Montag, 31. Januar 2011
Voodoo-Exotismus in der taz
urmila, 19:48h
Eine ganze Seite widmet die taz heute einem Artikel von Katrin Gänsler über Vodoo. Ich erfahre, dass Vodoo in Benin eine staatlich anerkannte Religion ist. Ansonsten erfahre ich so gut wie nichts. Eine Seite gelesen und kein Informationsgewinn. Ausser dass rassistische Bilder nach wie vor taz-Artikel gestalten dürfen. Kurz hatte ich gehofft, der Artikel informiert mich über gesellschaftliche und politische Relevanzen der Religion in Benin. Aber schon der erste Satz zerschlägt meine Hoffnungen: "Voodoo – das klingt geheimnisvoll und magisch." Wenn das nicht der Standard-Exotismus ist. Und so geht es weiter: geheimnisvoll ist das Fremde, putzig die Fremden und das Ganze ein "Spektakel".
Dass die Leser_in nicht mehr erfährt, hat sicher mit dieser Fremde und dem Geheimnisvollen zu tun: "Ohnehin lässt sich Voodoo nur schwer in Worte und Erklärungen fassen." Das gilt wohl für jeglichen Glauben. Und trotzdem wird über andere Religionen, wie z.B. den für mich ziemlich unverständlichen Katholizismus, durchaus Information angeboten.
Schwer zu verstehen scheint auch zu sein, dass Besucher_innen nicht unbedingt willkommen sind: "Ein paar Gäste, die nicht ins Dorf gehören, das sei schon in Ordnung. Aber eigentlich wollen die Menschen lieber unter sich bleiben, um den Voodoo-Festtag zu feiern." Völlig unverständlich, wo wir in Deutschland doch zu Weihnachten gerne völlig fremde Menschen einladen und ihnen alles erklären.
Ausserdem erscheinen die Voodoo-Anhänger_innen auch noch geldgierig. Tourist_innen müssen fürs Fotografieren bezahlen und der Priester hat eine Preisliste für seine Dienste. Das geht ja nun gar nicht, die Menschen sollen doch von Trommeln und Luft leben - und uns nicht beim Konsum stören.
Schade, auf dieser taz-Seite hätte auch was politisch/gesellschafts-relevantes stehen können.
Dass die Leser_in nicht mehr erfährt, hat sicher mit dieser Fremde und dem Geheimnisvollen zu tun: "Ohnehin lässt sich Voodoo nur schwer in Worte und Erklärungen fassen." Das gilt wohl für jeglichen Glauben. Und trotzdem wird über andere Religionen, wie z.B. den für mich ziemlich unverständlichen Katholizismus, durchaus Information angeboten.
Schwer zu verstehen scheint auch zu sein, dass Besucher_innen nicht unbedingt willkommen sind: "Ein paar Gäste, die nicht ins Dorf gehören, das sei schon in Ordnung. Aber eigentlich wollen die Menschen lieber unter sich bleiben, um den Voodoo-Festtag zu feiern." Völlig unverständlich, wo wir in Deutschland doch zu Weihnachten gerne völlig fremde Menschen einladen und ihnen alles erklären.
Ausserdem erscheinen die Voodoo-Anhänger_innen auch noch geldgierig. Tourist_innen müssen fürs Fotografieren bezahlen und der Priester hat eine Preisliste für seine Dienste. Das geht ja nun gar nicht, die Menschen sollen doch von Trommeln und Luft leben - und uns nicht beim Konsum stören.
Schade, auf dieser taz-Seite hätte auch was politisch/gesellschafts-relevantes stehen können.
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