Freitag, 20. Juni 2008
Katholische Ehe
Ein katholischer Geistlicher hat (wie die taz berichtet) die Trauung eines Querschnittsgelähmten untersagt, da er die Ehe nicht vollziehen könne.

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Leben in Berlin
Die taz berichtet aus dem idyllischen Berliner Ortsteil Rudow:

"Am vergangen Mittwoch endlich wurden zwei Verdächtige festgenommen. Der eine ist 16 Jahre alt, der andere 18. Sie kommen aus dem Blumenviertel; sind dort aufgewachsen. Ein dritter Verdächtiger, der der Polizei wegen rechter Gewalttaten bekannt ist, soll an den Vorbereitungen der Feuerattacken beteiligt gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, denn fremdenfeindliche Motive schließt sie nicht aus. Der Vorwurf lautet auf versuchten Mord: "Wer Brandsätze gegen ein Haus schleudert, in dem Menschen schlafen, nimmt ihren Tod zumindest in Kauf.""

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Einbürgerungstest
Nach dem baden-württembergischen Muslimtest und der Vorlage für den hessischen Wissen & Werte-Test gibt es jetzt einen bundeseinheitlichen Einbürgerungstest. Es wurde auch schon diskutiert, ob die Fragen nicht zu schwierig sind (ein Berliner Uniinstitut hat sie entwickelt) und von den meisten deutschen StaatsbürgerInnen auch nicht beantwortet werden können.

Aber das ist für mich nicht das zentrale Problem. Das klare Signal, dass Einbürgerung kein Recht sondern ein zu begründende Ausnahme ist, ist das zentrale Problem. Damit wird den nicht-deutschen StaatsbürgerInnen mal wieder gezeigt, dass sie nicht als gleichwertig angesehen werden. Und ein großer Teil der Bevölkerung Deutschlands wird weiter von fundamentalen Staatsbürgerrechten ausgeschlossen. Zutiefst undemokratisch.

Nachtrag 20.06.08: Wie die taz berichtet, ist die Integrationsministerin beleidigt, weil sie für ihre Unterstützung des Einbürgerungstests kritisiert wurde. Auf dieser Basis könne sie nicht diskutieren.

Nachtrag 28.07.11:Die taz berichtet, dass die neue baden-württembergische Innenministerin den "Gesprächsleitfaden" abschaffen wird.

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Wissenschaft
Vor ein paar Wochen auf einer Konferenz bei einem Pausengespräch:

Ein paar NachwuchswissenschaftlerInnen widersprechen einem wichtigen Professoren. Sie halten den Vortrag über Rassismus, den sie gerade gehört haben, durchaus für fundiert. Und argumentieren, dass es keine objektive Fakten gibt, dass alles was wir wahrnehmen durch eine durch Wissen geformte Brille wahrgenommen wird.

Der Professor gibt sich väterlich fürsorglich: Wenn sie davon überzeugt sind, dass es kein objektives Wahrnehmen gibt, dass alle Begriffe schon Wissen reproduzieren und das es kein Denken jenseits des Wissens gibt, dann dürfen sie keine Wissenschaft machen.

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