Montag, 1. August 2011
Selbstzensur oder Themenwahl
urmila, 02:14h
Die taz berichtet, dass der RBB einen Beitrag von Güner Balci über Sarrazin abgesagt hat mit der Begründung, sie hätte die Idee des Sarrazin-Spaziergangs durch Kreuzberg schon für die Sendung Aspekte genutzt (siehe hier). Das führt laut taz jetzt zur Anklage, dass sich der RBB vor dem Thema drücken will und Balci demontiert:
"Tags zuvor hatte sich Frank Schirrmacher persönlich in der FAZ des Themas angenommen und kam zu dem Schluss, "dass die Autorin Balci demontiert und isoliert wird".
Der Grund dafür sei, dass es die Öffentlichkeit und mithin der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht schaffe, sich mit dem Buch von Thilo Sarrazin auseinanderzusetzen. Die Sarrazin-freundliche Autorin Balci sei bei einer hektischen Ausweichbewegung des RBB, so lässt sich Schirrmacher wohl verstehen, mit unter die Räder geraten. Damit war aus einem normalen Filmauftrag eine Diskussion darüber geworden, ob sich ein öffentlich-rechtlicher Sender des journalistischen Drückebergertums schuldig machte."
Ich hingegen frage mich, warum überhaupt ein Beitrag zum einjährigen Erscheinen des Buches geplant war. Die Medien haben das Buch und Sarrazin mit seinen ganzen rassistischen Aussagen schon vor einem Jahr unheimlich viel Öffentlichkeit gegeben. Schon da habe ich mich gefragt, wie das berechtigt ist. Es muss ja nicht jeder rassistische Unsinn verbreitet werden (und die meisten Buchveröffentlichungen werden nicht medial unterstützt). Manche Dinge sind eigentlich keine Nachricht wert. Sarrazin und sein Buch wurden erst durch die Medienunterstützung zu einer Nachricht. Welchen Grund gibt es, ein Jahr später wieder eine mediale Öffentlichkeit herzustellen.
Die Absetzung des Beitrags könnte eine sinnvolle journalistische Entscheidung sein, um den Sendeplatz für relevantere Themen zu nutzen. Und sich nicht weiter an rassistischer Hetze zu beteiligen.
"Tags zuvor hatte sich Frank Schirrmacher persönlich in der FAZ des Themas angenommen und kam zu dem Schluss, "dass die Autorin Balci demontiert und isoliert wird".
Der Grund dafür sei, dass es die Öffentlichkeit und mithin der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht schaffe, sich mit dem Buch von Thilo Sarrazin auseinanderzusetzen. Die Sarrazin-freundliche Autorin Balci sei bei einer hektischen Ausweichbewegung des RBB, so lässt sich Schirrmacher wohl verstehen, mit unter die Räder geraten. Damit war aus einem normalen Filmauftrag eine Diskussion darüber geworden, ob sich ein öffentlich-rechtlicher Sender des journalistischen Drückebergertums schuldig machte."
Ich hingegen frage mich, warum überhaupt ein Beitrag zum einjährigen Erscheinen des Buches geplant war. Die Medien haben das Buch und Sarrazin mit seinen ganzen rassistischen Aussagen schon vor einem Jahr unheimlich viel Öffentlichkeit gegeben. Schon da habe ich mich gefragt, wie das berechtigt ist. Es muss ja nicht jeder rassistische Unsinn verbreitet werden (und die meisten Buchveröffentlichungen werden nicht medial unterstützt). Manche Dinge sind eigentlich keine Nachricht wert. Sarrazin und sein Buch wurden erst durch die Medienunterstützung zu einer Nachricht. Welchen Grund gibt es, ein Jahr später wieder eine mediale Öffentlichkeit herzustellen.
Die Absetzung des Beitrags könnte eine sinnvolle journalistische Entscheidung sein, um den Sendeplatz für relevantere Themen zu nutzen. Und sich nicht weiter an rassistischer Hetze zu beteiligen.
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