Mittwoch, 28. Juni 2006
Die Deutschen und die Anderen
urmila, 18:17h
In der Berichterstattung über den Nationalpreis an die Herbert Hoover-Realschule beschreibt Alke Wierth in der taz ihre drei Interviewpartner:
"Tufan ist Türke, Cebrail Kurde und Asad, der von Geburt an Deutscher ist, spricht Urdu, die Sprache der pakistanischen Heimat seiner Eltern."
Das wären dann drei unterschiedliche 'Kulturen' zu denen sich diese drei Jungen zuordnen bzw. zugeordnet werden. Die drei sind verbunden mit drei unterschiedlichen Sprachen (Türkisch, Kurdisch, Urdu), drei unterschiedlichen Formen des Islams (die Ahmadiyas aus Pakistan werden zum Beispiel von den meisten Muslimen als häretisch abgelehnt und zum Teil auch gewaltsam verfolgt), drei unterschiedliche 'Traditionen', etc. Die einzige gemeinsame Sprache, die diese drei haben ist Deutsch. In keiner anderen werden sie sich verständigen können.
Trotz all dieser Unterschiede und der letzten Gemeinsamkeit werden sie als eine Einheit im Gegensatz zu den 'Deutschen' gesehen. Wierth schreibt:
"Deutsche Freunde haben die drei kaum: "Es gibt hier ja kaum Deutsche", sagt Cebrail."
Damit ist dann schon mal klar gemacht, dass die drei (selbst der deutsche Staatsbürger Asad) keine 'Deutschen' sind. Und weiter zitiert Wierth:
" Mit dem Begriff Parallelgesellschaft können sie etwas anfangen: "Man lebt schon in zwei verschiedenen Welten", meint Asad."
Auch wenn Asad, da wahrscheinlich von seinen zwei Welten spricht, also der pakistanisch-ahmadiya-migrations- und ausgrenzungsgeprägten Welt in seinem Elternhaus und der ausserhalb, suggeriert Wierths Artikel das die eine Welt die 'deutsche' ist und die andere die der 'AusländerInnen' allgemein. Sie sagt:
"Ihre Welt - damit verbinden die drei Dinge: ...Die Welt der Deutschen dagegen ..."
Aber was ist den "ihre Welt" jenseits der gemeinsam erlebten Ausgrenzungen? 'Ihre Welten' sind voneinander so unterschiedlich wie die der 'Deutschen', was immer die auch sein soll(en).
Durch solche dichotomen Darstellungen werden erst die homogene Welt der 'Deutschen' und die der 'AusländerInnen' geschaffen, und damit wird die Abgrenzung und Ausgrenzung zementiert.
"Tufan ist Türke, Cebrail Kurde und Asad, der von Geburt an Deutscher ist, spricht Urdu, die Sprache der pakistanischen Heimat seiner Eltern."
Das wären dann drei unterschiedliche 'Kulturen' zu denen sich diese drei Jungen zuordnen bzw. zugeordnet werden. Die drei sind verbunden mit drei unterschiedlichen Sprachen (Türkisch, Kurdisch, Urdu), drei unterschiedlichen Formen des Islams (die Ahmadiyas aus Pakistan werden zum Beispiel von den meisten Muslimen als häretisch abgelehnt und zum Teil auch gewaltsam verfolgt), drei unterschiedliche 'Traditionen', etc. Die einzige gemeinsame Sprache, die diese drei haben ist Deutsch. In keiner anderen werden sie sich verständigen können.
Trotz all dieser Unterschiede und der letzten Gemeinsamkeit werden sie als eine Einheit im Gegensatz zu den 'Deutschen' gesehen. Wierth schreibt:
"Deutsche Freunde haben die drei kaum: "Es gibt hier ja kaum Deutsche", sagt Cebrail."
Damit ist dann schon mal klar gemacht, dass die drei (selbst der deutsche Staatsbürger Asad) keine 'Deutschen' sind. Und weiter zitiert Wierth:
" Mit dem Begriff Parallelgesellschaft können sie etwas anfangen: "Man lebt schon in zwei verschiedenen Welten", meint Asad."
Auch wenn Asad, da wahrscheinlich von seinen zwei Welten spricht, also der pakistanisch-ahmadiya-migrations- und ausgrenzungsgeprägten Welt in seinem Elternhaus und der ausserhalb, suggeriert Wierths Artikel das die eine Welt die 'deutsche' ist und die andere die der 'AusländerInnen' allgemein. Sie sagt:
"Ihre Welt - damit verbinden die drei Dinge: ...Die Welt der Deutschen dagegen ..."
Aber was ist den "ihre Welt" jenseits der gemeinsam erlebten Ausgrenzungen? 'Ihre Welten' sind voneinander so unterschiedlich wie die der 'Deutschen', was immer die auch sein soll(en).
Durch solche dichotomen Darstellungen werden erst die homogene Welt der 'Deutschen' und die der 'AusländerInnen' geschaffen, und damit wird die Abgrenzung und Ausgrenzung zementiert.
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