Sonntag, 23. November 2014
Nazis stoppen
In letzter Zeit gab es auch in Berlin viele Demonstrationen von Nazis (siehe z.B. Flüchtlingsrat Berlin). Vorgeschoben waren jedesmal Anwohner_innproteste gegen Flüchtlingsunterkünfte. Ziel war ganz klar rassistische Hetze. Immer wieder konnten die Nazis dabei durch Kieze (vor allem im Nord/Osten der Stadt) ziehen, mit wenig Gegendemonstrant_innen und geschützt von der Polizei. So zogen sie am Freitagabend weitgehend ungestört in Köpenick sowohl an einem Baugrundstück für eine Flüchtlingsunterkunft sowie an einem bestehenden Heim vorbei. Für Samstag wurde bundesweit nach Marzahn mobilisiert. Das war der Anlass, dass Antifa, linke Gruppen, Bürgerinitiativen und demokratische Parteien zu diversen Gegenprotesten aufriefen.

Straßenbahnanzeige wegen Demonstrationen in Marzahn


Für alle im S-Bahn-Ring wohnende scheint Marzahn sehr weit weg. Deswegen ist es auch immer wieder schwierig dahin zu mobilisieren. Die Hauptkundgebung war auch weit weg von S-Bahnhöfen an der Kreuzung Blumberger Damm/ Landsberger Allee. Dank ortskundiger Unterstützung konnte ich mit der letzten Straßenbahn hinkommen.

Blockade Blumberger Damm/ Landsberger Allee gegen Nazis am 22.11.14


Bald kamen zu den lokalen Protestierenden jene hinzu, die sich am Ostkreuz gesammelt hatten und schnell war die Kreuzung blockiert. Hier blieben wir dann von 13.00 Uhr bis etwa 17.30 Uhr. Bei ziemlicher Kälte und zunehmender Dunkelheit. Aber gut versorgt: Es gab nicht nur aktuelle Ansagen sondern auch Live-Musik. Mittanzen sorgte für Wärme. Die SPD bot in ihrem Büro um die Ecke Toiletten und warme Getränke. Und nach Dunkelheit kam auch die Vokü mit heisser Suppe und Tee.

Heisse Suppe, Tee und Falaffel-Sandwiches für die Blockierenden.


Irgendwann war es dann geschafft. Unsere und andere Blockaden hatten den Nazis effektiv den Weg versperrt. Sie zogen nur wenige Hundert Meter und mussten dann umdrehen. Die Polizei liess die Autos wieder auf unsere Kreuzung fahren und wir mussten sie schnellstens räumen (blockierte Autofahrende sind höchst gefärhlich). Gemeinsam zogen wir schnellen Schritts durch Marzahn zur S-Bahn-Station. Alleine gehen, wäre zu gefährlich gewesen, da überall noch Nazis sein konnten. Den ganzen Nachmittag waren wir davor gewarnt worden, alleine durch die Umgebung zu laufen. Am S-Bahnhof war noch alles voll mit Polizei und auf dem Bahnsteig standen noch Nazis .

S-Bahnhof Raoul-Wallenberg-Strasse mit Nazis davor Polizei davor Gegendemonstrant_innen


Als die weg waren, liessen uns die behelmten Polizist_innen auf den Bahnsteig und begleiteten uns noch einige Stationen.

Eine erfolgreiche Aktion. Die Stimmung war trotz Kälte ziemlich gut. Und wir waren genügend.

Morgen (am Montag) wollen die Nazis wieder durch den Kiez ziehen. Vermutlich werden da nicht wieder so viele Gegendemonstrant_innen sein (ich z.B. gehe zum Sport). Es ist aber gefährlich sie einfach laufen zu lassen.

Stellt Euch den Nazis in den Weg! Mobilisiert viele andere, um mit Euch zu protestieren! Gemeinsam sind wir stark.

Nachtrag 24.11.14: Es ist schlimmer als befürchtet gekommen: Der RBB berichtet, dass heute 950 Rechte durch Marzahn gezogen sind und nur 150 Gegendemonstrant_innen da waren. Das ist sehr erschreckend, denn so häufig lassen sich Gegendemonstrationen nicht mobilisieren.

