Mittwoch, 2. Juli 2008
Transphob oder nicht
In der taz heute zwei Artikel über den werdenden Vater Thomas Beatie:

Cigdem Akyol kann offensichtlich gut mit Sachen/Menschen/Ideen umgehen, die aus der Norm fallen, und begrüßt das sogar:

"Der schwangere Transsexuelle zeigt, dass es nicht nur Schwarz und Weiß gibt, sondern auch etliche Grauschattierungen. ... Beatie führt ein Leben mit Brüchen und Veränderungen. Ein echtes Leben eben. Ein Dasein als Mann mit einer Gebärmutter."

Auf dem transgenialen CSD 2008

Arno Frank hingegen scheint in seinem Wunsch nach Normeinhaltung völlig irritiert und schlägt deshalb wild (und wenig überzeugend) um sich:

"Das mag ihm glauben, wer will, und derzeit glauben viele Menschen solchen Quatsch sehr gerne - was vor allem an den bizarren Auswüchsen der Genderstudies liegt, deren Ziel es ist, der Gesellschaft einzutrichtern, das Geschlecht sei nichts weiter als ein soziales Konstrukt, das prinzipiell zur Disposition steht und damit unseren Vorlieben sowie der Geschicklichkeit teurer Chirurgen unterworfen ist. Gebärmutter bleibt Gebärmutter, in wessen Bauch auch immer sie steckt."

Enden muss er dann auch noch offen transphob:

"Thomas Beatie ist kein Mann, sondern eine schrecklich verstümmelte Frau - und gottlob nicht verstümmelt genug, um keine Kinder gebären zu können."

Eine solche platte und aggressive Argumentation passt eigentlich eher zu Franz Josef Wagners Bild-Kolumne als zur taz.

Nachtrag 08.07.08: Zum wenig souveränen Umgang der taz mit der Kritik siehe hier.

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