Donnerstag, 22. November 2007
Die Anderen sind rassistisch
Daniela Weingärtner weist in der taz darauf hin, dass die EU sich endlich um ihre Roma-Minderheit kümmern muss. So weit so gut.

Irritierend finde ich aber, dass durch den ganzen Artikel hindurch die rassistische Ausgrenzung von Roma den neuen Beitrittsländern zugeschrieben wird und dass argumentiert wird, letztere wird jetzt von den 'alten' EU-Ländern übernommen. So einfach können sich dass die 'alten' Länder glaube ich nicht machen. Die italienische Hetze gegen Roma mag durch die Öffnung der Grenzen gefördert worden sein, aber der Rassismus ist nicht aus Rumänien importiert, den gab es in Italien (und auch in Deutschland) schon vorher.

Und auch wenn Weingärtner schreibt:
"Am 13. November verurteilte dieses Gericht Tschechien dazu, acht Roma-Klägern je 14.000 Euro Schadenersatz zu zahlen. Diese hatten sich dagegen gewehrt, allein aufgrund ihrer Herkunft in Sonderschulen abgeschoben zu werden."
hört sich dass sehr vertraut an. Nur ist mir noch nicht bekannt, dass in Deutschland rassifizierte Menschen deswegen geklagt haben.

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Visuelles Statement
Bei der Konferenz in Bergen waren auch einige WissenschaftlerInnen, die sich mit Queer Studies beschäftigen. Eine von ihnen hatte ganz kurz geschorene Haare. Eine andere trug kurze Haare und Sako.

Eine Teilnehmerin fragte mich, warum die Queer Studies WissenschaftlerInnen immer so ein queeres Aussehen hätten.

Ich hielt mich zurück und fragte nicht, warum sie (und so viele andere) denn ein so heteronormatives Aussehen zur Schau trage. Da hätte ich zuviel erklären müssen.

Ich verpasste es auch, sie darauf hinzuweisen, dass eine ganze Reihe derer, die sich mit Queer Studies beschäftigen, visuell gar nicht so eindeutig zu erkennen sind. Und dass die ganz Kurzhaarige Mann und Kind hat. Das hätte das Bild von 'uns' und den 'anderen' dann doch zu sehr gestört.

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