Freitag, 1. Juni 2007
MmM
urmila, 14:34h
"Mittlerweile hat sich in der deutschsprachigen Öffentlichkeit, von 'wohlmeinenden' Milieus ausgehend, die Vokabel Menschen mit Migrationshintergrund als eine allgemein verständliche Praxis der Bezeichnung von Personen etabliert, die in der Migrationsgesellschaft in einer spezifischen Weise als Andere gelten. Früher sagte man 'Ausländer', jetzt 'Menschen mit Migrationshintergrund' ('MmM'). Mit dem Wandel des Vokabulars hat sich allerdings keine grundlegende Veränderung des Status und der symbolischen Positionen ergeben, die den als 'natio-ethno-kulturell anders' Geltenden in der deutschen Migrationsgesellschaft zukommen."
aus Paul Mecherils sehr lesenswerten Artikel in dem gerade erschienen Sammelband Jugend, Zugehörigkeit und Migration.
aus Paul Mecherils sehr lesenswerten Artikel in dem gerade erschienen Sammelband Jugend, Zugehörigkeit und Migration.
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byggvirofbarley,
Freitag, 1. Juni 2007, 22:19
Seit Hilter, Göbels und Co haben wir ein Begriffsproblem, dass durch den Begriff "MmM" auch nicht gelöst wird. Schlimmer als das Sprachproblem ist aber das Denkproblem.
Wie verhält man sich gegenüber Leuten, die auf den ersten Blick anders sind? Dies trifft nicht nurMmM Ausländer1 sondern auch Behinderte oder Norddeutsche in der närrischen Zeit.
1 MmM sind offensichtlich Ausländer, die oder deren Eltern hier eingewandert sind und damit nur eine Untermenge der Ausländer insgesamt.
Nachtrag: „Menschen, die wesentliche Teile ihrer Sozialisation in Deutschland absolviert haben und die Erfahrung gemacht haben und machen, aufgrund sozialer oder physiognomischer Merkmale nicht dem fiktiven Idealtyp des oder der „Standard-Deutschen“ zu entsprechen, weil ihre Eltern oder nur ein Elternteil oder ihre Vorfahren als aus einem anderen Kulturkreis stammend betrachtet werden“. (Mecheril 1997, 177)
Passt fast auf einen Norddeutschen im Rheinland. Man muss also nicht aus der Türkei, Griechenland, Italien ... Spanien kommen.
Wie verhält man sich gegenüber Leuten, die auf den ersten Blick anders sind? Dies trifft nicht nur
1 MmM sind offensichtlich Ausländer, die oder deren Eltern hier eingewandert sind und damit nur eine Untermenge der Ausländer insgesamt.
Nachtrag: „Menschen, die wesentliche Teile ihrer Sozialisation in Deutschland absolviert haben und die Erfahrung gemacht haben und machen, aufgrund sozialer oder physiognomischer Merkmale nicht dem fiktiven Idealtyp des oder der „Standard-Deutschen“ zu entsprechen, weil ihre Eltern oder nur ein Elternteil oder ihre Vorfahren als aus einem anderen Kulturkreis stammend betrachtet werden“. (Mecheril 1997, 177)
Passt fast auf einen Norddeutschen im Rheinland. Man muss also nicht aus der Türkei, Griechenland, Italien ... Spanien kommen.
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