... newer stories
Dienstag, 28. März 2023
Autoputzen
urmila, 12:44h
Die allermeisten Autos, denen ich begegne, glänzen. Das ist kein Wunder den ständig sehe ich, wie Männer Autos putzen.
Meine These ist, dass die Fahrer die meiste Zeit des Tages nichts zu tun haben und daher viel Zeit dafür haben, ständig das Auto zu putzen. Was damit dann natürlich auch den Status der Autobesitzer_innen bestätigt.
Als ich das beim Lunch behauptet habe, bekam ich sofort Gegenrede von den indischen Autobesitzenden. Nein, das müsse so sein, denn die Autos würden so dreckig werden, daher wäre es wichtig, sie ständig zu putzen. Sonst könne mensch nicht mehr durch die Windschutzscheibe schauen.
Interessante, unterschiedliche Perspektiven. Ganz sicher werden die Autos hier schneller dreckig als in Deutschland. Aber dass der Dreck die Funktionalität so sehr einschränkt, dass täglich geputzt werden muss, glaube ich einfach nicht. Insbesondere nicht bei den Reifen:
Aus Baden-Württemberg kommend dachte ich nicht, dass mensch mich beim Autoputzen noch überraschen kann.
0 Kommentare in: indien ... comment ... link
Montag, 27. März 2023
Amrita Sher-Gil
urmila, 12:10h
Am Samstag hatte uns eine Freundin zu einem feministischen Rundgang durch die National Gallery of Modern Art eingeladen. Ich spazierte hin, lange Zeit über die Amrita Shergil Marg, eine Straße die an den Lodi Gardens entlang läuft und weiter Richtung India Gate. Den Namen Amrita Shergil kannte ich durch Navina Sundaram, die deutsche Journalistin und Nichte von Amrita Sher-Gil.
Exkurs: Das ist eine gute Gelegenheit nochmal auf das tolle digitale Archiv der Arbeiten von Navina Sundaram hinzuweisen: Die Fünfte Wand. Am Wochenende wird die englische Version des Archivs in Delhi mit einigen Veranstaltungen eingeführt. Da bin ich leider schon wieder zurück in Berlin.
Aber zurück zu der Tante: In der National Gallery gab es viele Werke von Amrita Sher-Gil zu bewundern, ihr früher europäischer Stil (mit einem Raum voll Nudes) und ihr späterer indischer. Spannend und definitiv eine andere Darstellung von Frauen als bei den männlichen Malern. Ich habe mich dann mal etwas schlau gemacht bei Wikipedia und gemerkt das die englische und die deutsche Seite unterschiedliche, sich ergänzende Informationen haben. Bei der Recherche jetzt habe ich auch gesehen, dass Navina Sundaram einen Film über ihre Tante gemacht hat. Den muss ich noch sehen.
0 Kommentare in: indien ... comment ... link
Freitag, 24. März 2023
Countdown
urmila, 12:59h
Der Countdown läuft. In einer Woche bin ich wieder in Berlin. Und so viele Termine und Verabredungen wie in den letzten sieben Tagen hatte ich die ganze Zeit nicht. Abschiednehmen ist gar nicht so einfach.
Und was jetzt auch unbedingt noch sein muss, ist Mangos essen. Es ist eigentlich noch die Saison dafür, aber die ersten werden verkauft. Und wenn mensch in der Saison nicht hier ist, muss sie halt vorher Mangos essen. Auch wenn sie noch nicht so toll schmecken ...
0 Kommentare in: indien ... comment ... link
Donnerstag, 23. März 2023
thoda thoda
urmila, 07:50h
Mitter der 1990er habe ich zwei Semester Hindi an der Uni Kiel belegt. Das erste Semester war super. Ich hatte ein Gefühl für die Sprache und konnte einiges lernen. Im zweiten bin ich dann kaum noch hinterhergekommen. Postpositionen? Ich habe Wörter übersetzen können, aber keine Sätze verstanden.
