovanna Krüger, die gemeinsam mit Murat Dogan das Berliner Frauenteam trainiert, betont, dass gerade diese internationalen Begegnungen ihren Spielerinnen guttun. „Für unsere Spielerinnen – viele Töchter von türkischen Eltern – ist es etwas Neues hier als Deutsche aufzutreten, weil sie sich zu Hause als Türken definieren und auch als Türken definiert werden.“"
"Giovanna Krüger, die gemeinsam mit Murat Dogan das Berliner Frauenteam trainiert, betont, dass gerade diese internationalen Begegnungen ihren Spielerinnen guttun. „Für unsere Spielerinnen – viele Töchter von türkischen Eltern – ist es etwas Neues hier als Deutsche aufzutreten, weil sie sich zu Hause als Türken definieren und auch als Türken definiert werden.“"
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Schwarz rot gold
urmila, 15:32h
Die Straßen werden wieder in schwarz-rot-gold dekoriert. Überall stehen Bildschirme rum. Zur Einordnung ein taz-Interview zu Fan-Patriotismus mit der Sozialpsychologin Dagmar Schediwy. Da sind so einige Aussagen drinnen, die mich in meiner Abneigung dieses angeblich so unproblematischen Patriotismus bestätigen:
Die WM 2006 hat tatsächlich Nationalismus befördert:
"haben während der WM 2006 ein nationales Coming-out erlebt."
"Der 2006 aufflammende Fußballpatriotismus trug Züge einer Revolte gegen ein Geschichtsverständnis, das sich auf den Holocaust fokussiert."
Da drinnen steckt, dass problematisch an deutschem Nationalismus nur der Holocaust sei (denn wir jetzt auch mal ad acta legen können). Dass Nationalismus an sich ausgrenzend und Gewalt gegen Andere legitimierend ist, wird völlig ausgeblendet.
Auch werden durch diesen tollen Patriotismus MmMs nicht als Deutsche angesehen:
"Nationalspieler mit Migrationshintergrund wurden deshalb akzeptiert, weil sie das Image Deutschlands als weltoffenes Landes verbreiten, um die „schlechte Vergangenheit des Landes“ aufzubessern und weil „sie uns weiterbringen“. "
Es geht um Nützlichkeit und Instrumentalisierung:
"Es lässt sich eher eine Einteilung in gute und schlechte MigrantInnen erkennen. "
"Das heißt aber nicht, dass Menschen mit Migrationshintergrund im Alltag eine größere Akzeptanz erfahren. "
Ach ja, und heterosexistisch bleibt der Fußball auch:
"Fußball und Weiblichkeit scheinen im Bewusstsein vieler Menschen, Männer wie Frauen, noch immer einen Gegensatz zu bilden. Das haben die Medienkampagnen im Vorfeld der Frauenfußball-WM, die dem heterosexuellen Schönheitsideal gemäß die Attraktivität der Spielerinnen betonten, eher unterstrichen als widerlegt."
Nachtrag: Uli Hannemann schreibt auf der taz-Wahrheit-Seite über den 'Fussball-Patriotismus' und die taz berlin über antinationales Public Viewing (wobei mich da wundert, warum in der Vorrunde nur Spiele mit der deutschen Mannschaft übertragen werden).
Nachtrag 22.06.12: Gerade die Top-Nachricht auf tagesschau.de: "Philosoph Precht erklärt die Fußball-Euphorie". Der scheint auch tatsächlich allwissend und endet mit:
"Dass wir Spieler wie Özil und Podolski haben, trägt schon zur Toleranz gegenüber Ausländern in der Gesellschaft bei."
Klar, er muss die Ergebnisse der anderen Studie nicht teilen. Aber wenn er von 'Ausländern' spricht, dann fühle ich ganz deutlich wie die Toleranz gegenüber mir total steigt ....
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