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Sonntag, 27. April 2014
Nazis blockieren


Die Nazis wollten heute durch Kreuzberg ziehen. Diverse Blockaden, zum Beispiel hier in der Heinrich-Heine-Strasse haben den Abmarsch lange verzögert. Und schliesslich dazu geführt, dass die Nazi zurückgegangen sind. Die Blockierenden sind daraufhin in die Brückenstrasse.

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Sonntag, 9. März 2014
Frauenkampftag 2014
Gestern fand von einem breiten Bündnis getragen, eine Demonstration zum Internationalen Frauentag unter dem Motto Frauenkampftag statt. Da liefen ganz unterschiedliche Menschen mit: Cis-Frauen, trans*- und Inter-Personen, Cis-Männer, Heten, Lesben, etc. Und Menschen mit ganz unterschiedlichen Vorstellungen von Feminismus und Gleichberechtigung. So liefen Sex-Arbeiter_innen genauso mit wie Gegner_innen von Sex-Arbeit. Ich fand es zwar schwierig, in dem Zug einen Platz für mich zu finden, an dem ich mich wohl fühle (der Typ von der MLPD mit seinen Ansagen hat mich zum Beispiel sehr genervt). Aber eigentlich ist es schön, dass so viele verschiedene Menschen mit verschiedenen Einstellungen zusammen kommen. Wir sind schliesslich unterschiedlich.

Nachtrag 10.03.14: Die taz hat auch Vielfalt gesehen.

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Dienstag, 13. August 2013
Solidarisches Handeln
Nach dem Sport. Wir gehen noch was trinken. Eine nette Runde. Auf einmal fragt mich eine_r, in welcher Kaste ich sei. Mal wieder so eine Frage. Etwas ungewöhnlicher als „Wo kommst Du her?“ oder „Was bedeutet Dein Name?“, aber grundsätzlich aus der gleichen Kategorie bzw. aus der Unterkategorie „Aufgrund Deiner (angenommenen) Herkunft bist Du Expertin für das Dir zugeschriebene Herkunftsland und musst mir jetzt alle Fragen beantworten, die ich so zu dem Land habe“. Also alles normal und wie immer die Frage, wie reagiere ich. Natürlich lässt sich an jede diese Fragen eine kleine Bildungsveranstaltung entweder zu „Indien“ oder zu „Rassismusreproduktionen“ anschließen. Aber auf ersteres habe ich keine Lust und bin auch keine Expertin dafür und zweiteres ist nicht nur anstrengend sondern auch noch meine Lohntätigkeit, die will ich nicht noch nach dem Sport (und unentgeltlich) machen. Da will ich einfach nett zusammensitzen und meinetwegen über das Wetter reden.

Alles normal und nicht weiter berichtenswert. Berichtenswert sind zwei Reaktionen von Anwesenden. Eine_r hat mit dafür gesorgt, dass das Thema wechselt (mich gefragt, ob ich was probieren will oder so). War gut. Und die Trainerin hat mich beim nächsten Training gefragt, ob sie intervenieren soll, eine allgemeine Ansage zum Umgang miteinander machen soll oder so. Danke an beide. Die Reaktionen sind nicht nur wichtig, weil sie solche Gespräche potentiell verhindern können (und mir ermöglichen, einfach eine nette Zeit zu haben) sondern auch weil sie mir zeigen, dass andere merken, was gerade passiert und mich unterstützen.

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Montag, 22. April 2013
Interview mit Riza Baran
in der taz berlin:

Riza Baran
"gründete er 1978 die Alternative Liste, die späteren Grünen, mit, für die Baran von 1992 bis 1995 in der Kreuzberger und von 2001 bis 2006 in der Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksverordnetenversammlung (BVV) saß, in der zweiten Zeitspanne war er BVV-Vorsteher. Dazwischen war Baran von 1995 bis 1999 Mitglied des Abgeordnetenhauses. Er war der erste direkt gewählte Abgeordnete der Grünen in Berlin."

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Dienstag, 12. Juni 2012
Aushängeschild
Die taz hat die russische Menschenrechtsaktivistin Swetlana Gannuschkina zu ihrem Austritt aus Putins Menschenrechtsrat interviewt. Darin erläutert sie, dass die Mitarbeit für die praktische Arbeit gut war, weil es ihr Türen geöffnet hat. Gleichzeitig will sie nicht länger das "Aushängeschild für Wladimir Putin" sein, da sie "völlig konträre Positionen" hätten.