Ich kann Begriffe rund um Familie und Essen, und verstehe ganz einfache Sätze. Damit gebe ich dann auch gerne mal an und antworte auf die Frage, ob ich Hindi kann mit '"thoda thoda" (wenig wenig).
Für mein Fellowship habe ich mein altes "Teach yourself Hindi"-Buch aus dem Regal gezogen und die dazugehörige Audiokassette digitalisiert. Seitdem begleitet mich das Buch bei meinem Indienaufenthalt. Im ersten Monat habe ich auch mal die erste Lektion angeschaut, ein paar Buchstaben geschrieben und dann das Buch nicht mehr angerührt. Sprachelernen ist nicht so mein Ding, zu anstrengend und so wenig Zeit ...
Zudem kommt mensch in Delhi auch sehr gut ohne Hindi bzw. mit "thoda thoda" durch. In den wenigen Momenten, in denen ich ohne Hindi nicht weiterkommen würde, findet sich meist jemensch, die übersetzen kann.
Ich kann absolut verstehen, wenn Migrant_innen sich schwertun die Sprache an ihrem Wohnort zu lernen. Auch wenn sie wissen, dass sie sich dann besser verständigen könnten.
0 Kommentare in: indien ... comment ... link
Mittwoch, 22. März 2023
Überfordernde Milch
urmila, 09:50h
Man könnte meinen, es müsste einfach sein Milch zu kaufen. Vorallem wenn es dafür auch noch spezialisierte Läden gibt. Und es ist auch nicht schwer sie zu kaufen, aber durchaus nicht so leicht, sich zu entscheiden. Mother Dairy hat viele verschiedene Sorten von Toned Milk bis Kuhmilch. Der Wikipedia-Eintrag zu Toned Milk hat mich nicht überzeugt, zu viel Mischung. Die Mother Dairy-Seite bietet mir aber nicht die Informationen, die ich suche (z.B. von welchem Tier die Milch jeweils stammt). Und so kaufe ich immer da, was ich kenne: Kuhmilch. Obwohl die vorallem für Kinder gut sein soll.
Nachtrag 24.03.23:
Ich habe mal eine indische Kollegin gefragt, was sie kauft und dann eine Tüte Full Cream (Buffalo)-Milch gekauft. Die Full Cream ist zu schmecken. Ob ich Buffalo schmecke, weiss ich nicht.
0 Kommentare in: indien ... comment ... link
Dienstag, 21. März 2023
Außenstelle des IfEE in Delhi
urmila, 08:39h
Das letzte halbe Jahr haben Anne-Kathrin Will und ich uns das Büro bei ICAS:MP hier in Delhi geteilt. Beworben haben wir uns unabhängig voneinander, gekannt hatten wir uns aber schon vorher. Denn auch am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin waren wir schon Kolleginnen. Da haben wir uns das Büro allerdings nicht gleichzeitig, sondern nur nacheinander geteilt.
Ende des Monats geht es wieder zurück nach Berlin. Den Blick aus dem Büro werden wir vermissen, da kann die M-Strasse nicht mithalten.
0 Kommentare in: indien ... comment ... link
Montag, 20. März 2023
Hindutva-Park
urmila, 10:57h
Ganz in der Nähe meiner Wohnung ist der Lodi Colony Market mit guten Restaurants und Läden. Da bin ich immer mal wieder. Den Park in der Mitte blende ich dabei meist aus. Beim ersten Lesen des Namens Veer Savarkar Park war da ein vages Erkennen. Aber ich konnte es wohl nicht glauben, also habe ich es nicht wirklich erkannt. Veer Savarkar hat die Idee der Hindutva entwickelt, also die Grundlage für den Hindu-Nationalismus. Er wird auch in einen Zusammenhang mit dem Attentat auf Mahatma Gandhi gebracht. Ich hätte nicht gedacht, dass es für ihn einen öffentlichen Park gibt. Und hatte es wieder verdrängt, bis eine Kollegin ihn entdeckt hat und entsetzt war.
0 Kommentare in: indien ... comment ... link
... older stories