Dienstag, 10. Januar 2012
Nicht mehr mitspielen
Im taz Montagsinterview" setzt sich der frühere Politiker Mehmet Daimagüler kritisch mit seiner früheren Rolle auseinander:

"Ich habe zwanzig Jahre lang die Schnauze gehalten und das Spiel mitgespielt. Irgendwann hat man keine Lust mehr und dann ist es auch gut. "

"Ich habe mich damals im Vorstand der FDP für ein modernes Staatsbürgerschaftsrecht engagiert, aber zugleich habe ich die Klappe gehalten, wenn es um Kernbereiche des Diskurses ging. Wenn ich forderte, dass hier und dort am Staatsbürgerschaftsrecht etwas geändert wird, habe ich nicht gesagt, dass ich das Recht insgesamt in weiten Teilen für rassistisch halte. Weil das auch das Ende meiner politischen Karriere bedeutet hätte."

"Wenn ich ehrlich bin, glaube ich, dass mir schon damals klar war, dass solche Sprüche irgendwo zwischen Ignoranz und Opportunismus angesiedelt waren."

"Nicht Angst, andersherum: das Bedürfnis, geliebt zu werden. Jeder möchte doch geliebt werden."

"Vielleicht war ich einfach ein kleinbürgerlicher Spießer, der dazugehören wollte."


Beeindruckende Reflexion.

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