Mittwoch, 26. Juli 2006
Sterben abschieben
"Hunderte ertrinken praktisch vor unserer Haustür. Das ist zu einer echten Krise geworden im Mittelmeerraum" zitiert die taz den maltesischen Innenminister Tonio Borg. Und den spanischen Staatssekretär Antonio Camacho Vizcaino mit: "Unsere Bürger können nicht akzeptieren, dass sich unsere Meere zu Massengräbern entwickeln."

Nun möchte frau meinen, dass es um die Menschenleben geht, dass das Sterben verhindert werden soll. Aber weit gefehlt. Es geht darum, die MigrantInnen abzuwehren und das Sterben zu verlagern. Deshalb sollen EU-Boote zum Beispiel vor den Küsten Afrikas patrouillieren. Dann spülen die Leichen nicht mehr in der EU an.

Die deutsche Regierung zeigte sich auch sehr einfühlsam:

Deutschland spüre das Problem, versicherte Staatssekretär Peter Altmaier: "Wenn die Zahlen der Flüchtlinge in Spanien, in Italien steigen, haben wir auch höhere Zahlen von Flüchtlingen aus Afrika, die in Deutschland aufgegriffen werden."

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