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Sonntag, 18. September 2016
Reproduktive Selbstbestimmung
urmila, 01:34h
Auch dieses Jahr sind wieder patriarchale Fundamentalisten (Frauen sind selbstverständlich mitgemeint) durch Berlin gezogen und es gab wieder verschiedene Bündnisse, die dagegen demonstriert haben: What the Fuck und das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung. Berlins Mitte war mit Polizeisperren durchzogen. Trotzdem habe es Gegendemonstrant_innen geschafft, die patriarchalen Fundis zu blockieren, so dass diese umkehren mussten.
Und auf einmal standen wir zwei alleine mit dem Plakat "Reproduktive Selbstbestimmung ist Menschenrecht" am Zug der Kreuze. Und haben ganz offensichtlich irritiert. Wenngleich ich bezweifele, dass viele verstanden haben, was reproduktive Selbstbestimmung ist, also das Recht jedes Menschens selbst zu bestimmen, wie si_er sich reproduzieren/fortpflanzen (oder auch nicht) will. Einer rief uns zu, wir sollten froh sein, nicht abgetrieben worden zu sein. Ein anderer wollte mit uns diskutieren. Aber eine Frau mit Rad kam vorbei und wies ihn daraufhin, dass es eine Schweigedemo sei, woraufhin er sofort stoppte und weiter marschierte. Die Frau zwinkerte uns zu. Auch einige der Kontakt-Polizist_innen, die zum Teil in großer Gruppe um uns standen, freuten sich, dass wir demonstrierten, und fragten besorgt, ob sie uns schützen müssten. Die gut gepolsterten Polizisten in Kampfmontur stellten sich hingegen zu zweit vor uns, um die Marschierenden zu schützen.
Später haben wir dann noch verschiedene Tourist_innen über die verschiedenen Demos informiert. Vier Damen aus Kiel liessen sich erklären, was reproduktive Selbstbestimmung heisst, fanden das gut und waren höchst überrascht, dass da Tausende Abtreibungsgegener demonstrierten.
Es lohnt sich also mit Plakat auf die Demo zu gehen. Fachbegriffe können auch ein Einstieg in ein Gespräch sein. Letztes Jahr hat das auch schon geklappt.
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