Donnerstag, 26. Juni 2008
Aus der Festung Europa
In Melilla haben wieder etliche Menschen versucht, die Grenzanlagen in die Festung Europa zu überwinden. Die taz nimmt dies zum Anlass einen Artikel über das Leben von Flüchtlingen in Ceuta zu bringen, der mal wieder so von rassistischen Bildern strotzt: die Lippen des einen verzerren sich zu einem Schmollmund, die Afrikaner haben angeblich einen andere Beziehung zum Tod und sind besessen vom Traum Europa, etc.

Derweil brennt in der Nähe von Paris ein Abschiebelager, in dem menschenunwürdige Verhältnisse herrschen.

Einen Einblick in das (Arbeits-)Leben von illegalisierten Menschen in der Festung Europa gibt der Roman Caravan von Marina Lewycka. Leider liegt hier allerdings wieder der Fokus auf den 'weißen' Illegalisierten, der Schwarze wird als sehr kindlich-naiv porträtiert, die beiden aus Asien stammenden bekommen gar kein Profil und verschwinden auch wieder schnell.

Währenddessen wollen PolitikerInnen in Deutschland nach wie vor christlichen IrakerInnen besonderen Schutz gewähren, argumentieren dabei offen islamophob:

"Es sei schließlich nicht naheliegend, dass Deutschland vor allem muslimische Flüchtlinge aufnehme und die christlichen Flüchtlinge in der Türkei oder Syrien unterkommen müssten."

und verdrehen dabei die Wirklichkeit von (irakischen) Flüchtlingen in Deutschland wie es ihnen gefällt.

Der Berliner Innensenator sagt derweil, was der Kern deutschen Umgangs mit Flüchtlingen ist:

"Sein Fazit: "Wir werden nicht alle abschieben können, die wir abschieben müssten.""

Die Menschenwürde der 'Anderen' interessiert in Europa nicht.

Nachtrag 02.07.08: Die Folgen der Festung Europa lassen sich z.B. in "Guantanamito"in der Sahara betrachten wie die taz berichtet.

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