Donnerstag, 24. August 2006
Lehre und Verfassungsschutz
urmila, 17:14h
In meinen Lehrveranstaltungen sind schon einige rassistische, sexistische und homophobe Äußerungen gefallen. Zum Teil aus klar religiöser Überzeugung, denn für einige KatholikInnen ist zum Beispiel Homosexualität etwas Unnatürliches, etwas zu Verurteilendes, etwas das keine Existenzberechtigung hat. Zum Teil aber auch aus der ganz allgemeinen Mehrheitsmeinung heraus, die subtile rassistische, sexistische und homophobe Äußerungen für völlig legitim hält. Ich vermute mal, dass in meinen Lehrveranstaltungen relativ wenige solche Äußerungen fallen, denn schliesslich geht es meistens um Rassismusforschung. Wenn sie denn fallen, dann versuche ich sie zu kontern, dann setze ich theoretische Diskurse dagegen oder verbitte mir auch mal zu diskriminierende Äußerungen. In versuche meine Lehre so zu gestalten, dass Diskriminierendes für die Mehrheit nicht akzeptabel ist, dass diskriminierendes Verhalten reflektiert wird und theoretische Konzepte erarbeitet werden, die dagegen stehen. Soweit kann ich gehen. Damit erreiche ich nicht alle. Aber soll ich die überzeugten RassistInnen, SexistInnen und Homophoben deswegen bei jemanden anzeigen?
In der Diskussion um den Kieler Verdächtigen fordern einige jetzt, dass Lehrende 'islamistische' Studierende beim Verfassungsschutz melden (siehe z.B. die Kommentare in der taz). Woher sollen Lehrende denn wissen, dass es sich bei den Studierenden um gewaltbereite potentielle TerroristInnen handelt? Wie soll bei einer solchen Forderung verhindert werden, dass 'muslimische' Studierende mit abweichenden Meinungen unter Generalverdacht gestellt und stigmatisiert werden?
Ich werde das Problem kaum haben. Meine Universität ist nahezu 'muslimfrei', es studieren da fast nur 'Weiße'. Und für deren rassistische, sexistische und homophoben Äußerungen interessiert sich der Verfassungsschutz nicht. Ein Generalverdacht bei ihnen wäre natürlich absurd.
Nachtrag 31.08.06: Nun fragt Christian Füller in der taz: Ist die Uni nur der ideale Parkplatz für "Ready to kill"-Studenten - oder ist sie gar deren Brutstätte? Was für eine Frage ist das? Ist das universitäre System nun am Terrorismus Schuld?
Universitäten regen zum Denken an, bringen junge engagierte Menschen zusammen, vermitteln Wissen. Unter den Studierenden waren schon immer auch Radikale, die sich zusammen taten, um das System zu verändern. Das ist nichts Neues. Die Frage ist doch nicht, ob an Unis auch Terroristen herangebildet werden, sondern warum Menschen zu Terroristen werden.
Nachtrag 14.03.07: Die MitarbeiterInnen der Münchner 'Eliteuni' werden per Email zum Verdächtigen und Denunzieren aufgerufen (yeahpope hat auch schon dazu gebloggt). Und das bayrische Inneministerium verteidigt das ganze laut taz auf gewohnt rassisitische, islamophobe und menschenrechtswidrige Art:
"Entsprechend verteidigt auch das bayerische Innenministerium solche generellen Warnhinweise. "Es geht dabei nicht um einen Generalverdacht gegenüber manchen Studierenden, etwa aus Problemstaaten", sagte Ministeriumssprecher Rainer Riedl der taz. "Aber es hat schon Fälle gegeben, bei denen Studierende an Anschlägen oder der Vorbereitung beteiligt waren." Für die Sicherheitsbehörden sei es nicht möglich, sämtliche weichen Ziele alleine zu kontrollieren, deswegen müsse man eine "Kultur des Hinschauens" entwickeln. "Das ist keine Denunziation, sondern staatsbürgerlicher Beitrag zur Gefahrenabwehr."
Gerade Hochschulen seien dabei ein wichtiger Partner, denn einer von wenigen legalen Aufenthaltsgründen für Studierende aus "Problemstaaten" sei der Aufenthalt zu Studienzwecken. "Deswegen muss man sich anschauen, wenn jemand von T-Shirt und Jeans plötzlich zu Bart und Kaftan wechselt", so Riedl. Das könnten "äußere Anzeichen einer inneren Radikalisierung" sein."
In der Diskussion um den Kieler Verdächtigen fordern einige jetzt, dass Lehrende 'islamistische' Studierende beim Verfassungsschutz melden (siehe z.B. die Kommentare in der taz). Woher sollen Lehrende denn wissen, dass es sich bei den Studierenden um gewaltbereite potentielle TerroristInnen handelt? Wie soll bei einer solchen Forderung verhindert werden, dass 'muslimische' Studierende mit abweichenden Meinungen unter Generalverdacht gestellt und stigmatisiert werden?
