Montag, 22. März 2010
Sulukule in Trümmern
Der Urlaub in Istanbul war sehr schön. An der Stadtmauer entlang sind wir zur Chora Kirche gegangen. Dann wollten wir noch weiter zu einer Moschee und zur U-Bahn-Haltestelle. Und auf einmal gingen wir an einem Bauzaun entlang, hinter dem Trümmer waren. Sehr unheimlich.

Trümmer in Istanbul, wo noch vor kurzem Roma gewohnt haben

Hier muss mal das Stadtviertel Sulukule gewesen sein. Ein Stadtviertel vor dem unsere papierenen Reiseführer warnten - mit zum Teil sehr abfälligen Worten und klarem Antiziganismus. Und ich erinnerte mich schwach an einen Artikel in der taz Istanbuler Viertel vor dem Abriss vom März 2008. Inzwischen ist der Abriss vollzogen. Roma haben offensichtlich keine Lobby.

Nachtrag 11.06.12: Die taz berichtet über den nächsten Stadteil (Tarlabasi), der vor dem Abriss steht. Diesmal betrifft es vorallem Kurd_innen und andere aus der Gesellschaft Ausgegrenzte.

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..man sollte nicht uebersehen, dass dieses Viertel bisher immerhin in dieser Form existierte und dass Roma dort ueber Jahrzehnte, womoeglich Jahrhunderte hinweg offenbar relativ ungestoert leben und vor allem, kulturell existieren konnten. Der Abriss dieses Viertels ist sowohl zeitlich als auch kausal die Art, wie sich das Establishment in der Tuerkei an die europaeischen Normen anpasst, kuenftig werden die Roma dort so leben muessen, wie sie es in Deutschland immer taten, am Rande, kulturell ignoriert und unbeachtet (abseits der bekannten allfaelligen Hetze).

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