Montag, 7. März 2016
Hauptsache Hits
Vor sieben Jahre wurde der Berliner-Radiosender geschlossen. Damals habe ich darüber gebloggt, warum das ein Verlust ist. Und auch über den Protest dagegen Geändert hat der Protest allerdings nichts. Damit Berlin nicht ganz ohne ein alternatives Angebot blieb, ist seitdem Funkhaus Europa vom WDR auch in Berlin zu hören. Das ging mit einigen Verlusten an spannenden Sendungen und Moderator_innen einher. Aber immerhin gab es noch einen Radiosender mit etwas weniger mainstreamiger Musik, mit einem nicht-mainstreamingen Zugang zu internationalen Themen und Fragen von Migration, mit selbstverständlicher Vielsprachigkeit und Menschen, die selbstverständlich mit Akzent sprechen. Ein durchaus gut hörbarer Sender, der auch mal herausfordernd ist.

Aber jetzt schlägt auch beim WDR das Spardiktat zu und Funkhaus Europa soll zusammen gestutzt werden und mainstreamiger werden, wie z.B. Spiegel Online berichtet. Schon seit einiger gibt es laut Spiegel Anweisungen mehr Hits zu spielen:

"Bereits im Januar vergangenen Jahres erreichte eine sonderbare interne Weisung die Redaktionen von "Funkhaus Europa". Zukünftig solle das Musikprogramm zu mindestens 40 Prozent aus Charthits bestehen. Seither müssen die Macher von "Funkhaus Europa" Rihanna und Justin Bieber zwischen ihre globalen Musiken schieben, ohne dass es allzu eigenartig wirkt."

Ist das der Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks?

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