Ich werde das Problem kaum haben. Meine Universität ist nahezu 'muslimfrei', es studieren da fast nur 'Weiße'. Und für deren rassistische, sexistische und homophoben Äußerungen interessiert sich der Verfassungsschutz nicht. Ein Generalverdacht bei ihnen wäre natürlich absurd.
Nachtrag 31.08.06: Nun fragt Christian Füller in der taz: Ist die Uni nur der ideale Parkplatz für "Ready to kill"-Studenten - oder ist sie gar deren Brutstätte? Was für eine Frage ist das? Ist das universitäre System nun am Terrorismus Schuld?
Universitäten regen zum Denken an, bringen junge engagierte Menschen zusammen, vermitteln Wissen. Unter den Studierenden waren schon immer auch Radikale, die sich zusammen taten, um das System zu verändern. Das ist nichts Neues. Die Frage ist doch nicht, ob an Unis auch Terroristen herangebildet werden, sondern warum Menschen zu Terroristen werden.
Nachtrag 14.03.07: Die MitarbeiterInnen der Münchner 'Eliteuni' werden per Email zum Verdächtigen und Denunzieren aufgerufen (yeahpope hat auch schon dazu gebloggt). Und das bayrische Inneministerium verteidigt das ganze laut taz auf gewohnt rassisitische, islamophobe und menschenrechtswidrige Art:
"Entsprechend verteidigt auch das bayerische Innenministerium solche generellen Warnhinweise. "Es geht dabei nicht um einen Generalverdacht gegenüber manchen Studierenden, etwa aus Problemstaaten", sagte Ministeriumssprecher Rainer Riedl der taz. "Aber es hat schon Fälle gegeben, bei denen Studierende an Anschlägen oder der Vorbereitung beteiligt waren." Für die Sicherheitsbehörden sei es nicht möglich, sämtliche weichen Ziele alleine zu kontrollieren, deswegen müsse man eine "Kultur des Hinschauens" entwickeln. "Das ist keine Denunziation, sondern staatsbürgerlicher Beitrag zur Gefahrenabwehr."
Gerade Hochschulen seien dabei ein wichtiger Partner, denn einer von wenigen legalen Aufenthaltsgründen für Studierende aus "Problemstaaten" sei der Aufenthalt zu Studienzwecken. "Deswegen muss man sich anschauen, wenn jemand von T-Shirt und Jeans plötzlich zu Bart und Kaftan wechselt", so Riedl. Das könnten "äußere Anzeichen einer inneren Radikalisierung" sein."
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louis.lewin,
Donnerstag, 24. August 2006, 19:44
Ich möchte dir einfach nur ein Kompliment machen für diesen Blog. Ich lese hier zwar nur sporadisch, bin aber immer wieder erfreut wie der tumpe Mainstream gebürstet wird. Sehr erfrischend! Mach bitte bloß weiter!
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Samstag, 26. August 2006, 23:23
ich bin aus überzeugung rassistisch, sexistisch und homophistisch und besonders geil antisemitisch
wenn solche trottel wie du nich wären könnte ich die welt nich begreifen
danke
wie sowas an das uni einen schein kricht von wem auch immer....
armes deutschland
danke
wie sowas an das uni einen schein kricht von wem auch immer....
armes deutschland
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yeahpope,
Sonntag, 27. August 2006, 02:35
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zitterwolf, meist ist es einfach dich zu ignorieren, bei deinen steten kommentar-platituden. fast auch heute. doch ich frage mich dann immer wieder, und heute dann auch mal in comment-form - warum bloß hinterlässt du solche total hirnlosen kommentare, die nix für eine diskussion bringen, außer dir die bestätigung, dass du echt der tollste bist?
kannste echt auch einfach bleiben lassen. einfach das tasten-maul halten. nicht den "veröffentlichen"-button klicken. einfach nicht mehr solchen müll schreiben. merci.
kannste echt auch einfach bleiben lassen. einfach das tasten-maul halten. nicht den "veröffentlichen"-button klicken. einfach nicht mehr solchen müll schreiben. merci.
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Sonntag, 27. August 2006, 23:37
ich lass mich ma mit tiefer demut nach benedikt des 16. auf euer niveau herab:
wenn ich sagen würde es gibt in der bundesliga zu viel duchschnittliche ausländische spieler und die deutsche jugend wird abgeschmiert in fast jedem verein das is ein skandal was würdet ihr sagen:
geil der mann is ausländerfeindlich. super den fisch an der angel zur eigenen wertschätzung des gutmenschen.
nur leider is das thema viel komplexer und darum seid ihr idioten.
geil der mann is ausländerfeindlich. super den fisch an der angel zur eigenen wertschätzung des gutmenschen.
nur leider is das thema viel komplexer und darum seid ihr idioten.
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louislewin,
Donnerstag, 31. August 2006, 01:10
Nun.
Ich würde sagen, dass du den ersten Fehler machst in dem du dich als Mann bezeichnest. Ich würde da zunächst an eine postpubertäre Rotznase denken.
Und wenn du den Gedanken weiterdenkenrotzen möchtest, dann komm doch einfach zu mir rüber . Hier möchte ich eher keine Trollereien machen.
Und wenn du den Gedanken weiter
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