Sonntag, 20. September 2009
Alltäglicher Sexismus
urmila, 19:28h
Die taz berichtet über den selbstverständlichen und tolerierten Sexismus beim Oktoberfest:
""Es gibt immer noch diesen Mythos, Frauen wären selber schuld daran, vergewaltigt zu werden, schließlich wüssten sie doch, dass es auf der Wiesn ruppig zugeht." Wer das nicht wolle, der solle doch zu Hause bleiben."
taz-Reporter Bernhard Hübner reproduziert im Poträt eine Klatschreporters dessen Sexismen. Dabei wirkt es so als ob er zwar wisse, dass die gar nicht gehen, er aber doch so von ihnen fasziniert ist, dass er sie in ihrer ganzen Wucht wiedergeben muss.
""Es gibt immer noch diesen Mythos, Frauen wären selber schuld daran, vergewaltigt zu werden, schließlich wüssten sie doch, dass es auf der Wiesn ruppig zugeht." Wer das nicht wolle, der solle doch zu Hause bleiben."
taz-Reporter Bernhard Hübner reproduziert im Poträt eine Klatschreporters dessen Sexismen. Dabei wirkt es so als ob er zwar wisse, dass die gar nicht gehen, er aber doch so von ihnen fasziniert ist, dass er sie in ihrer ganzen Wucht wiedergeben muss.
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Donnerstag, 3. September 2009
Auf Usedom
urmila, 12:43h
Wir sitzen auf einer Bank. Ein Segelboot nähert sich dem Steg. Erst sehr elegant. Dann kommen grunzende Geräusche von Bord. Wir wollen nicht, dass diese grunzenden Typen uns näher kommen, und so brechen wir auf. Müssen ihnen beim Gehen aber doch noch zuhören: "Seid Ihr Lesben oder was? Da will ich gerne mal zuschauen."
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Donnerstag, 27. August 2009
Geschlecht
urmila, 00:36h
Angeblich ist Geschlecht ja eindeutig. Aber wenn dann eine Frau zu schnell läuft, dann wird ihr Geschlecht - und die Person überhaupt - auf einmal in Frage gestellt (siehe taz). Doch nicht so einfach das Geschlecht festzulegen?
Nachtrag 27.08.09: In Südafrika vermuten viele laut tagesschau.de rassistische Gründe für den Geschlechtstest.
Nachtrag 09.07.10: Die taz berichtet, dass Semenya wieder bei den Frauen antreten darf. Die taz-Autorin Elena Beis benutzt den Artikel um Sexismus auf Afrika zu projizieren (und lenkt damit die Aufmerksamkeit von der westlichen Praxis der Ausgrenzung von nicht gendereindeutigen Personen weg). Sie behauptet:
"Die ganze unselige Diskussion um Caster Semenya zeigt die Schwierigkeiten vieler Südafrikaner in dem Umgang mit Gender und Sexualität."
Dabei zeigt die "unselige Diskussion" vor allem wie genderfixierend und ausgrenzend der internationale (vom globalen Norden dominierte) Hochleistungssport ist.
Nachtrag 22.08.10: Semenya darf wieder laufen. Die taz analysiert, was im letzten Jahr passiert ist.
Nachtrag 27.08.09: In Südafrika vermuten viele laut tagesschau.de rassistische Gründe für den Geschlechtstest.
Nachtrag 09.07.10: Die taz berichtet, dass Semenya wieder bei den Frauen antreten darf. Die taz-Autorin Elena Beis benutzt den Artikel um Sexismus auf Afrika zu projizieren (und lenkt damit die Aufmerksamkeit von der westlichen Praxis der Ausgrenzung von nicht gendereindeutigen Personen weg). Sie behauptet:
"Die ganze unselige Diskussion um Caster Semenya zeigt die Schwierigkeiten vieler Südafrikaner in dem Umgang mit Gender und Sexualität."
