Freitag, 6. März 2020
Rechte Zeiten
Das Jahr 2020 hat düster begonnen.

In Indien kommt es zu staatlich tolerierten und wohl beförderten Pogromen gegen Muslim_innen (siehe ein Artikel des Guardians) während eines Staatsbesuchs von Trump. In Deutschland wird kaum berichtet und dann auch nicht über den hindu-nationalistischen Kern der Gewalt.

In Hanau kommt es zu rechtem Terror mit 10 Toten. Auch die Politik spricht von Rassismus. Das ist gut. Und auch seltsam, denn nicht nur die AfD hat Rassismus in Deutschland aufblühen lassen. Seehofer, Sarazin und Co haben auch schon viel getan, um Rassismus zu fördern.

Und der Femizid in Hanau kommt kaum zu Sprache. Warum wird in so vielen Listen, das zehnte Opfer, die Mutter des Täters nicht aufgeführt?

Derweil eskaliert die EU die Gewalt an den Grenzen zur Türkei und im Mittelmeer. Anstatt Menschen in Not zu helfen, wird Gewalt gegen sie eingesetzt. Der Rat für Migration hat in einer Stellungnahme ausgeführt, dass Gewalt nicht die Lösung von Problemen ist.

Auf der Berlinale wurde ein eindrücklicher, ungewöhnlicher Film über die tödliche Grenze im Mittelmeer gezeigt: Purple Sea von Amel Alzakout. Forensic Architecture hat den Fall rekonstruiert.

Es sind schlimme Zeiten. Und die öffentliche Debatte sorgt sich vorallem um den Corona-Virus.


Nachtrag 11.03.20: Es war klar, dass ich nur einen kleinen Teil der rechten Zeiten erwähnt habe. Die taz berichtete von einer Demonstration gegen "LGBT-freie Zonen" in Polen. Die wurden wohl von fast 100 Gemeinden ausgerufen.

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