Sonntag, 21. Januar 2018
Institutskolloquium: Memory in urban spaces
Dienstag, 23.01.18, 16.15 Uhr, Institut für Europäische Ethnologie, Möhrenstr. 40/41:

Memory in urban spaces: Postsocialist and postcolonial perspectives on the relevance of street names and their renaming.

In particular in times of regime changes we experience the renaming of streets. But also at other times activists lobby for (not) changing street names. In the discussion we look at the relevance of street names and the reasons for (not) renaming them from a postsocialist and postcolonial perspective. Moving between Maputo and Berlin as well as between (post)colonial, (post)nationalsocialist and (post)socialist times, we try to capture the importance of street names and the struggles (not) to change them.

M. Dores Cruz will walk with us through the streets of Maputo, while Joshua Kwesi Aikins will talk about struggles around street names in Berlin. Urmila Goel moderates the discussion.

>>Mehr Informationen

0 Kommentare in: veranstaltung   ... comment ... link


Donnerstag, 18. Januar 2018
Workshop: Zwischen Anwerbung und Abschiebung
Workshop Krankenschwestern in Tübingen 2018


Workshop am 16./17.02.18 an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen

Zwischen Anwerbung und Abschiebung - Zur Migration von Krankenschwestern aus Asien in die BRD

Raum: Alte Aula, Universität Tübingen, Münzgasse 30, 72070 Tübingen

In den 1960er und 70er Jahren wurden aus verschiedenen asiatischen Ländern (Südkorea, Indien, Philippinen u.a.) Krankenpflegekräfte und Auszubildende von Krankenhäusern und Pflegeheimen in der BRD angeworben. Diese Migrationsgeschichte wird bisher in der deutschsprachigen Migrationsforschung nur wenig wahrgenommen. Die wenigen vorliegenden wissenschaftlichen Arbeiten zum Themenfeld sind zudem auf einzelne Herkunftsländer ausgerichtet. Der Workshop setzt hier an. Zum einen soll er diese Migrationsgeschichte(n), ihre Rahmenbedingungen und Konsequenzen sichtbarer machen. Zum anderen dient er dazu, die nationalstaatliche Orientierung der Forschung zu überwinden, um nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Migrationsgeschichten von Krankenschwestern aus Asien in die BRD (und andere deutschsprachige Länder) zu suchen.

Zum Programm

0 Kommentare in: veranstaltung   ... comment ... link


Samstag, 6. Januar 2018
Vortrag: Kritische Migrationsforschung - Potenziale eines kulturanthropologischen Zugangs
Zum Abschluss meines Habilitationsverfahrens halte ich am Dienstag, den 16.01.18 um 18.15 Uhr meine Antrittsvorlesung an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) im Senatssaal (im Hauptgebäude).

Zum Inhalt:

Wieso eignet sich ein kulturanthropologischer Zugang besonders, um kritisch zu Migration zu forschen? Dieser Frage widmet sich die Antrittsvorlesung von Urmila Goel, in der sie zum einen darlegen wird, was kritische Migrationsforschung will, und zum anderen wie die Methoden der Kulturanthropologie sich dafür besonders eignen. Beispiele aus der eigenen Forschung werden die theoretischen und methodischen Argumente illustrieren.

Ich freue mich über interessierte Zuhörende.

0 Kommentare in: veranstaltung   ... comment ... link


Montag, 18. Dezember 2017
Forschung zu Geschlecht und Sexualität (#4genderstudies)
Meine Forschungsschwerpunkte sind Migration und Rassismus, Geschlecht und Sexualität sowie Intersektionalität, also die Verflechtung verschiedener Machtverhältnisse. Dabei forsche ich kulturanthropologisch, das heißt ich forsche qualitativ empirisch und beobachte mein Forschungsfeld langfristig und detailliert. Bisher habe ich vorwiegend zu jenen Menschen geforscht, die im deutschsprachigen Europa als Inder_innen markiert sind. Mein Schwerpunkt liegt dabei eindeutig auf Fragen von Migration und Rassismus. Aber ich habe bald verstanden, dass ich Fragen von Geschlecht und Sexualität dabei nicht aussparen kann. Wenn bis 1975 in der BRD die Kinder von mit Ausländern verheirateten deutschen Frauen nicht die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen haben, dann liegt hier eine eindeutige Verflechtung von Rassismus und Sexismus vor. Wenn weibliche Krankenschwestern in die BRD angeworben wurden und ihre nachziehenden Ehemänner in den ersten Jahren keine Arbeitserlaubnis bekamen, dann hat dies spezifische Genderdynamiken zur Folge. Dies sind nur zwei Beispiele aus meiner Forschung, in denen mir Ansätze aus den Gender Studies helfen, meinen Forschungsgegenstand besser zu verstehen und die Komplexität der Lebensumstände besser treffende Fragestellungen zu formulieren. Überhaupt haben die Gender und Queer Studies mein Denken sehr bereichert. Insbesondere die Reflexionen über gesellschaftliche Normierungen und ihre ein- und ausschließenden Konsequenzen sowie die konsequent selbst-reflexive Vorgehensweise des Teils der Gender Studies, der mich inspiriert, haben mein wissenschaftliches Nachdenken auch zu Fragen, die nicht direkt mit Geschlecht und Sexualität in Zusammenhang stehen, erheblich beeinflusst und voran gebracht.

Natürlich sind die Gender Studies dabei politisch. Sowie auch jede andere Wissenschaft (ich bin ausgebildete Volkswirtin und weiß um die zugrundeliegenden gesellschaftspolitischen Annahmen dieser Wissenschaft). Der Unterschied ist nur, dass die Gender Studies (wie einige andere selbst-reflexiven Wissenschaftsfelder) dies explizit reflektieren und Wissensproduktion analysieren.

