Dienstag, 13. August 2013
Solidarisches Handeln
Nach dem Sport. Wir gehen noch was trinken. Eine nette Runde. Auf einmal fragt mich eine_r, in welcher Kaste ich sei. Mal wieder so eine Frage. Etwas ungewöhnlicher als „Wo kommst Du her?“ oder „Was bedeutet Dein Name?“, aber grundsätzlich aus der gleichen Kategorie bzw. aus der Unterkategorie „Aufgrund Deiner (angenommenen) Herkunft bist Du Expertin für das Dir zugeschriebene Herkunftsland und musst mir jetzt alle Fragen beantworten, die ich so zu dem Land habe“. Also alles normal und wie immer die Frage, wie reagiere ich. Natürlich lässt sich an jede diese Fragen eine kleine Bildungsveranstaltung entweder zu „Indien“ oder zu „Rassismusreproduktionen“ anschließen. Aber auf ersteres habe ich keine Lust und bin auch keine Expertin dafür und zweiteres ist nicht nur anstrengend sondern auch noch meine Lohntätigkeit, die will ich nicht noch nach dem Sport (und unentgeltlich) machen. Da will ich einfach nett zusammensitzen und meinetwegen über das Wetter reden.

Alles normal und nicht weiter berichtenswert. Berichtenswert sind zwei Reaktionen von Anwesenden. Eine_r hat mit dafür gesorgt, dass das Thema wechselt (mich gefragt, ob ich was probieren will oder so). War gut. Und die Trainerin hat mich beim nächsten Training gefragt, ob sie intervenieren soll, eine allgemeine Ansage zum Umgang miteinander machen soll oder so. Danke an beide. Die Reaktionen sind nicht nur wichtig, weil sie solche Gespräche potentiell verhindern können (und mir ermöglichen, einfach eine nette Zeit zu haben) sondern auch weil sie mir zeigen, dass andere merken, was gerade passiert und mich unterstützen.

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