Dabei zeigt die "unselige Diskussion" vor allem wie genderfixierend und ausgrenzend der internationale (vom globalen Norden dominierte) Hochleistungssport ist.
Nachtrag 22.08.10: Semenya darf wieder laufen. Die taz analysiert, was im letzten Jahr passiert ist.
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Montag, 27. Juli 2009
Homophobie ausnutzen
urmila, 17:32h
In Köln kandidieren laut taz zwei offen schwule Männer für das Oberbürgermeisteramt. Der eine ist von der CDU der andere von der FDP.
"So liberal Köln sich nach außen auch gerne gibt: Risikolos ist das offene Schwulsein für einen CDU-Kandidaten in der Stadt des homophoben Kardinals Joachim Meisner allerdings keineswegs. Nicht wenige an der bisweilen arg provinziellen christdemokratischen Basis haben damit immer noch ihre gehörigen Probleme. Es werde sicher einige Konservative geben, die keinen schwulen Oberbürgermeister wollten, ist sich Kurth bewusst."
Der SPD-Kandidat scheint diese Homophobie hemmungslos auszunutzen:
"Es hat schon seinen Grund, dass sich der Sozialdemokrat Roters großflächig mit Ehefrau und seinen drei Kinder plakatieren lässt."
Interessant auch, dass die taz online den Artikel mit einem Bild Roters auf dem CSD bebildert. Ob das die Homophobie der Plakatkampagne ausgleichen soll?
"So liberal Köln sich nach außen auch gerne gibt: Risikolos ist das offene Schwulsein für einen CDU-Kandidaten in der Stadt des homophoben Kardinals Joachim Meisner allerdings keineswegs. Nicht wenige an der bisweilen arg provinziellen christdemokratischen Basis haben damit immer noch ihre gehörigen Probleme. Es werde sicher einige Konservative geben, die keinen schwulen Oberbürgermeister wollten, ist sich Kurth bewusst."
Der SPD-Kandidat scheint diese Homophobie hemmungslos auszunutzen:
"Es hat schon seinen Grund, dass sich der Sozialdemokrat Roters großflächig mit Ehefrau und seinen drei Kinder plakatieren lässt."
Interessant auch, dass die taz online den Artikel mit einem Bild Roters auf dem CSD bebildert. Ob das die Homophobie der Plakatkampagne ausgleichen soll?
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Mittwoch, 8. Juli 2009
Gender schwierig
urmila, 03:22h
In einem taz-Kommentar zur Affäre um die Ex-Präsidentin der Hamburger Universität Monika Auweter-Kurz schreibt Micha Brumlik sehr richtig:
"Feministisch gesonnene BeobachterInnen werden zu Recht bemerken, dass es ungerecht und typisch ist, dass von vielen ähnlich machtbesessenen Universitätspräsidenten nun gerade eine Frau als erste abgesetzt wurde."
Feministisch gesonne Beobachter_innen wundern sich zudem über die (Nicht-)Verwendung des Binnen-Is in dem Kommentar:
"Gleichwohl trauen sich noch keine aktiven Politiker aus ihrem Mauseloch ... So die Nochbundeswissenschaftsministerin Schavan"
"bei der Einstufung von Professoren ...Auch die Präsidentin der Universität Potsdam"
"politisch unerfahrene, vor allem Laborluft atmende Forscher, also weltfremde ForscherInnen führen können"
"Progressive BildungspolitikerInnen"
"Damit die Universitäten künftig nicht mehr von PräsidentInnen, die von der Jagd nach Drittmitteln besessen sind, geleitet werden. Sondern wieder von Rektoren, Primis inter Pares, Ersten unter Gleichen, die im Konsens agieren."
Was will uns der Autor mit der gelegentlichen Nutzung des Binnen-Is sagen?
"Feministisch gesonnene BeobachterInnen werden zu Recht bemerken, dass es ungerecht und typisch ist, dass von vielen ähnlich machtbesessenen Universitätspräsidenten nun gerade eine Frau als erste abgesetzt wurde."
