Samstag, 14. Dezember 2013
Rösler und Rassismus
Das Philipp Rösler wie alle anderen Menschen in Deutschland, die vom fiktiven Idealtyp des Standard-Deutschen (ein Konzept von Paul Mecheril) abweichen, Rassismus erlebt, dürfte sicher sein (dazu habe ich hier auch schnon geschrieben). Ob er seine Erfahrungen selber als Rassismus bezeichnet, weiss ich nicht.

Spannend ist aber wie öffentlich mit dem Themenkomplex Rösler und Rassismus umgegangen wird. In der Medienberichterstattung hatte ich das Gefühl, dass häufig dann wenn Rassismus angeprangert wurde, die Anprangernden des Rassismus angeklagt wurden. So wohl im Fall von Jörg-Uwe Hahn und möglicherweise auch beim schiefgegangen taz-Interview. Rainer Brüderles Aussagen zu "deutschen Eichen" und "asiatisches Bambusrohr" hingegen haben keinen Aufschrei produziert, dabei erscheint mir das als klar rassistische Aussage.

Nachdem sowohl Rösler wie Patrick Döring nun ihre Parteiämter verloren haben, benennt letzterer Rassismus gegen Rösler in der Partei und darüber hinaus wie z.B. SPON berichtet:

"An Stammtischen hätten Liberale von "dem Vietnamesen" gesprochen, und manche Abgeordnete hätten dem nur halbherzig widersprochen, sagte Döring der in Hannover erscheinenden "Neuen Presse".

Mit rassistischen Vorurteilen hätten auch immer wieder Satiriker und Kritiker gespielt. "Das ist so subtil bösartig, wie ich es nicht für möglich gehalten habe. Was mich besonders erschreckt hat: Das fiel in unserer Partei auf fruchtbaren Boden." "


Es wäre spannend, die Berichterstattungen etc. rund um Rösler und Rassismus mal genau zu analysieren. Das würde sicher weitere Einsichten zur Thematisierbarkeit von Rassismus bringen.

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