Die Angriffe gegen die Gender Studies, die diesen Ideologie und Nicht-Wissenschaftlichkeit vorwerfen, sind meist nicht durch Kenntnisse der Gender Studies und durch höchst ideologische und nicht-wissenschaftliche Argumente gekennzeichnet.

#4genderstudies

0 Kommentare in: wissenschaft   ... comment ... link


Mittwoch, 29. November 2017
Vortrag: Rassismus in der DDR
Wir laden herzlich ein zum Vortrag

"'Internationale Solidarität' und Rassismus in der DDR - Die Solidaritätskampagne für Angela Davis"

am Mittwoch den 13. Dezember 2017 um 18.00 Uhr am Institut für Europäische Ethnologie, Möhrenstr. 40/41, Raum 212.

Ilanga Mwaungulu wird die Ergebnisse ihrer Masterarbeit, die sie im Rahmen des MA Gender Studies an der HU geschrieben hat, vorstellen. Am Beispiel der Berichterstattung zur Solidaritätskampagne für Angela Davis in der Zeitschrift "Für Dich" hat sie herausgearbeitet wie das Ideal der Internationalen Solidarität mit alltäglichem Rassismus in der DDR einhergehen konnte. Sie schreibt dazu:

"In der DDR war Rassismus weit verbreitet: Er durchzog alle gesellschaftlichen Bereiche, wirkte auf struktureller, ideologischer und individueller Ebene und äußerte sich in unterschiedlichen Arbeits- und Lebensbedingungen von Migrant*innen und Dominanzdeutschen, in Bildern vom ' Eigenen' und vom 'Anderen' sowie in verbaler und physischer Gewalt gegen Schwarze und PoC. Gleichzeitig sah sich die DDR als antirassistische Gesellschaft. Auf der einen Seite leugneten Medien, Politik und viele Bürger*innen den Rassismus in der DDR, auf der anderen Seite unterstützten staatliche Institutionen und ein großer Teil der Bevölkerung antikoloniale und antirassistische Kämpfe in anderen Ländern. Besonders die Solidaritätskampagne mit der us-amerikanischen Kommunistin, Antirassistin und Feministin Angela Davis hatte ein enormes Identifikationspotential.

Aus diesen Gleichzeitigkeiten ergeben sich Fragen wie:

Wie wurde Rassismus in dieser Kampagne verhandelt?
Wie wurde Rassismus in der DDR darin geleugnet und das antirassistische Selbstbild bestärkt?
Wo finden sich aber auch Anknüpfungspunkte für eine kritische Thematisierung von Rassismus in der DDR?

Basierend auf Untersuchungen der Solidaritätskampagne in der DDR-Frauenzeitschrift "Für Dich" möchte ich im Vortrag diesen Fragen nachgehen."

Ilanga Mwaunglu hat am Institut für Europäische Ethnologie ihren Bachelor gemacht und schliesst gerade ihren Master in Gender Studies ab. Ihre Masterarbeit "'Schwarze Schwester Angela' Die Solidaritätskampagne für Angela Davis in der DDR-Frauenzeitschift Für Dich zwischen Identitifkation mit antirassistischen Kämpfen und Leugnung von Rassismus in der DDR" ist Grundlage für diesen Vortrag.

>>mehr Informationen

0 Kommentare in: veranstaltung   ... comment ... link


Mittwoch, 8. November 2017
Vortrag: Ossifizierung – von Kindsmörderinnen und Rechtspopulisten
Nächsten Dienstag (14.11.17) von 16.00 bis 18.00 am Institut für Europäische Ethnologie, Möhrenstr. 41, Berlin:

Ossifizierung – von Kindsmörderinnen und Rechtspopulisten

Kathleen Heft (FU Berlin)

Das Konzept Ossifizierung verweist auf die diskursive Herstellung des Ostdeutschen als Anderes des Westdeutschen und auf die damit einhergehende Ko-Konstruktion des Westens als Norm und Normalität. In meinem Vortrag stelle ich meine diskursanalytische Forschung zu medial-öffentlichen Diskursen über Kindsmörderinnen vor und zeige auf, wie diese in den 2000er Jahren in deutschsprachigen Medien als Phänomen und Problem Ostdeutschlands gedeutet und analysiert wurden. Zur theoretischen Einbettung meiner Ergebnisse greife ich auf Erkenntnisse der postkolonialen Diskurstheorie zurück. Mit Edward Saids Orientalismus-Konzept – und dessen vielfältigen Adaptionen für den osteuropäischen Kontext – argumentiere ich dafür, Ostdeutschland auch als diskursiv hervorgebrachtes Gegenstück Westdeutschlands zu verstehen. Dabei werde ich auf die Risiken und Grenzen einer Adaption postkolonialer Theorie für den deutschen Kontext zu sprechen kommen. Abschließend lade ich dazu ein, mit mir eine tentative Analyse ossifizierender Darstellungen und Deutungen von Rechtspopulismus und Rassismus als ostdeutschem Sonderphänomen zu versuchen.

0 Kommentare in: veranstaltung   ... comment ... link


Samstag, 4. November 2017
Konferenz: Antidiskriminierung und Gleichstellung in Bildungskontexten
Gerade sind viele Veranstaltungen. Nächste Woche (neben des spannenden Vortrags von Christina Schwenkel am Dienstag) ist auch eine mehrtägige Konferenz in Erfurt zum Thema "Konferenz: Welche Theorie? Welche Praxis? Antidiskriminierung und Gleichstellung in Bildungskontexten". Am Mittwoch bin ich auch mit dabei und halte einen Vortrag zu Intersektionalität in der Bildungsarbeit.

0 Kommentare in: veranstaltung   ... comment ... link