Sonntag, 3. März 2013
Stadtführung
urmila, 18:34h
In Jerusalem habe ich es mir leicht gemacht und mich der kostenlosen Stadtführung durch die Altstadt angeschlossen, die vom Jaffa-Tor startet. Knapp drei Stunden sind wir durch die Altstadt gelaufen und ich habe viel gesehen und erfahren, was ich sonst nicht gesehen hätte. Der Stadtführer war auch ganz ok. Am Anfang ein paar sexistische Sprüche der Sorte "Meine Frau bla bla bla" und zwischendurch immer mal wieder tolle Witzchen, um alle einzubinden. So weit so normal. Normal auch, dass sich mensch immer wieder bewusst machen muss, dass eine bestimmte Geschichte erzählt wird.
Markenzeichen unseres Stadtführers war ein Zeitstrahl, den er immer wieder hochhielt und uns als Visitenkarte auch mitgab. Dieser reichte von der Steinzeit bis heute. Und behauptete doch einfach, dass Jerusalem seit 1948 israelisch sei.
Mir ist nicht gleich aufgefallen, dass da was nicht stimmt. Aber dann erinnerte ich mich doch an meinen Eli Amir-Roman 'Jasmin', der in Jerusalem direkt nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 spielt. Und da ist klar, dass die Israelis 1967 die Altstadt und Ost-Jerusalem erorbert haben. Der Stadtführer hatte auch gesagt, dass die grüne Linie ausserhalb der Stadtmauer verlief. Trotzdem behauptete er einfach, die Altstadt sei seit 1948 israelisch.
Im jüdischen Viertel erzählte er, dass dies 1948 zerstört worden sei. Aber erst auf meine Nachfrage bestätigte er, dass das arabische Viertel vor der Klagemauer 1967 abgerissen wurde. Ohne den Roman hätte ich all diese Fragen nicht stellen können.
Die arabische Parlamentarierin hatte mich auch gefragt, wie ich denn eine israelische Führung durch die Altstadt habe machen können. Es gebe doch auch arabische. Es wäre wohl interessant gewesen, beide zu machen und die jeweiligen Geschichtsschreibungen, Betonungen und Auslassungen zu vergleichen.
Markenzeichen unseres Stadtführers war ein Zeitstrahl, den er immer wieder hochhielt und uns als Visitenkarte auch mitgab. Dieser reichte von der Steinzeit bis heute. Und behauptete doch einfach, dass Jerusalem seit 1948 israelisch sei.
Mir ist nicht gleich aufgefallen, dass da was nicht stimmt. Aber dann erinnerte ich mich doch an meinen Eli Amir-Roman 'Jasmin', der in Jerusalem direkt nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 spielt. Und da ist klar, dass die Israelis 1967 die Altstadt und Ost-Jerusalem erorbert haben. Der Stadtführer hatte auch gesagt, dass die grüne Linie ausserhalb der Stadtmauer verlief. Trotzdem behauptete er einfach, die Altstadt sei seit 1948 israelisch.
Im jüdischen Viertel erzählte er, dass dies 1948 zerstört worden sei. Aber erst auf meine Nachfrage bestätigte er, dass das arabische Viertel vor der Klagemauer 1967 abgerissen wurde. Ohne den Roman hätte ich all diese Fragen nicht stellen können.
Die arabische Parlamentarierin hatte mich auch gefragt, wie ich denn eine israelische Führung durch die Altstadt habe machen können. Es gebe doch auch arabische. Es wäre wohl interessant gewesen, beide zu machen und die jeweiligen Geschichtsschreibungen, Betonungen und Auslassungen zu vergleichen.
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