Dienstag, 12. August 2008
Inseln und Nationalismus
Die NZZ hat heute einen längeren Artikel über Konflikte rund um Inseln in Ostasien. Dabei geht die NZZ auch auf Dokdo (koreanische Bezeichung) bzw. Takeschima (japanische Bezeichung) ein.

Während ich in Korea war, habe ich auch einiges zu diesem Konflikt gehört. Viele meiner Gesprächspartner_innen erzählten mir, dass der Dokdo-Konflikt gezielt angeheizt wird, um von innenpolitischen Problemen abzulenken.

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Dienstag, 22. Juli 2008
Queer Korea
Ehwa Frauenuniversität in Seoul

Seit dreizehn Jahren gibt es in Korea das Lesbian Counselling Center, die älteste lesbische Organisation im Land. Inzwischen gibt es noch einige andere Organisationen. Und natürlich auch Organisationen für Schwule, Transgender, etc. Seit einigen Jahren gibt es eine CSD-Parade in Seoul, die ohne größere Probleme verläuft.

Homosexualität ist aber immer noch ein Tabu in Korea. Das Coming out gegenüber sich selbst, der Familie, am Arbeitsplatz, etc. ist nicht einfach. Derzeit arbeitet das Lesbian Counselling Center (neben seiner Beratungsarbeit) vorallem gegen ein diskriminierendes Antidiskrimierungsgesetzt, in dem Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung nicht aufgenommen wurde.

Wie auch in anderen Ländern gibt es unter den verschiedenen Organisationen auch theoretische/ ideologische Differenzen. Insbesondere scheint es Spannungen zwischen eher queeren Ansätzen und den lesbischen Feministinnen zu geben. Wobei ich nicht ganz verstanden habe, was letztere genau ausmacht.

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Montag, 21. Juli 2008
Weiße Privilegien in Korea
Ein eigentlich nicht öffentlich zugänglicher Innenhof.

Unser 'weißer' deutscher Begleiter hat uns heute einige Ecken von Seoul gezeigt, die auch die koreanischen GastgeberInnen noch nicht kannten. Als 'Weißer' kann er einfach in Gärten gehen, die eigentlich nicht öffentlich zugänglich sind. Die KoreaninnerInnen alleine würden sich das nicht trauen (bzw. man würde sie auch nicht lassen). Mit ihm aber sind wir heute z.B. in den Innenhof oben gekommen. Eine sehr anschauliche Darstellung 'weißer' Privilegien.

Im Rahmen der Konferenz Imagining 'Race' and Hegemony in (Inter)Asia am letzten Wochenende hatten wir unter anderem auch über Rassismus in Korea gesprochen. Der Unterschied zum Rassismus in Deutschland scheint vor allem zu sein, dass die 'weißen' Anderen eine privilegierte Position haben.

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Samstag, 19. Juli 2008
Kerzendemonstrationen
Seit zwei Monaten demonstrieren die SeoulerInnen täglich gegen den Präsidenten. Mehr dazu in einem Bericht der FES Korea (als pdf).

Riot police stellt sich auf um die tägliche Kerzendemonstration in Seoul zu stoppen.

Mittlerweile geht die Polizei ziemlich rabiat dagegen vor. Wir konnten heute abend beobachten wie sich mehrere Einheiten der Riot Police in Stellung brachten. Behelmt und mit Schilden. Mit Bussen werden die Strassen blockiert. Ein Wasserwerfer kam auch.

Nicht angenehm, wenn Polizei durch die Gegen rennt und frau nichts versteht.

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Freitag, 18. Juli 2008
Joint Security Area
In der Joint Security Area auf südkoreanischer Seite

Heldenhafte südkoreanische Soldaten beschützen uns. Verhindern, dass nordkoreanische Soldaten uns über die Demarkationslinie ziehen und uns entführen. Aber es kann jederzeit ernst werden, deswegen dürfen wir keine Sandalen tragen, da frau darin nicht rennen kann (in Stöckelschuhen aber schon). Und Fotos dürfen wir wirklich nur machen, wenn uns das erlaubt wird. Und in Zweierreihen laufen müssen wir.

Eine spannende Inszenierung. Bei der die wehrhafte Verteidigung der Grenze legitimiert und das eigene System idealisiert wird.

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Donnerstag, 17. Juli 2008
Seoul
Blick über Köningpalast zu Hochhäusern

Breite Straßen, dicke Autos, hohe Häuser und ein bisschen was altes dazwischen. Ein reiches Land.

Mit täglichen Demonstrationen.

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