Freitag, 1. März 2013
Bezeichungspraxen (in Israel)
urmila, 23:19h
Die Frauen um uns herum, waren ständig mit ihren Handys beschäftigt. Ständig klingelten sie und die Frauen telefonierten. Dazu wollte ich eine (nicht sonderlich tiefschürfende) Bemerkung machen und sagte etwas wie "you Israeli women". Worauf mich die Palästinenserin freundlich aber entschieden darauf hinwies, dass sie so nicht bezeichnet werden wolle. So versuchte ich es mit "women in Israel", da ich sowohl die Mizrahi Frauen wie auch die Palästinenserinnen um mich rum meinte (und potentiell auch andere). Aber auch das war ihr nicht ausreichend, sie schlug vor, dass ich sagen würde "Jewish and Palestinian women in Israel" (vielleicht war es auch "Arab" und nicht "Palestinian", das habe ich vergessen, was wieder einiges über meine Auffassungsgabe in dem Kontext aussagt). Da hatte ich dann das Gefühl, dass mir die zwei Kategorien zu stark würden, denn eigentlich wollte ich alle Frauen in Israel bezeichnen (und da gibt es auch nicht-jüdisch nicht-palästinensische, auch auf der Konferenz).
Bezeichnungen sind wahrlich nicht unschuldig, sondern durch und durch politisch - nicht so leicht, wenn mensch noch gar nicht so genau weiss, welche politische Botschaft sie ausdrücken will.
Bezeichnungen sind wahrlich nicht unschuldig, sondern durch und durch politisch - nicht so leicht, wenn mensch noch gar nicht so genau weiss, welche politische Botschaft sie ausdrücken will.
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easyanswer,
Sonntag, 3. März 2013, 14:19
Vorschlag
Wie wäre es statt dessen mit einem solide queeren "You guys here"? Es muss doch nicht immer alles völkerpsychologisch hundertprozentig korrekt sein.
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