Montag, 24. März 2008
Osterspaziergang in Marzahn
Osterspaziergang in Marzahn

Heute nachmittag: Spaziergang mit meiner Partnerin und ihrer Mutter durch Marzahn. Schöne Sonne, aber doch kühl. Ich wickele mich in meinen knallgelben Schal, laufe vor den beiden anderen. Auf einmal höre ich aus einer Gruppe, die knapp vor mir auf dem Weg steht, eine Männerstimme:

"Was soll denn das für eine Jacke sein?

Ich behalte den Blick auf den Boden gerichtet, laufe zügig weiter, bloß nicht reagieren, der Tonfall war nicht freundlich. Da eine Frauenstimme:

"Sehr stylisch, hehe."

Die Frau sieht verdammt jung aus. Und ihre Stimme hört sich so an, als ob sie dringend der Männerstimme zustimmen muss. Bloß weitergehen. Nicht reagieren.

Vorbei. Erleichterung. Die Mutter meiner Freundin redet weiter auf sie ein, hat ganz offensichtlich nichts mitbekommen. Aber meine Partnerin fragt, ob ich ok bin. Erzählt mir, dass sie die Gruppe genauer gesehen hat. Der Größte unter ihnen hat mich wohl sehr provozierend angesehen. Sie hatte Angst.

Ich wickele mich aus dem Schal, muss ja nicht unnötig Gefahren eingehen. Gut, dass wir uns in Marzahn grundsätzlich nicht als Paar zu erkennen geben.

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Ein Freund schrieb mir
"Habe gerade dein Bericht gelesen. Wie haben wir vor fast 6 Jahren dazu gesagt: rechtsextreme Hegemoniebestrebungen durchbrechen. Leider ist es so, das das keine Sehen will. "Hier kann jeder lang gehen." Nein, das ist nicht so. Viele Aktivitäten können wir erfassen und hoffen, wenn wir damit öffentlich werden, das ein kleiner Umdenkprozess stattfindet. Vielleicht auch bei der Polizei, die Marzahn bisher nur als sehr gewalttätig und kriminell beschreibt, dennoch jeden rassistischen, homophoben Hintergrund nicht sehen will. Eine schöne Woche."

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