Dienstag, 28. September 2010
Historische Wahrnehmungen
urmila, 20:18h
Im taz-Interview hinterfragt der Historiker Jürgen Osterhammel die Wahrnehmungen von Historiker_innen zu Migration:
taz: "Muss der Wandel zu einer Migrationsgesellschaft auch für unser Geschichtsbild Konsequenzen haben?"
Osterhammel: "Wir sollten uns von Vorstellungen verabschieden, die auf einem historischen Ausnahmefall beruhen. Migrationsgeschichtlich war Europa niemals so beruhigt wie in den zwei Jahrzehnten nach dem Ende der kriegsbedingten Vertreibungen. In diesem ganz kurzen Zeitfenster gab es in Mitteleuropa kaum demografische Bewegung. Das hat die Wahrnehmung einer ganzen Generation geprägt, auch bei den Historikern. Als sich das änderte, wurde es als Störung dieser Normalität empfunden."
taz: "Muss der Wandel zu einer Migrationsgesellschaft auch für unser Geschichtsbild Konsequenzen haben?"
Osterhammel: "Wir sollten uns von Vorstellungen verabschieden, die auf einem historischen Ausnahmefall beruhen. Migrationsgeschichtlich war Europa niemals so beruhigt wie in den zwei Jahrzehnten nach dem Ende der kriegsbedingten Vertreibungen. In diesem ganz kurzen Zeitfenster gab es in Mitteleuropa kaum demografische Bewegung. Das hat die Wahrnehmung einer ganzen Generation geprägt, auch bei den Historikern. Als sich das änderte, wurde es als Störung dieser Normalität empfunden."
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