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Sonntag, 1. Januar 2012
Gegen Nazis
An der Haltestelle August-Bebel-Strasse in Karlsruhe

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Dienstag, 20. Dezember 2011
Die ägyptischen (und syrischen) Aktivist_innen unterstützen
Im Mai hatte ich die Möglichkeit beim Young Media Summit in Kairo teilzunehmen. So habe ich einen kleinen Einblick in den Widerstand gegen die autoritären Regime in der Region bekommen können. Schon im Mai haben die jungen progressiven Aktivist_innen gegen die Militärregierung in Ägypten protestiert und gefordert, dass die Macht in zivile Hände kommt. Diesen Protest führen sie immer noch weiter. Dabei werden sie allerdings nicht von der Mehrheit der Bevölkerung unterstützt.

Im taz-Interview fordert der Aktivist Tarek Mustafa:

"Die Militarisierung Ägyptens im letzten Jahr, das ist schlimm. Aber die Revolution ist noch nicht vorbei, daher lässt sich noch nicht sagen, ob sie gewonnen hat oder gescheitert ist. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, wir stehen erst am Anfang. Und wir brauchen euch, wir brauchen die Unterstützung jedes einzelnen Menschen auf der Welt, der gegen das ist, was jetzt in Ägypten passiert. Die Stimme der Revolution soll überall da draußen zu hören sein, überall."

Nachtrag 28.12.11: Auch die syrischen Aktivist_innen bitten in der taz um Unterstützung

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Mittwoch, 14. Dezember 2011
Nivedita Prasad bekommt Anne-Klein-Frauenpreis
Die Heinrich-Böll-Stiftung schreibt in ihrer Pressemittelung zur Preisverleihung:

Dr. Nivedita Prasad engagiert sich seit vielen Jahren
für Frauen- und Menschenrechte. Mutig und entschlossen macht sie Frauenhandel und Gewalt gegen Frauen öffentlich, streitet für Strafverfolgung und Rechtsetzung. Sie kämpft gegen Rassismus und vor allem gegen Gewalt gegen Migrantinnen. Sie greift Tabuthemen wie 'moderne' Sklaverei und Arbeitsausbeutung mit Fokus auf Frauen in haushaltsnahen Dienstleistungen' auf. Sie ist eine der wenigen, die sich persönlich und juristisch um die Opfer von Menschenhandel kümmert. Gegen alle Widerstände setzt sie mit ihren Mitstreiterinnen in der Beratungsstelle Ban Ying Maßstäbe für die rechtliche Anerkennung und Entschädigung der Opfer und für die Strafverfolgung der Täter. Auch aufgrund der Beharrlichkeit von Frau Dr. Prasad und einer Beschwerde beim UN-Frauenrechtsausschuss hat das Auswärtige Amt bereits 2003 Mindeststandards für die Beschäftigung von Hausangestellten von Diplomaten, darunter einen Mindestlohn, festgelegt.

Die Preisträgerin:
Dr. Nivedita Prasad ist 1967 in Madras/Indien geboren worden. Sie hat an der FU Berlin Sozialpädagogik studiert und an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg zum Thema: "Gewalt gegen Migrantinnen und die Gefahr ihrer Instrumentalisierung im Kontext von Migrationsbeschränkung" promoviert.
Dr. Nivedita Prasad hat seit Beginn ihres Berufslebens sowohl in der feministischen Praxis als auch in der universitären Lehre gearbeitet und publiziert. In allen Arbeitsfeldern hat das Thema "Gewalt gegen Migrantinnen" sie begleitet. So hat sie zunächst zu "Migrantinnen und sexualisierte Gewalt" publiziert und Präventionsmodelle entwickelt, die im deutschsprachigen Raum bis heute einzigartig sind. Sie ist Dozentin und Aktivistin gleichermaßen, die wie kaum eine andere Theorie und Praxis miteinander ins Verhältnis setzt und sich u.a. menschenrechtlichen Ansätzen in der Sozialarbeit widmet.

Nachtrag 13.04.12: Ein Porträt von Nivedita Prasad in der taz.

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Dienstag, 22. November 2011
Apell gegen Neonazis
zu finden zum Beispiel auf der Seite der Opferperspektive.

Punkt 10: Rassismus endlich beim Namen nennen

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