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Donnerstag, 1. Juni 2006
Ausländerfreundlich
urmila, 18:06h
In der heutigen taz:
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte gestern, Deutschland werde unter Beweis stellen, "dass unser Land ein ausländerfreundliches Land ist".
Was genau meint Schäuble damit? Das weiss ich natürlich nicht, aber ein bisschen analysieren kann ich ja mal.
Vorallem betont er mit diesem Ausspruch die Konstruktion des Anderen. Er betont die Kategorie des 'Ausländers'. Ob er damit wirklich Menschen aus dem Ausland oder auch InländerInnen meint bleibt unklar. Im 'deutschen' Recht werden mit 'AusländerInnen' Menschen bezeichnet, die nicht die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Im öffentlichen Diskurs geht die Definition der 'AusländerInnen' weiter und umfasst alle die, die nicht als 'Deutsche' identifiziert werden sollen, egal welche Staatsbürgerschaft sie haben. Der Begriff 'AusländerIn' betont Differenz, betont dass diese Menschen nicht 'Deutsche' sind, legitimiert eine Unterscheidung auf dieser Ebene. Er ist dadurch ausgrenzend, feindlich gegenüber den Anderen. 'Ausländerfreundlich' ist damit ein Widerspruch in sich. Oder soll damit betont werden, dass 'unser' Land Differenzen und Ausgrenzungen begrüßt?
Zur Konstruktion des Anderen durch Begriffe und die damit verbundenen Ausgrenzungsmechanismen empfehle ich als Lektüre Paul Mecheril (2004), Einführung in die Migrationspädagogik.
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte gestern, Deutschland werde unter Beweis stellen, "dass unser Land ein ausländerfreundliches Land ist".
Was genau meint Schäuble damit? Das weiss ich natürlich nicht, aber ein bisschen analysieren kann ich ja mal.
Vorallem betont er mit diesem Ausspruch die Konstruktion des Anderen. Er betont die Kategorie des 'Ausländers'. Ob er damit wirklich Menschen aus dem Ausland oder auch InländerInnen meint bleibt unklar. Im 'deutschen' Recht werden mit 'AusländerInnen' Menschen bezeichnet, die nicht die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Im öffentlichen Diskurs geht die Definition der 'AusländerInnen' weiter und umfasst alle die, die nicht als 'Deutsche' identifiziert werden sollen, egal welche Staatsbürgerschaft sie haben. Der Begriff 'AusländerIn' betont Differenz, betont dass diese Menschen nicht 'Deutsche' sind, legitimiert eine Unterscheidung auf dieser Ebene. Er ist dadurch ausgrenzend, feindlich gegenüber den Anderen. 'Ausländerfreundlich' ist damit ein Widerspruch in sich. Oder soll damit betont werden, dass 'unser' Land Differenzen und Ausgrenzungen begrüßt?
Zur Konstruktion des Anderen durch Begriffe und die damit verbundenen Ausgrenzungsmechanismen empfehle ich als Lektüre Paul Mecheril (2004), Einführung in die Migrationspädagogik.
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