Sonntag, 18. Juni 2006
Vergangenheitsbewältigung
Wir 'Deutschen' rühmen uns ja gerne unserer Vergangenheitsbewältigung. Damit meinen wir die Aufarbeitung des Nationalsozialismus und mittlerweile auch der DDR. Zwei Systeme, die zusammen gebrochen sind. Zweimal gab es Zwang von außen, die Vergangenheit aufzuarbeiten. Und das war gut so. Es gibt allerdings nicht immer so viel Zwang, die Verbrechen der Vergangenheit aufzuarbeiten. Seine Kolonien hat Deutschland zwar als Folge des Ersten Weltkriegs verlorgen, aber niemand zwang hier zu einer Aufarbeitung. So fehlt bis heute jede offizielle Entschuldigung gegenüber den gewaltsam Kolonisierten, Umgebrachten und Ausgebeuteten. Der hunderste Jahrestag des Genozids an den Herero 2004 hat zwar zu kleinen Schritten geführt, aber ausreichend sind sie noch lange nicht: Keine Versöhnung zur Versöhnungsinitiative.

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