Feministisch gesonne Beobachter_innen wundern sich zudem über die (Nicht-)Verwendung des Binnen-Is in dem Kommentar:
"Gleichwohl trauen sich noch keine aktiven Politiker aus ihrem Mauseloch ... So die Nochbundeswissenschaftsministerin Schavan"
"bei der Einstufung von Professoren ...Auch die Präsidentin der Universität Potsdam"
"politisch unerfahrene, vor allem Laborluft atmende Forscher, also weltfremde ForscherInnen führen können"
"Progressive BildungspolitikerInnen"
"Damit die Universitäten künftig nicht mehr von PräsidentInnen, die von der Jagd nach Drittmitteln besessen sind, geleitet werden. Sondern wieder von Rektoren, Primis inter Pares, Ersten unter Gleichen, die im Konsens agieren."
Was will uns der Autor mit der gelegentlichen Nutzung des Binnen-Is sagen?
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Donnerstag, 25. Juni 2009
Nichts hören nichts sehen nicht dagegen reagieren
urmila, 13:14h
Gerade wurde ich von jemanden, der als mein "Chef" bezeichnet werden könnte, gefragt, ob er mich übersehen habe oder ob ich nicht im Workshop heute morgen sei. Meine Kollegin fing dann an zu erklären, dass wir eine Abmachung hätten, dass nicht immer alle von uns dabei seien. Ich fügte hinzu, dass ich zudem nicht da sei, da der Gastreferent gestern gegenüber mir übergriffig wurde. Der "Chef" ignorierte diese Aussage komplett. Bzw. um genauer zu sein, reagierte er auf die Aussage, in dem er ihr keine Aufmerksamkeit schenkte und zu einem anderen Thema überging.
Nachtrag 26.06.09: Fast alle, denen ich von den Übergriffen erzähle, können ganz offensichtlich nicht damit umgehen, dass ich ihnen das erzähle. Mir wird klar, dass es sich nicht gehört, dass eine Frau von einem solchen Vorfall erzählt. Frau soll schweigen und die allgemeine Harmonie mit einer solchen Erzählung nicht stören. Und die anderen Frauen, denen in den letzten zwei Tagen ähnliches passiert ist, sind da auch viel zurückhaltender. Trauen sich nicht, es wirklich zu einem Thema zu machen.
Nachtrag 30.06.09: Das Gleichstellungsbüro meiner Universität (mit dem ich aus anderen Gründen Kontakt habe) hat mich dazu ermutigt, den Vorfall nicht einfach zu vergessen, sondern Kontakt mit dem Gleichstellungsbüro der Universität des Gastreferenten aufzunehmen. Dort habe ich heute angerufen. Mal sehen, wie das jetzt weitergeht. Schön, dass es doch Stellen gibt, die solche Übergriffe ernst nehmen.
Nachtrag 06.07.09: Der Kontakt ist aufgenommen, der Gastreferent ist schon früher negativ aufgefallen. Aber was jetzt tun? So wie die Machtverhältnisse sind, ist zu vermuten, dass er am längeren Hebel sitzt und ein offizieller Vorwurf zum Bumerang wird.
Nachtrag 26.06.09: Fast alle, denen ich von den Übergriffen erzähle, können ganz offensichtlich nicht damit umgehen, dass ich ihnen das erzähle. Mir wird klar, dass es sich nicht gehört, dass eine Frau von einem solchen Vorfall erzählt. Frau soll schweigen und die allgemeine Harmonie mit einer solchen Erzählung nicht stören. Und die anderen Frauen, denen in den letzten zwei Tagen ähnliches passiert ist, sind da auch viel zurückhaltender. Trauen sich nicht, es wirklich zu einem Thema zu machen.
