Dienstag, 8. Januar 2008
Jugendliche Straftäter
Die taz hat eine interessante Analyse von dem Soziologen Joachim Kersten zur Jugendgewalt veröffentlicht. Kersten geht dabei auch auf die unterschiedliche Wahrnehmung öffentlicher und häuslicher Gewalt ein.

Nachtrag 10.01.08: L. Gaede und O. Reissmann argumentieren in der taz, dass Jugendgewalt nicht durch die ethnisierte Herkunft sondern durch ökonomische und soziale Marginalisierung verursacht werden. Etwas problematisch an der Darstellungsweise ist der Eindruck, dass Kriminalität vor allem ein Problem der Ungebildeten ist. Für körperliche Gewalt im öffentlichen Raum mag das durchaus gelten. Die Gebildeten verlegen sich eher auf andere Formen von Kriminalität und Gewalt. Aufgrund ihrer Privilegien und Machtpositionen müssen sie sich zum einen die Hände nicht direkt schmutzig machen und können sich zum anderen auf viel elegantere Art bereichern.

Vom NDR gibt es zudem eine interessante Analyse, wie Ereignisse zu politikbestimmenden Medienereignissen werden.

Nachtrag 16.01.08: Heute in der taz ein Interview mit Haci-Halil Uslucan, der seit Jahren zu 'Jugenggewalt' in Deutschland forscht. Uslucan beeindruckt durch eine differenzierte Analyse, bei der er nichts beschönigt und nicht in pauschale Verurteilungen verfällt.

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Kenne ich. Nutzlos.
Ausweisen.
Alles andere bringt keinen Respekt.

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Naja,
es riecht meines Erachtens schon ein wenig nach versuchter Bagatellisierung, der Straßengewalt eine diffuse Dunkelziffer an häuslicher Gewalt entgegenzusetzen, der angeblich weniger Aufmerksamkeit zuteil wird. OK, kann man machen, um der künstlichen Überpräsenz des Themas Delinquenz von Jugendlichen mit Migrationshintergrund etwas entgegenzusetzen, aber hilfreich oder erkenntnisfördernd ist das nicht wirklich.

Der Artikel hat aber da zweifellos seine Verdienste, wo er die Codes der Straßengang-Kultur plausibel dechiffriert und die zu erwartende Wirkungslosigkeit klassischer Law-and-Order-Ansätze beim Namen nennt.

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