Dienstag, 11. Juli 2006
Unerwünscht
urmila, 20:41h
Im marokkanischen Rabat treffen sich derzeit 'europäische' und 'afrikanische' MinisterInnen, um 'europäische' Interessen auf Kosten der anderen durchzusetzen. Offiziell sprechen die 'EuropäerInnen' durchaus auch von 'Entwicklungshilfe', tatsächlich geht es ihnen aber vorallem um die 'Festung Europa'.
"Die europäischen Länder wollen erreichen, dass die Transitländer in Afrika künftig ihre Grenzen hermetisch abriegeln. Ein globales Rücknahmeabkommen mit möglichst vielen afrikanischen Ländern ist das Ziel."
und weiter:
"Aus Entwicklungshilfefonds wurden Auffanglager auf mauretanischem Boden eingerichtet und der Armee ein Patrouillenboot geschenkt. Mauretanier und Spanier fahren Nacht für Nacht gemeinsam die Küste ab, um das Ablegen von Cayucos - wie die hölzernen Fischerboote heißen- zu verhindern."
Mehdi Lahlou kritisiert im taz-Interview diesen Gipfel und seine Ansätze aufs schärfste. Und er formuliert, was wirklich notwendig wäre, wenn denn der 'Westen' wirklich 'helfen' wollte:
"Die USA müssten aufhören, die eigene Baumwolle zu subventionieren, damit die Baumwollindustrie in Afrika eine Zukunft hat. Wir bräuchten einen Kehrtwende in der europäischen Landwirtschaftspolitik, damit afrikanische Produkte Zugang zum europäischen Markt haben. Die Fischfangflotten müssten aufhören, den Atlantik leer zu fischen. Denn wenn die Baumwollindustrie, die Landwirtschaft und der Fischfang in Afrika keine Perspektive haben, dann werden noch viel mehr Menschen als heute ihr Glück in der Emigration suchen."
Aber es geht 'Europa' nicht um ungeteilte Menschenrechte und -würde. Das ist in Deutschland fast täglich in der Zeitung zu lesen. Wenn zum Geduldete keinen Anspruch auf Aufenthalt haben oder AsylbewerberInnen kein Elterngeld zusteht, während ehemaligen KZ-Aufsehern, die Kriegsopfer-Rente nicht generell verweigert werden darf.
Nachtrag 12.07.06:Aus der taz:
"Die EU und 30 Länder Afrikas haben auf einer Konferenz in Rabat einen Aktionsplan zur Eindämmung der Migration nach Europa beschlossen."
"Die europäischen Länder wollen erreichen, dass die Transitländer in Afrika künftig ihre Grenzen hermetisch abriegeln. Ein globales Rücknahmeabkommen mit möglichst vielen afrikanischen Ländern ist das Ziel."
und weiter:
"Aus Entwicklungshilfefonds wurden Auffanglager auf mauretanischem Boden eingerichtet und der Armee ein Patrouillenboot geschenkt. Mauretanier und Spanier fahren Nacht für Nacht gemeinsam die Küste ab, um das Ablegen von Cayucos - wie die hölzernen Fischerboote heißen- zu verhindern."
Mehdi Lahlou kritisiert im taz-Interview diesen Gipfel und seine Ansätze aufs schärfste. Und er formuliert, was wirklich notwendig wäre, wenn denn der 'Westen' wirklich 'helfen' wollte:
"Die USA müssten aufhören, die eigene Baumwolle zu subventionieren, damit die Baumwollindustrie in Afrika eine Zukunft hat. Wir bräuchten einen Kehrtwende in der europäischen Landwirtschaftspolitik, damit afrikanische Produkte Zugang zum europäischen Markt haben. Die Fischfangflotten müssten aufhören, den Atlantik leer zu fischen. Denn wenn die Baumwollindustrie, die Landwirtschaft und der Fischfang in Afrika keine Perspektive haben, dann werden noch viel mehr Menschen als heute ihr Glück in der Emigration suchen."
Aber es geht 'Europa' nicht um ungeteilte Menschenrechte und -würde. Das ist in Deutschland fast täglich in der Zeitung zu lesen. Wenn zum Geduldete keinen Anspruch auf Aufenthalt haben oder AsylbewerberInnen kein Elterngeld zusteht, während ehemaligen KZ-Aufsehern, die Kriegsopfer-Rente nicht generell verweigert werden darf.
Nachtrag 12.07.06:Aus der taz:
"Die EU und 30 Länder Afrikas haben auf einer Konferenz in Rabat einen Aktionsplan zur Eindämmung der Migration nach Europa beschlossen."
... comment