Nachtrag 30.06.09: Das Gleichstellungsbüro meiner Universität (mit dem ich aus anderen Gründen Kontakt habe) hat mich dazu ermutigt, den Vorfall nicht einfach zu vergessen, sondern Kontakt mit dem Gleichstellungsbüro der Universität des Gastreferenten aufzunehmen. Dort habe ich heute angerufen. Mal sehen, wie das jetzt weitergeht. Schön, dass es doch Stellen gibt, die solche Übergriffe ernst nehmen.
Nachtrag 06.07.09: Der Kontakt ist aufgenommen, der Gastreferent ist schon früher negativ aufgefallen. Aber was jetzt tun? So wie die Machtverhältnisse sind, ist zu vermuten, dass er am längeren Hebel sitzt und ein offizieller Vorwurf zum Bumerang wird.
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Sonntag, 21. Juni 2009
Männer argumentieren, Frauen sind Zicken
urmila, 13:26h
In politischen Parteien gibt es unterschiedliche Lager. Zwischen diesen wir gestritten. So weit so normal. Wenn aber die Politiker_innen, die streiten, als Frauen kategorisiert werden, dann ist das nicht mehr einfach ein Streit. Dann sind Zicken am Werk, die sich zanken (siehe tagesschau.de).
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Donnerstag, 4. Juni 2009
Konfrontativ
urmila, 03:04h
Eigentlich habe ich nur eine Beobachtung verbalisiert und einen Bezug zu gesellschaftlichen Machtungleichheiten gezogen. Aber da es um die Frage von Gender ging und mein Publikum von sich selber überzeugt war, dass es ganz gleichberechtigt denkt und handelt, ist es an die Decke gegangen. Spannend welch kleine Formulierungen als absolut konfrontativ wahrgenommen werden. (Dabei kann ich noch ganz anders ... ;-) )
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Sonntag, 5. April 2009
Gender Economics
urmila, 17:43h
Am DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) gibt es eine Expertin für Gender Economics. Diese hat letzte Woche laut taz einen "Führungskräfte-Monitor" vorgestellt, der zeigt, dass die Selbstverpflichtung der Wirtschaft, Frauen zu fördern, nichts gebracht hat.
"Holst selbst zeigte sich enttäuscht. "Ich weiß auch nicht, warum sich nichts tut. Nach unserer Ansicht liegt es im Interesse der Unternehmen, Frauen frühzeitig zu fördern", sagte sie mit Verweis auf den Fachkräftemangel."
Vielleicht liegt das ja nicht nur an wirtschaftlichen Gründen. Vielleicht liegt die Erklärung ja eher in der strukturell verankerten Heteronormativität. Gegen die kommt frau auch nicht mit wirtschaftlichen Argumenten gegen an.
PS: Was bin ich froh, dass ich der Volkswirtschaftslehre den Rücken gekehrt und einen komplexeren Blick auf die Gesellschaft gewonnen habe.
"Holst selbst zeigte sich enttäuscht. "Ich weiß auch nicht, warum sich nichts tut. Nach unserer Ansicht liegt es im Interesse der Unternehmen, Frauen frühzeitig zu fördern", sagte sie mit Verweis auf den Fachkräftemangel."
Vielleicht liegt das ja nicht nur an wirtschaftlichen Gründen. Vielleicht liegt die Erklärung ja eher in der strukturell verankerten Heteronormativität. Gegen die kommt frau auch nicht mit wirtschaftlichen Argumenten gegen an.
PS: Was bin ich froh, dass ich der Volkswirtschaftslehre den Rücken gekehrt und einen komplexeren Blick auf die Gesellschaft gewonnen habe.
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Sonntag, 8. März 2009
Internationaler Frauentag
urmila, 18:26h
Lesenswertes taz-dossier zum Internationalen Frauentag
Erschreckend welche Argumente taz-Redakteur_innen gegen das Binnen-I anführen.
Erschreckend welche Argumente taz-Redakteur_innen gegen das Binnen-I anführen.
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