Montag, 30. Januar 2006
Was hat das mit der Einbürgerung zu tun?
Seyran Ates sagt heute in einer Diskussion zum Muslimtest in der taz: "Ich finde es absolut legitim, Menschen, die sich einbürgern lassen wollen, mit diesen Fragen zu konfrontieren."

Ich verstehe das nicht. Was haben Sexismus und Homophobie mit der Einbürgerung zu tun? Anspruch auf Einbürgerung hat laut Staatsangehörigkeitsgesetz nur ein "Ausländer", der "seit acht Jahren seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Inland hat". Es geht also um Menschen, die sowieso schon in Deutschland leben, einen gesichterten Aufenthaltsstatus haben und hier bleiben werden. Wenn sie sexisitisch und homophob sind, dann sind sie es, unabhängig davon ob sie eingebürgert werden oder nicht. Der Kampf gegen Sexismus und Homophobie - die auch beide unter deutschen StaatsbürgerInnen sehr verbreitet sind - muss also an anderen Orten geschehen.

Es geht hier um etwas anderes. Einbürgerung wird nach wie vor als ein Gnadenakt verstanden und soll möglichst restriktiv vergeben werden. Über die deutsche Staatsbürgerschaft definieren wir 'uns' und die 'Anderen'. Es geht um Zugehörigkeit und die Verweigerung der Zugehörigkeit. Kein Wunder, wenn sich da einige der von uns definierten 'Anderen' gegen 'uns' wenden.

Ein historisches Beispiel über die Veweigerung einer Einbürgerung gibt es auf urmila.de.

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