Freitag, 18. August 2006
Alltägliche Rassismuserfahrungen
Aus einem taz-Interview mit der Soul-Sängerin Joy Denalane:

taz: "Gab es keine Ausgrenzung?"

Denalane: "Die gab es immer, aber ich würde das nicht überbewerten. Klar, ich wurde auch diskriminiert, mir wurden komische Sachen nachgesagt, aber es hat mich nicht gebrochen. Natürlich ist das schlimm für ein Kind, aber es hat nicht mein Leben bestimmt. Das liegt auch daran, dass meine Eltern absolut hinter mir standen: Wenn ich erzählt habe, was mir in der Schule passiert ist, dann war meine Mutter sofort beim Direktor und hat dem die Hölle heiß gemacht. Sie war nicht sehr beliebt in der Schule (lacht). ..."

taz: "Begegnen Sie auch positivem Rassismus - also, dass sie aufgrund Ihrer Hautfarbe bevorzugt werden?"

Denalane: "Ja, ständig. Da ist ein einziger Platz im Restaurant frei, die Schlange ist riesengroß und gerade ich werde herausgepickt. Da denke ich mir dann auch: Na danke schön. Es gibt halt immer auch die, die zeigen wollen, dass sie total offen sind und politisch korrekt. Das kann auch nerven, ist aber natürlich besser als umgekehrt."

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