Mittwoch, 18. April 2012
Eastgate
urmila, 19:26h
Der Westen verschiebt den Rassismus gerne in den Osten. In der Anklage der Anderen lässt sich der eigene Rassismus verdecken. In Berlin werden von West-Berliner_innen die ost-berliner Plattenbausiedlungen häufig pauschal als No-Go-Areas beschrieben. Jene, die meist noch nie in diesen gewesen sind, imaginieren sie gerne als homogen weiß und überhaupt frei von jeglichen Abweichungen der Norm (außer in Bezug auf Klasse natürlich).
Auch ich habe meine Bedenken gegen Marzahn, verstärkt durch einen Osterspaziergang dort vor ein paar Jahren. Auch ich habe Marzahn als weiß, heterosexuell, etc. imaginiert.
Allerdings war ich Anfang des Jahres häufiger im Eastgate und wurde eines besseren belehrt. Marzahn ist nicht weiß. Einige Vertragsarbeitenden aus Vietnam haben verhindern können, in der Wendezeit abgeschoben zu werden, und sind noch immer da. Ihre Kinder sind inzwischen Jugendliche und im Stadteil unterwegs. Weitere Migrant_innen aus Vietnam sind dazu gekommen. Eine sichtbare nicht-weiße Bevölkerung ist entstanden.
Im Eastgate fallen mir auch immer wieder Frauenpaare auf, die sehr klar als Paar zu erkennen sind.
Marzahn entspricht also nicht dem homogenen Bild, dass aus einer Westperspektive gezeichnet wird. Unproblematisch ist der Stadteil aber nicht. Ein paar Straßen weiter vom Eastgate fand ich diesen Zeitungsständer:
Soviele rechte Zeitungen auf einmal habe ich (so weit ich mich erinnern kann) noch nie öffentlich angeboten gesehen.
Auch ich habe meine Bedenken gegen Marzahn, verstärkt durch einen Osterspaziergang dort vor ein paar Jahren. Auch ich habe Marzahn als weiß, heterosexuell, etc. imaginiert.
Allerdings war ich Anfang des Jahres häufiger im Eastgate und wurde eines besseren belehrt. Marzahn ist nicht weiß. Einige Vertragsarbeitenden aus Vietnam haben verhindern können, in der Wendezeit abgeschoben zu werden, und sind noch immer da. Ihre Kinder sind inzwischen Jugendliche und im Stadteil unterwegs. Weitere Migrant_innen aus Vietnam sind dazu gekommen. Eine sichtbare nicht-weiße Bevölkerung ist entstanden.
Im Eastgate fallen mir auch immer wieder Frauenpaare auf, die sehr klar als Paar zu erkennen sind.
Marzahn entspricht also nicht dem homogenen Bild, dass aus einer Westperspektive gezeichnet wird. Unproblematisch ist der Stadteil aber nicht. Ein paar Straßen weiter vom Eastgate fand ich diesen Zeitungsständer:
Soviele rechte Zeitungen auf einmal habe ich (so weit ich mich erinnern kann) noch nie öffentlich angeboten gesehen.
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Mittwoch, 27. Oktober 2010
West-Bias
urmila, 18:47h
In der taz ist heute unter der Überschrift "Deutschland" zu lesen: "Seit 1973 fand keine systematische Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte mehr statt."
Da stellt sich die Frage: Weiss die Autor_in nicht, dass die DDR nach 1973 ausländische Arbeitskräfte angeworben hat, insbesondere Vertragsarbeiter_innen? Oder meint die Autor_in, dass die DDR nicht zu Deutschland gehört?
Da stellt sich die Frage: Weiss die Autor_in nicht, dass die DDR nach 1973 ausländische Arbeitskräfte angeworben hat, insbesondere Vertragsarbeiter_innen? Oder meint die Autor_in, dass die DDR nicht zu Deutschland gehört?
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