Donnerstag, 10. Juli 2008
Zeuginnenausage
Ich war heute Zeugin eines Einbruchversuches und habe daher die Polizei gerufen. Bei der Beschreibung derer, die sich an der Tür zu schaffen gemacht haben, wurde ich dann gefragt, ob das Ausländer waren. Nun war ich bei dem Telefonat nicht gerade in der Stimmung, die rassistische Bedeutung des Begriffes 'Ausländer' genau in diesem Kontext, zu erläutern und hatte auch nicht das Gefühl, dass der Polizist einen solchen Exkurs gut aufnehmen würde. Ich habe es dann damit belassen, dass ich nicht sagen könne, ob es Ausländer wären, da ich ihre Staatsbürgerschaft nicht kennen würde, aber sie fielen vermutlich in die Kategorie von Menschen mit Migrationshintergrund. Er meinte dann, dass ich doch sagen können müsse, ob sie arabisch oder türkisch ausgesehen haben. Da ich Teil dieser Gesellschaft bin, weiß ich natürlich schon, welche physiognomische Merkmale diesen beiden Kategorien zugeschrieben werden, und diese Merkmale trafen auch auf die von mir beobachteten Männer zu. Also habe ich mich etwas auf seine Vorgaben eingelassen, auch wenn mir unwohl dabei war. Ich fand leider so schnell keinen besseren Weg, mit den Fragen umzugehen und die Männer zu beschreiben. Betont habe ich aber, dass zumindest der, der mit mir gesprochen hat, ein Deutsch gesprochen hat, das auf eine Sozialisation in Deutschland hinweist.

Die Kripobeamten, die dann später kamen, haben dann nach der Nationalität der Täter gefragt. Den Begriff habe ich zurückgewiesen, aber gesagt, dass sie vom Aussehen in unsere Bilder von Menschen mit arabischen oder türkischen Migrationshintergrund passen.

Mir ist es unangenehm, dass ich so in den Begriffskategorien drin stecke, dass sie auch für mich als die beste Beschreibung wirken.

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