Donnerstag, 25. Dezember 2008
Weihnachtsmeditation mit Macken
Die Geschichte des "Weihnachtsbaum mit Macken" sollte gestern bei der Weihnachtsmeditation wohl für Verständnis und Toleranz für 'Menschen mit Macken' produzieren. Ganz im Sinne der christlichen Nächstenliebe. Sowie auch die Ankündigung des Gastmusikers aus der "mongolischen Steppe", der so einen "schönen Namen" hat, den wir nicht ausprechen können, der aber mal ein paar Worte aus seiner "Heimat" sprechen soll, wohl die globale Nächstenliebe fördern sollte. Mir wurde immer übler. Da wurden "Macken" konstruiert, damit wir gut sein können. Da wurde die Fremde konstruiert, damit wir uns an der Exotik freuen können. Da wurde immer wieder darauf Bezug genommen, dass wir uns ja was leisten können (den Weihnachtsbaum ohne Macke, den Wein für unsere Feier, die fehlende Figur für die Krippe), es aber doch schön ist, wenn wir es uns nicht selber leisten müssen (sondern den Baum mit Macke nehmen, den Wein und die Figur geschenkt bekommen). Da wurde der väterliche Freund gelobt und die Frauen mal in einem Nebensatz auch noch erwähnt. So eine selbstgefällige Selbstzentrierung von 'weißen' heterosexuellen männlichen deutschen Christ_innen habe ich schon lange nicht mehr so nah erlebt. Es war zum Davonlaufen. Wenn nicht der Musiker mit dem mongolischen Instrument und dem mongolischen Ober- und Untertongesang gewesen wäre. Der war Klasse. Und konnte auch fliessend Deutsch.

0 Kommentare in: privilegien sichern   ... comment ... link